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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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gedankenverloren.
    „Sag, was haben sie dir bezahlt? Zehntausend?“
    Mit einem hilflosen Schulterzucken hebt Gonzales den Kopf.
    „Ich garantiere, dass deiner Familie nichts geschehen wird und niemand von der Schande erfährt, die du über sie gebracht hast. Auch wirst du einen ehrenvollen Tod sterben.“ Diego nimmt dem aufschluchzenden Gonzales die abgerauchte Zigarette aus dem Mund. „Denn das ist der Preis, den du zahlen wirst. Danach werde ich zu Carla gehen, ihr zwanzigtausend Dollar geben. Wenn sie möchte, kann sie bei Maria arbeiten und so für die Familie sorgen.“ Er tätschelt Gonzales die Wange, steht dann auf und verlässt den Raum.
     
    Im ersten Schein der noch tief im Osten stehenden Sonne lässt Diego den Blick über die wie Jagdtrophäen nebeneinander aufgereihten toten Körper schweifen. „Wie viele waren es?“
    „Zweiunddreißig.“
    „Ist noch einer der Wagen intakt?“
    Patilla nickt und zeigt auf ein Fahrzeug weiter unten, nahe dem Tor abgestellten Land Cruiser.
    „Baut bis auf den Fahrersitz alles aus. Dann stopft die ganze Truppe rein.“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung zeigt Diego auf die sie umgebenden Leichen.
    „Das wird eng. Über dreißig Mann in einem Jeep?“
    „Zersägt sie und stapelt die Teile bis unters Dach. Und dann ab zu Peredo damit!“
    Er dreht sich um und geht zum Haus, um zu frühstücken.
    Als er vor gebratenen Eiern am Tisch sitzt, hört Diego, wie draußen die Motorsägen angeworfen werden. Er schaut auf die ihm gegenübersitzende Maria. „Etwas Salz?“
     
    Ein paar Stunden später verlassen fast gleichzeitig mehrere Fahrzeuge die Hazienda. Diego zusammen mit Jorge und zwei zusätzlichen Leibwächtern in Marias schwarzem G-Modell, einem der wenigen Fahrzeuge, die den Überfall unbeschadet in einer Garage überstanden haben. Zur Sicherheit hat Patilla ihn zuvor auf Sprengladungen hin überprüfen lassen. In der kurzen Zeit haben sie es allerdings versäumt, nach versteckten GPS-Sendern zu suchen.
    Ein folgenschwerer Fehler.
    Kurz danach fahren ein mit einer gelbroten Plane bedeckter Lastwagen mit dem leichenbefüllten Land-Cruiser auf seiner Ladefläche und ein Pick-up vom Gelände, gesteuert von je einem von Patillas Soldaten. Den gefesselten Gonzales haben sie auf der Rückbank des LKW abgelegt. Während die erste Gruppe nur die kurze Strecke zum Flughafen vor sich hat, ist der LKW auf dem Weg zu einer Finca nahe des zweihundertfünfzig Kilometer entfernten Caborca. Peredo-Land.
    Als sie vom Highway auf die an Hermosillo vorbei zum Flughafen führende Nebenstraße biegen, schaut Diego irritiert zu Jorge.
    „Zu viel Polizei und Armee heute. Viele Sperrungen und Kontrollen.“
    Diego seufzt. Er wird sich erst wieder an die hiesigen Verhältnisse gewöhnen müssen.
    Hinter einer engen Kurve passiert es. Sämtliche Insassen werden aus ihren Sitzen gehoben, als der Mercedes krachend eine quer über die Straße gezogene Holzbarriere rammt. Diego spürt noch, wie er gegen den Vordersitz geschleudert wird und sein Kopf gegen die Nackenstütze prallt. Dann wird es dunkel um ihn herum.
    So bemerkt er nicht, wie gleich nach dem Crash vier Männer in Polizeiuniformen auf den Wagen zustürzen, die Türen aufreißen und Fahrer samt Beifahrer mit gezielten Kopfschüssen erledigen. Dann zerren sie die bewusstlosen Jorge und Diego von der Rückbank, schleifen sie zu einem vor dem Hindernis geparkten Van und brausen nach nicht einmal einer Minute davon.
     

45. Kapitel
     
    Kurz vor Caborca biegen Lastwagen und Pick-up von der Landstraße ab. Beide machen auf einem leeren, von dichtem Gebüsch umgebenen Rastplatz halt. Einer der Männer schlägt mit einer langen Stange die Plane am Ende der Ladefläche des LKW hoch, worauf der darunter festgezurrte Land Cruiser zum Vorschein kommt. Währenddessen beugt sich der Fahrer des Lasters zur Rückbank und löst Gonzales’ Fesseln. Dann zieht er, nur zur Sicherheit, einen großkalibrigen Revolver. Vorsichtig setzt sich Gonzales auf, reibt die durch die Fesselung taub gewordenen Hände aneinander.
    „Rauchen?“ Mit der freien Hand wirft ihm sein Bewacher einen Joint zu.
    Gonzales nickt.
    „Aber draußen.“ Der Mann winkt mit dem Revolver, öffnet die Fahrertür und steigt aus. Gonzales folgt ihm, zündet den Joint an und saugt den Rauch gierig in seine Lungen. Der Mann beobachtet ihn stumm, als er von der Ladefläche ein lautes Fluchen vernimmt und sein Begleiter hinten von der Pritsche springt.
    „Wie das stinkt! Das

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