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Borderlands

Borderlands

Titel: Borderlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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tanzenden Schatten und das flackernde
orangefarbene Licht an der Zimmerdecke. Dann hörte ich noch etwas zerbersten,
dazu ein metallisches Quietschen, ein Kreischen wie von einem verwundeten Tier,
und da begriff ich, was das orangefarbene Licht an der Zimmerdecke zu bedeuten
hatte.
    Unten entdeckte ich, dass jemand
Hundeexkremente an Tür und Fenster unseres Hauses geschmiert und dann einen
Molotowcocktail in mein Auto geworfen hatte. Wir schafften es, die Kinder im Garten
hinter dem Haus in Sicherheit zu bringen, fort von den Flammen. Dann
explodierte der Tank. Sämtliche Fenster an der Vorderfront des Hauses
zerbarsten, brennendes Benzin blieb in Pfützen auf dem Rasen zurück und tropfte
von den Zweigen der Bäume um unser Haus.

Mary Knox

11
    Samstag, 28. Dezember
     
    Es dauerte zwanzig Minuten, ehe die Feuerwehr
kam. Da war das Auto nur noch ein schwelendes Wrack, und Debbies Eltern waren
schon da gewesen und hatten sie und die Kinder über Nacht zu sich geholt. Ein
paar Jungs aus der Polizeiwache trafen mit einzelnen Brettern und Plastikplanen
ein, um die Fenster bis zum Morgen abzudecken. Schließlich erschien auch
Costello und machte Kaffee mit einem Schuss Whiskey. Er saß mit mir in der
Küche und versuchte dahinterzukommen, wer meine Familie angegriffen haben
könnte.
    »Es ist … es
ist eine verdammte Schande, das ist es«, sagte er. »Wenn wir die Lumpen
kriegen, hängen wir sie auf.«
    »Wenn wir sie
kriegen«, sagte ich. Falls mein Auto wegen etwas in Brand gesetzt worden war,
das mit dem Cashell-Fall zu tun hatte, dann war Costello selbst verdächtig, das
war mir klar. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass er um zwei Uhr morgens
aufs platte Land fahren und Molotowcocktails auf Autos werfen würde. Aber das
hieß nicht, dass er keinen anderen hätte beauftragen können.
    »Also, an wen
denken Sie«, fragte Costello.
    »Ich bin mir
nicht sicher, Sir. Vielleicht jemand, der mit dem Fall zu tun hat. Jemand, der
aus irgendeinem Grund sauer auf mich ist. Mark Anderson, der sich wegen seiner
Schafe an mir rächen will. Vielleicht der Eindringling, den Penny neulich
nachts gesehen hat. Weiß der Himmel.«
    »Eine
Brandbombe, das schmeckt nach Johnny Cashell.«
    »Nur dass der
sicher in Strabane im Gefängnis sitzt.«
    »Stimmt.
Vielleicht jemand von McKelveys Mischpoke«, meinte er. »Jemand, der seinen
Ärger an jemandem auslassen will.«
    »Vielleicht.«
    Am nächsten Morgen kamen die Glaser und
begannen, die Scheiben an der Vorderseite des Hauses zu ersetzen. Ich half der
Bergungsmannschaft, die letzten verbogenen Metallteile aus meiner Einfahrt zu
entfernen, und ließ mich von den Leuten zur Wache bringen, wo ich einen neutralen
Wagen übernahm, den ich fahren würde, bis meine Versicherung mir ein neues Auto
bezahlte. Dann machte ich mich auf den Weg nach Strabane.
    Ich fuhr unter der Millenniumsskulptur – rund
sechs Meter hohen Metallfiguren von Musikern und Tänzern – hindurch, welche die
Stadtsilhouette in dieser Gegend beherrschte. Die Wintersonne
lag als zitronengelber Dunst über den Hügeln im Osten und glitzerte schwach auf
dem glänzenden Metall der Plastiken.
    Zuerst ging
ich in die Bibliothek. Außer Büchern und CD s standen einem dort auch
Internetanschlüsse zur Verfügung, doch selbst zu dieser frühen Stunde waren sie
alle besetzt. Ich fragte nach dem Mikrofichegerät sowie den Ausgaben des
›Strabane Chronicle‹ aus den Jahren 1977 bis 1979, und eine Viertelstunde
später sah ich die Mikroficheblätter eines nach dem anderen auf der Suche nach
Meldungen über Mary Knox durch. Ich suchte mir direkt die erste Ausgabe des
Jahres 1979 heraus, die vom vierten Januar datierte. Die recht fantasielose
Schlagzeile lautete: »Frau vermisst«. Doch wenigstens machte sie mir die Suche
leicht.
     
    Die Polizei bittet um Mithilfe bei der
Suche nach Mary Knox, wohnhaft in Strabane, die seit dem Silvesterabend
vermisst wird. Knox ist Anfang dreißig, von mittlerer Größe und
durchschnittlichem Körperbau. Sie hat dunkelbraune Haare und braune Augen und
wurde zuletzt in einem geblümten Kleid und schwarzen Stiefeln gesehen. Wer
etwas über den derzeitigen Aufenthaltsort von Miss Knox weiß, möge sich bitte
unter der Telefonnummer 36756 an die Polizei von Strabane wenden.
    Die nächste Ausgabe vom 11. Januar lieferte
unter der Überschrift »Angst um vermisste Frau« weitere
Hintergrundinformationen. Wichtiger noch: Es gab in der Ausgabe auch ein Foto
von einer Frau, die auf einer Treppe

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