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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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wackelnden Gefährt und watet ihnen in seinen geliehenen Gummistiefeln hinterher ans Ufer.
    Dort werden sie bereits von zwei abgerissen aussehenden Typen erwartet, die ihre Blicke nervös über die Neuankömmlinge schweifen lassen. Benito geht auf den ersten von ihnen zu und unterhält sich leise mit ihm in einem für Diego unverständlichen Dialekt.
    Die kleine Gruppe drängelt sich auf der engen Lichtung, bis Benito das Zeichen zum Aufbruch gibt. Über einen kaum schulterbreiten Pfad trampeln sie durch den triefenden Wald. Diego gibt acht, seine Arme dicht am Körper zu halten und gleichzeitig den ihm entgegenklatschenden feuchten Palmenblättern auszuweichen. Nach etwa hundert Metern durchwaten sie einen kleinen Bach und treten auf gerodetes Land, dessen Boden mit aufgeweichten zerhäckselten Holzresten bestreut ist. Vor ihnen liegt eine von Maßen und Design mit dem anderen Labor vergleichbare Hütte. Im Unterschied zu der letzten sind hier jedoch nur drei Männer bei der Arbeit zu beobachten.
    Diego schaut zu Benito, und dann wieder zu den beiden anderen in schmutzstarrende Lumpen gekleideten Männern. „Gibt es etwas, dass ich wissen müsste?“
    Auf die Frage hin zieht Benito zerknirscht die Mundwinkel nach unten. „Einer der Packer hat anscheinend versucht, etwas für sich abzuzweigen.“ Er hebt bedauernd die Schultern.
    „Und wo ist der Rest?“ Diego zeigt auf das fast leere Labor.
    „Sie sind draußen, jagen ihn. Wird nicht lange dauern.“
    Diego seufzt, greift sich einen der unter der schützenden Plane stehenden Hocker und setzt sich. Er ist müde und hat Durst.
    „Kaffee?“ Benito gibt einem der Männer einen Wink.
     
    Sie müssen keine zwanzig Minuten warten, bis eine Gruppe von vielleicht zehn Mann auf der Lichtung erscheint. In ihrer Mitte führen sie ihren an den Händen gefesselten, über und über mit Blutergüssen übersäten Gefangenen mit sich.
    „Was hab ich gesagt?“ Benito löst sich von dem Pfahl, an dem er bis eben gelehnt hat.
    Auch Diego erhebt sich von seinem Hocker. Er tritt näher an den Mann heran und betrachtet kühl dessen zerschundenes Gesicht.
    Benito wechselt mit dem Anführer des Trupps einige Worte, geht dann zu Diego zurück. „Er hat’s zugegeben.“ Dabei nickt er in Richtung des Packers. „Hat versucht, ein Paket in den Busch zu schmuggeln. Ein Kilo.“
    Diego wirft Benito einen Blick zu, schaut dann wieder auf die arme Gestalt vor sich, die aus blutunterlaufenen Augen auf den matschigen Boden vor sich starrt. Er, Diego, Benito, jeder der Anwesenden weiß, was Sache ist. Weiß, was gleich passieren wird.
    Diego zuckt mit den Schultern, tritt einen Schritt zurück. Er denkt an früher, an die Zeiten in Medellín und später im Süden. An die Zeiten, in denen er tagtäglich mit derartigen Fällen konfrontiert war. Er ist froh, dass er jetzt nur ein Besucher ist.
Hat San Diego mich schon so verweichlicht?
, fragt er sich, während er dabei zusieht, wie Benito einem der Umstehenden eine Machete in die Hand drückt.
    Dann werfen zwei Männer ihr Opfer zu Boden, die anderen bilden einen Kreis, in dem der Mann mit der Machete sich neben den Liegenden kniet.
    Bring’s schnell hinter dich − hinter uns
, hofft Diego, als der Bewaffnete das Messer hebt und mit mehreren schweren Hieben auf Oberkörper und Hals des Todgeweihten einhackt. Ein kurzes Aufbäumen, eine Menge Blut, aber nach wenigen Augenblicken greift der Mann nach dem Haarschopf des am Boden Liegenden, hebt mit einem triumphierenden Grinsen den abgetrennten Kopf empor und schleudert ihn in den Dschungel.
    Zügig zerstreuen sich die Zuschauer und kehren bis auf zwei, die die enthauptete Leiche in den Urwald schleppen, zu ihren Arbeitsplätzen zurück.
    Benito zuckt mit den Schultern. „Er wusste, was er tat.“
    Diego nickt teilnahmslos und hört sich an, was Benito über die Vorzüge des Labors zu berichten weiß: über hundertfünfzig Kilo die Woche, gute Nachschubwege und sichere Passage der Ware per Boot über das abgelegene Kanalsystem direkt bis zum Landeplatz des U-Boots im Flussdelta. Diego spürt, wie seine Stimmung wieder steigt. Die dreihundert Kilo hat er fast zusammen.
    Und dabei sind noch zwei weitere Labors zu besichtigen. Gemeinsam geht der Trupp zurück zu den Booten.
    An der Stelle der Hinrichtung wirft Diego einen Blick auf die zertrampelten Gräser. Die Blutlache hat sich inzwischen mit dem Regenwasser zu einer großen Pfütze vermengt.
    Mit einem großen Schritt überquert Benito das

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