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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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stehen.
    „Kapitän? Gestatten, Sergeant Stone und Corporal Whitman, US-Navy.“ Der größere der beiden Offiziere schüttelt Gabriel die Hand, während sein Kamerad ein elektronisches Notizbuch aus der Tasche zieht und darauf herumtippt. „Wir haben nur ein paar Fragen an Sie und würden gerne einen Blick in Ihr Logbuch werfen.“
    Gabriel schaut zu den beiden unbeteiligt im Hintergrund stehenden Polizisten, nickt dann langsam. „Folgen Sie mir.“ Er geleitet den kleinen Tross die Treppe zur Brücke hinauf und zeigt auf das auf dem Kartentisch offen aufgeschlagene Buch. „Worum geht’s denn?“
    „Nichts Besonderes. Wir hatten vor zwei Tagen um die Mittagszeit einen kleinen Zwischenfall südwestlich von Cabo. Nach unseren Aufzeichnungen befand sich Ihr Schiff in unmittelbarer Nähe.“
    Mit einem Seitenblick registriert Gabriel, wie Whitman das Logbuch intensiv studiert und mit dem kleinen Tablet Fotos von den Seiten macht. Ruhig nimmt er die Brille ab und schaut dem Sergeant, der ihm die Frage gestellt hat, direkt in die Augen. „Was denn für einen Zwischenfall?“
    Gabriel merkt, wie Stone einen Moment zögert. „Einen Absturz.“
    Bei dem Gedanken an die Landung der Drohne und ihren Transport an die mexikanische Küste muss Gabriel innerlich lachen. Doch er kann sich beherrschen und zieht nur erstaunt die Augenbrauen in die Höhe, schüttelt dann mit bedauernder Miene den Kopf. „Ein Absturz? Tut mir leid. Uns ist nichts aufgefallen. Gab’s Tote?“
    Statt zu antworten, wirft der Offizier seinem Kollegen einen Blick zu. Der klappt still das Buch zu und zuckt enttäuscht mit den Schultern.
    „Schade. Wir würden uns noch gerne mit Ihrer Crew unterhalten. Manchmal fallen denen Dinge auf, die…“ Er hält inne, als er Gabriels betrübt nach unten gezogene Mundwinkel sieht.
    „Sergeant, da muss ich Sie leider enttäuschen.“
    Irritiert blickt ihn der Soldat aus dem Norden an.
    „Die Mannschaft wurde in Guaymas routinemäßig ausgetauscht.“
    „Sie haben aber doch sicherlich eine Liste der Besatzung? Wir können Sie auch zu Hause befragen lassen.“
    So schnell gibt sich Stone also nicht geschlagen.
    „Natürlich habe ich die. Ein Interview könnte allerdings schwer werden.“
    „Warum?“
    „Sind alles Philippinos. Längst per Flieger auf dem Weg zurück in die Heimat. Sie wissen ja, wie familienverrückt die sind.“
    Mit Genugtuung erkennt Gabriel, wie sich Ratlosigkeit und Resignation auf den Mienen der Männer abzeichnen. Er geht zum Kühlschrank. „Vielleicht eine Coke, meine Herren?“
     

30. Kapitel
     
    „Lunch?“
    Es ist noch nicht elf, und trotzdem weckt die Aussicht auf Mittagessen ein Hungergefühl in Claire. Außerdem ist ihr jede Möglichkeit recht, um aus dem muffigen Büro zukommen.
    „Lunch! Halb eins bei der Fisch-Bude am Hafen?“
    „Ich bin da. Kann dir dann was zu der
Alina
erzählen. Ein wenig merkwürdig, vorsichtig ausgedrückt.“
    „Was denn?“
    „Es ist dieselbe Firma, die auch die
Armeria
gechartert hat.“
     
    * * *
     
    Nach vier Stunden ruckelnder Fahrt über brüchige Asphaltpisten und verschlammte Lehmpfade durch einen undurchdringlichen Urwald erreicht die kleine Kolonne Barbacoas.
    Durchgeschüttelt steigt Diego aus dem alten Land Rover, froh, für ein paar Minuten die Beine strecken zu können. Kaum hat er das klimatisierte Wageninnere verlassen, umwabert ihn sofort wieder eine klebrige Schwüle. Natürlich regnet es auch wieder. Immerhin haben sie dieses Mal Ponchos dabei. Er schaut zu den beiden Begleitfahrzeugen, deren Insassen gelangweilt hinter den Scheiben sitzen und der sie umgebenden Ansammlung schäbiger Holzhäuser keine Beachtung schenken.
    Wie in Tumaco
, denkt Diego, wo sie morgens mit der
Esmeralda
angelandet sind, nach einer hitzigen schlaflosen Nacht, die ihm von der jungen Stewardess beschert wurde. Bei dem Gedanken an das Mädchen lächelt Diego in sich hinein.
    Hinter sich hört er, wie eine Autotür zuschlägt, und die Schritte Benitos, der sich geräuschvoll durch die unausweichlichen Pfützen stapfend nähert. „Hier, bitte.“
    Diego schaut auf seinen Unterarm, gegen den Benito das unförmige Satellitentelefon drückt. „Danke.“
    Darauf bedacht, die Wasserlachen so gut es eben geht zu umlaufen, entfernt sich Diego ein paar Schritte von den Autos, schaut auf die Uhr. Zwölf. Also zehn in Hermosillo. Er tippt die Nummer von Marias neuem Satellitenanschluss ein und hält den Hörer an sein Ohr. Es dauert einige Zeit, bis

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