Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
Vom Netzwerk:
Plan?«
    »Ich arbeite daran«, erwiderte sie strahlend. »Seien Sie ein Schatz und öffnen mir die Tür, ja? Ich habe keine Hand frei.«

Kapitel 29
    In welchem sich unsere Helden ihren inneren Dämonen stellen
    Die Erde rumorte nicht nur unter ihnen – sie rumorte ringsherum. Wellington stolperte, konnte seinen Sturz jedoch am Mauerwerk abfangen und steuerte beharrlich auf das flackernde Licht zu. Als über ihm zwei kugelförmige Gaslampen zersplitterten, rief er sich die verschiedenen Geräte in Erinnerung, die er in Havelocks Werkstatt gesehen hatte. Auch das unterste Stockwerk, in dem die schlafenden Mechamannen standen, kam ihm in den Sinn. Und die kleineren Heizkessel, die sich um den Hauptkessel verteilten, durften ebenfalls Anlass zur Sorge geben. Diese Explosionen, so mutmaßte er, würden wohl erst aufhören, wenn entweder alles vom Feuer verzehrt oder unter Trümmermassen begraben war.
    Ein einziger Funke. Mehr bedurfte es nicht. Und dennoch – statt die Worte einer gut ausgebildeten Agentin zu beachten, einer Frau, die immerhin einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit Sprengstoffen vorzuweisen hatte – führte er sie zielstrebig zurück in den Bauch der Bestie, zurück zu der Generatorhöhle, die sich jeden Augenblick in Havelocks Hölle verwandeln konnte.
    »Books! He, Books! Ich glaube nicht, dass wir hier richtig sind!« Eliza klang mehr als nur ein bisschen besorgt.
    Aber dies war der richtige Weg. Es war der Weg, den er mit Havelock gegangen war, der Weg, auf dem sie über die Zukunft gesprochen hatten, und was für eine wunderbare Zukunft. So voller Möglichkeiten.
    Als er den schmalen Gang erkannte, kam er schlitternd zum Stehen. Das Beben, das den Fels erschütterte, und Eliza Braun, die von hinten mit ihm zusammenstieß, warfen ihn zur Seite, doch sie konnte ihn gerade noch am Unterarm packen und wieder in die Senkrechte ziehen.
    »Stehenbleiben ist momentan höchst unangebracht«, rief sie.
    »Hier entlang«, erwiderte er und zerrte sie in den kleinen Tunnel hinter sich her.
    Der Boden unter ihren Füßen bestand nun nicht mehr aus Erde und Fels, sondern aus einem Metallgitter, sodass Wellington erneut einen Blick auf die Armee der Mechamannen werfen konnte. Hastig überflog er die Tische in Havelocks Werkstatt.
    Und im Schein einer fernen Explosion fand er, wonach er gesucht hatte. Sie waren noch da.
    Eilig faltete er die Pergamente zusammen, wobei er jedes Mal einen kurzen Blick auf die Konstruktionszeichnungen der ersten Generation Mechamannen und des dazugehörigen Waffenarsenals werfen konnte. Da wurde ihm bewusst, dass bei seinem früheren Besuch lediglich die Baupläne für das Motorherz offen dagelegen hatten, nun jedoch – sonderbarerweise – alle Zeichnungen auseinandergefaltet vor ihm lagen.
    Als er die unterste Zeichnung zusammenlegen wollte, wurden seine Augen groß. Selbstverständlich, dachte er, jetzt ergab das alles einen Sinn.
    »Wellington …«
    Der Nachklang von Elizas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Sie hatte sich die ganze Zeit über das Geländer gelehnt, schreckensstarr vom Anblick der Blechsoldaten. »Sehen Sie sich das an. So viele …«
    Wellington zog Eliza sein Dinnerjackett von den Schultern, packte den oberen Rand ihres Korsetts und zerrte daran. Heftig. Dann drückte er ihr das Knie ins Kreuz und zog abermals, bis zwischen Korsett und Rücken so viel Luft war, dass er die Pläne sicher dazwischenschieben konnte.
    Als er sie losließ, fuhr sie herum und schlug ihm ebenso heftig ins Gesicht.
    »Miss Braun!«
    »Sie können von Glück reden, dass Sie mein Partner sind«, fauchte Eliza. »Sonst hätten Sie sich einen Kinnhaken eingefangen!«
    Mit einem Stoßseufzer schob Wellington sie vor sich her. »Kommen Sie!«
    Das Bodengitter schepperte unter ihren Schritten, bis eine Explosion die Reihen der Mechamannen unter ihnen niederriss. Der Knall übertönte für einen Moment alles andere. Dann bockte die Plattform und rutschte unter ihnen weg.
    Wellingtons Ohren klingelten, sodass er ihren Schrei nur als dumpfes Summen wahrnahm. »Springen Sie, Welly!«
    Eliza landete sicher in dem Tunnel, der nach draußen führte. So vermutete Wellington zumindest. Sein eigener Sprung verschaffte ihm jedoch keinen festen Boden unter den Füßen. Stattdessen schlugen seine ausgestreckten Hände auf die Laufplanke, und er krallte die Finger wie Klauen in das Gitter. Er zog es vor, lieber nicht nach unten zu schauen, denn die ihn umgebende Hitze war Wellington Beweis

Weitere Kostenlose Bücher