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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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AM anzeigt. Nichts geschieht, bis zwei Männer aus dem Eingang treten. Sie tragen eine große Sporttasche, die sie in dem Van verladen. Beim Einsteigen schaut der Fahrer für einen kurzen Moment in Richtung Kamera. Südländischer untersetzter Typ. Jetzt versteht Claire, was Jack mit
finster
gemeint hat.
    Der Van parkt aus und fährt, verdeckt hinter anderen Autos, davon. Keine Chance, das Nummernschild zu erkennen.
    Claire sinkt ratlos zurück in ihrem Stuhl. Sie kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass sie diesen Mann von irgendwoher kennt.
    Nachdenklich holt sie ein Tonic aus dem Kühlschrank und googelt sich zur Ablenkung durch die Handwerker ihrer Nachbarschaft. Sie wählt den erstbesten passenden Eintrag und bestellt für den nächsten Tag eine neue einbruchssichere Tür samt massivem Rahmen und Stahlriegel.
     
    * * *
     
    Unten, vor Claires Wohnungsblock, stellt Pablo seinen Sitz zurück und zündet sich die nächste Zigarette an.
     

28. Kapitel
     
    Rumpelnd setzt die Maschine auf der Landebahn des La Florida-Flughafens auf. Diego öffnet verschlafen die Augen, schaut auf die vorbeischwirrenden sattgrün schimmernden Palmen und Mangroven, alles in eine feucht dampfende Nebelsuppe getaucht. Während der Learjet über den ausgebesserten Asphalt zu seiner Parkposition fährt, kramt Diego seine Sporttasche aus dem Ablagefach.
    Er reibt sich müde die geröteten Augen. Kein Wunder, ist er doch vor fünfzehn Stunden mitten in der Nacht in Hermosillo aufgebrochen und mit Aero Mexico Linie über Mexiko nach Bogotá geflogen. In der kolumbianischen Hauptstadt stieg er dann nach einem elendig langwierigen Immigrations-Prozedere in den kleinen Privatjet und brach nach Tumaco auf.
    Nachdem die Maschine ruckelnd zum Stehen gekommen ist, öffnet die junge bildschöne Stewardess die Tür. Diego schnappt seine Tasche und tritt auf die ausgeklappte Treppe. Obwohl die Sonne sich hinter den Wolken versteckt und die hereinbrechende Dunkelheit bereits zu erahnen ist, umfängt ihn noch immer eine schwülwarme Wand aus regenfeuchter Luft.
    Dankbar registriert er den nah am Flugzeug abgestellten Van, dessen Fahrer aussteigt und auf ihn zukommt. Er dreht sich noch einmal um, winkt der Stewardess zum Abschied zu und steigt die Stufen hinab.
    Zwanzig Sekunden später ist er wieder in angenehmer Atmosphäre, umgeben von Ledersitzen und einer kühlen Coke. Coke.
Davon werde ich in den nächsten Tagen genug zu sehen bekommen
, denkt er, als er sich ermattet zurücklehnt.
     
    * * *
     
    Pablo ballt triumphierend die Faust, als er die ersten Ausläufer von Phoenix passiert. Seit gut fünf Stunden ist er unterwegs, und So sehr er die monotone Fahrerei auch verflucht: immer noch besser, als die Nacht vor Claires Appartement zu verbringen. Dazu ist der Lexus bequem, nicht zu protzig und daher auch mit einem Mexikaner am Steuer nicht auffällig genug, um von der Highway Patrol rausgewunken zu werden.
    Auf dem Lenker trommelt Pablo den Rhythmus eines alten Control Machete-Songs, als er den Highway verlässt und Richtung Downtown fährt. Dort stellt er den Toyota auf dem Parkplatz vor dem US-Airways Center ab und schlendert gemächlich zu dem gegenüberliegenden Hardrock-Café. Obwohl die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint, ist es erstaunlich frisch.
Ganz anders als in San Diego
, denkt Pablo, als er das Lokal betritt. Zielstrebig durchschreitet er Restaurant und steuert einen der im hinteren Bereich platzierten Tische an.
    Er ist fast eine Stunde zu früh dran, was ihm ausreichend Zeit gibt, sich mit dem Laden vertraut zu machen.
Und sich die Gäste an den anderen Tischen etwas genauer anzusehen.
     
    Eine halbe Stunde später, ebenfalls zu früh, erscheint der Colonel. „Guten Tag, Pablo.“ Eindringlich mustert er den Wartenden aus kleinen wachen Augen.
    „Colonel.“ Pablo weist mit einer einladenden Handbewegung auf die leeren Stühle, aber da hat sich Avril bereits gesetzt.
    „Und?“, Avril blickt auf die nur spärlich besetzten Tische in ihrer Umgebung. „Gibt’s was Besonderes?“
    Pablo zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf. Während der Wartezeit ist ihm nichts Verdächtiges aufgefallen.
    „Na dann.“ Avril drückt die Schultern durch und faltet die Hände vor sich auf dem Tisch, schaut sich dann suchend nach einer Bedienung um. Nachdem er bei einer jungen Kellnerin ein Wasser bestellt hat, wendet er sich wieder Pablo zu, mustert ihn abwartend.
    Der Beobachtete rutscht unruhig auf seinem Stuhl herum,

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