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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Seiten der Fallakte durchzublättern. »Aber verstehen Sie, Agentin Braun, hätten Sie das Archiv in Ihre Ermittlungen einbezogen, wären Sie darauf gestoßen, dass Sie sich in einer ähnlichen Zwangslage befanden, und hätten sich eine Menge Ärger er…«
    »He, Welly«, fuhr sie so scharf dazwischen, dass er zusammenzuckte, »haben Sie gewusst, was hier drin ist?«
    Wellington und Dr. Sound drehten sich zu ihr um, die Schatulle lag auf ihrem Unterarm. Der sanfte Schimmer, der von den Edelsteinen ausging, schien in den Augen der Agentin zu tanzen, und je breiter sie lächelte, desto heller wurde der Schimmer. Sachte strich sie mit den Fingern über die blutroten Juwelen, die bei ihrer federzarten Berührung aufleuchteten. Ihr Seufzer der Bewunderung und des Staunens hallte durchs Archiv.
    Dem Knall, mit dem sich die Aktenmappe schloss, folgte umgehend der Knall des Schatullendeckels. Hätte Wellington der Kolonistin dabei ein oder zwei Fingerspitzen abgetrennt, dann hätte es eben sollen sein.
    »Und das, Agentin Braun, war Ihre erste Lektion zur Handhabung von Dingen, die niemand versteht!«, blaffte Wellington und machte sich gar nicht erst die Mühe, seinen Ton zu mäßigen. »Diese Kette«, fuhr er fort und deutete auf das Schmuckkästchen, »gab den Impuls für jene Verbrechen. Agent Atkins konnte die Quelle der dunklen Magie des Täters in diesem Erbstück ausmachen, der Kette der le Fay.«
    »Le Fay?« Braun schnaubte. »Sie meinen Morgan le Fay? Das fiese Flittchen aus Avalon, Morgan le Fay?!« Ihr Lachen versetzte ihm einen Stich. »Ach, Kumpel, nun kommen Sie mal wieder zurück auf den Boden. So eine Person hat es nie gegeben!«
    »Agentin Braun, vielleicht sollten Sie etwas häufiger ins Archiv kommen«, knurrte Wellington und legte die Schatulle in den Korb, der nach ein paar Tastendrucken mit wenigen Klicketiklacks in der Dunkelheit über ihnen verschwand und an seinen ordnungsgemäßen Platz im Regal zurückkehrte. »Ich hege nicht den geringsten Zweifel, dass für Sie ein Auftrag endet, sobald Sie den Abschlussbericht ad acta gelegt haben. Aber sollten Sie sich jemals fragen, was aus Ihren Beutestücken wird: Sie landen hier im Archiv. Hier wird alles katalogisiert, gesichtet und gelagert, bis sich eines Tages eben jener Einsatz ergibt, für den Sie die Archivtechnik benötigen werden. Und derweil es zwischen Himmel und Erde vermutlich mehr Dinge gibt, als Ihre Schulweisheit sich träumen lässt, Agentin Braun, gibt es hier im Archiv einige, die noch weitaus wunderbarer und seltsamer sind, kann ich Ihnen versichern.«
    Braun kicherte. »Also gut, Welly, wenn wir nicht einmal im Keller mit Ihren Spielsachen spielen dürfen, warum dann nicht wenigstens hiermit?«, witzelte sie und klopfte mit einem Knöchel auf die Datenstation. »Warum wird den Agenten kein Zugriff auf dieses Hilfsmittel gestattet? Diese Differenzmaschine, wie sie hier mit verschiedenen Bedieneinheiten verbunden ist – fantastisch! Wie wird sie angetrieben?«, fragte sie.
    Wellington tätschelte die Backsteinmauer an seiner Seite. »Sie wissen, was man über die Themse sagt?«
    »Unerschöpfliche Energie.« Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. »Diese Bastler sind wirklich verdammt clever!«
    Jetzt konnte er sie wirklich nicht leiden. »Wie bitte?«
    »Forschung und Entwicklung. Deren Fantasie kennt keine Grenzen, nicht wahr?«
    Wellington verspürte plötzlich einen stechenden Schmerz im Nacken.
    »Agentin Braun«, begann er, und seine Stimme zitterte leicht, »erstens handelt es sich hierbei nicht um eine bloße Differenzmaschine. Sie kann ein wenig mehr als bloß mathematische Berechnungen anstellen. Es ist eine analytische Maschine, basierend auf Babbages allgemeinem Prinzip, mit einigen Verbesserungen meinerseits. Zweitens bin ich mir durchaus darüber im Klaren, dass Ihresgleichen mein Archiv höchst selten aufsucht und die Hilfsmittel des Ministeriums nur dann nutzt, wenn es unbedingt notwendig ist. Als letztes Mittel, letzte Rettung, hat einer Ihrer Kollegen mir einmal gesagt. Demnach können Sie wohl nicht wissen, dass die analytische Maschine und ihre angeschlossenen Einheiten ausnahmslos Geräte sind, die ich entworfen und zur praktischen Anwendung gebracht habe, und dass sie – im Gegensatz zu vielen von der Abteilung für Forschung und Entwicklung fabrizierten Prototypen – tatsächlich funktioniert .«
    »Nun denn«, schaltete Dr. Sound sich ein, »mir scheint, dieser doch recht überfällige Besuch Ihres Archivs

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