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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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kann gleich mehreren Ärgernissen des Ministeriums abhelfen.«
    Der Direktor hatte einen vorbildlichen Zeitpunkt gewählt, da seine Worte exakt mit dem Schlussakkord von Bachs Konzert zusammenfielen.
    Tropf …
    Tropf …
    Tropf …
    »Verzeihen Sie«, sagte Wellington, dem seine eigene Stimme ziemlich laut vorkam. »Ärgernisse?«
    »Ganz recht, Agent Books – Ärgernisse.« Selbst im trüben Schein der Gaslampe konnte Wellington die wachsende Röte auf den Wangen des Direktors erkennen. »Ich dachte, indem ich Ihnen hier unten einen gewissen Freiraum lasse – nachdem Forschung und Entwicklung Ihre Bewerbung um eine Zusammenarbeit abgelehnt haben – , könnte das Ihre Leidenschaft für Ihren Wirkungskreis erhalten. Und das hat es wohl auch. Nur allzu gut.«
    Wellington schluckte. »Sir?«
    »Ja, es ist wohl wahr, dass Ihr Archiv vermutlich die nützlichste Kostbarkeit des Ministeriums darstellt, und die Arbeit, die Sie in Ihrem Archiv geleistet haben, muss zweifelsohne als spektakulär bezeichnet werden.« Dr. Sounds Augen verdunkelten sich hinter seinen Brillengläsern auf geradezu unheimliche Weise. »Aber geben Sie sich keiner Täuschung hin – dies ist nicht Ihr Archiv.«
    Wellingtons Knie gaben ein wenig nach, sein Schwindel legte sich jedoch schnell wieder, als er hörte, was Sound als Nächstes sagte.
    »Und wie ich in meinem Büro bereits angekündigt habe, Agentin Braun, verlangen Ihre Vorgeschichte und Ihr Hang zu ›spontanen Entscheidungen‹ nach disziplinarischen Maßnahmen. Folglich teile ich Ihnen einen neuen Partner zu.« Sound – offenbar ungemein zufrieden mit sich selbst – sah Wellington an. »Oder wären Sie eher so etwas wie ein Mentor?«
    Nein. Der Direktor konnte doch nicht …
    »Ist das Ihr Ernst?« Brauns Stimme hallte durch den dunklen Raum. »Ins Archiv?!«
    Sound trat an Wellington vorbei. »Das war eine zauberhafte Einweisung in Ihren neuen Aufgabenbereich, meinen Sie nicht auch?« Er beugte sich mit dem Gesicht ganz nah vor ihres. Wenn Braun ihm keins auf die Nase gab, schoss es Wellington durch den Kopf, dann sicher nur, weil sie unter Schock stand. »Ich denke, ein wenig Zeit hier unten, fernab von jeglichem Rampenlicht, wird Ihnen eine wertvolle Lehre sein.«
    »Und was genau soll ich hier lernen?«, fragte Braun, noch immer sichtlich entsetzt über die Entscheidung des Direktors.
    »Demut, Agentin Braun«, erklärte Sound leise lachend. »Ich habe das Gefühl, Sie müssen erst noch erkennen, dass von einem Agenten des Ministeriums mehr erwartet wird als der Umgang mit Feuerwaffen und Sprengstoff. Mehr als Chaos und Zerstörung.« Und dann veränderte sich seine Miene. Schlagartig. Die Heiterkeit verblasste, als er sich – scheinbar zum ersten Mal – der sie umgebenden Jahrzehnte an geheimdienstlicher Tätigkeit bewusst wurde. Er sprach noch immer mit Braun, sah sie jedoch nicht an. Seine Stimme klang entrückt. »Denn das ist die Domäne all jener, denen wir uns entgegenstellen.«
    Mit einem leichten Ruck kehrte Dr. Sound zu seiner üblichen Nüchternheit zurück und blickte die Agentin über den Rand seiner Brille hinweg an. »Und nun ist es so weit. Ich habe bereits veranlasst, dass der Inhalt Ihres Schreibtisches hierhergebracht wird.«
    Braun warf einen Blick auf Wellington, schüttelte den Kopf und richtete sich wieder an den Direktor. »Darf ich fragen, wie lange dieser neue Aufgabenbereich für mich vorgesehen ist?«
    »Auf unbestimmte Zeit«, erwiderte er, ohne zu zögern. »Die Arbeit im Archiv ermöglicht Ihnen eine andere Sichtweise und erteilt Ihnen eine wertvolle Lektion. Also gibt es keinen Grund, so trübselig dreinzuschauen. Books ist doch auch hier unten. Und er ist einer von uns, das wissen Sie doch?«
    Jetzt war es an Wellington, die Stirn in Falten zu legen. Was um alles in der Welt hatte Sound damit gemeint?
    »Und was Sie betrifft« , Sound richtete seine ungeteilte Aufmerksamkeit nun auf ihn , »Sie müssen begreifen, dass es nicht etwa zwei Behörden innerhalb des Ministeriums gibt. Gemeinsam bilden wir eine Einheit, ein großes Getriebe mit unzähligen Zahnrädern, die stets ineinandergreifen und eng zusammenarbeiten, um selbst in außerordentlichen Situationen den Frieden zu erhalten. Sie müssen sich über Ihre kleinlichen Differenzen und vermeintlichen Zerwürfnisse erheben und dürfen nicht vergessen, dass unsere Überzeugung uns vereint.«
    Kleinliche Differenzen? Vermeintliche Zerwürfnisse?! Beim Jupiter, was meinte der Mann?
    »Sie

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