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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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Konvoi auf dem Weg zu einer ihrer Fincas war.“
    Jack greift nach dem Wasser und nimmt einen großen Schluck. Ein leichter Schweißfilm bedeckt seine Stirn. Kein Wunder, bei der vom Himmel brennenden Sonne. Claire spürt selbst, wie ihre Bluse am Rücken klebt. Jack steht auf und zieht einen Sonnenschirm zu ihrem Platz. Mit einem erleichterten Seufzen setzt er sich wieder auf die Bank, fächelt sich mit der Serviette etwas Luft ins Gesicht.
    „Danke!“
    „Kein Problem. Wo war ich? Ja, bei den Zwillingen, Maria und Arturo. Nach dem Tod der Eltern übernahmen sie das Kommando. Es ging allerdings weiter bergab. Später konzentrierten sie sich auf das Schleusen von Immigranten aus Mittelamerika und verstärkten die Beziehungen in die Heimat ihrer Familie. Aber auch da gab es inzwischen heftige Konkurrenz: Zetas und La Familia. Ein ganz anderes Kaliber, als die schon extrem rücksichtslosen Gegner im Norden. Als in den Dörfern die ersten Enthaupteten auf die Straßen geworfen wurden, zogen sich die Geschwister auf ihren zu einer Festung ausgebauten Familiensitz zurück. Was ihnen aber nicht lange half. Ein anonymer Tipp brachte uns auf die Spur von Arturo, den die Mexikaner 2010 festnahmen und an uns auslieferten. Er sitzt jetzt mit diversen Lebenslänglich in Colorado ein. Ich glaube, er hat zweihundert Jahre vor sich. Und Maria? Ist quasi abgetaucht, lebt an wechselnden Orten. Bemüht, nicht aufzufallen. Braucht sie auch nicht. Die Locandos verfügen noch immer über ein beträchtliches Vermögen. Aber Macht? Die haben sie nicht mehr.“ Jack leert das Glas, zuckt ratlos mit den Achseln. „Das scheint sie allerdings gerade ändern zu wollen.“
    „Wer ist denn
sie
? Maria?“
    Jack streicht sich grübelnd über die am Kinn sprießenden Bartstoppeln. „Könnte sein. Oder einer ihrer unzähligen Cousins. Die Familie hat ihre Geschäfte immer selbst geführt. Da waren nie welche von außerhalb im inneren Zirkel. Vielleicht ist aber auch ein neuer Player aktiv.“
    „Genaueres weißt du nicht?“
    „Nein. Aber was anderes: Hat dir das Video was gebracht?“
    „Äh, nein.“ Überrumpelt von der Frage tippt Claire auf ihre Uhr. „Es wird langsam Zeit. Ich muss zurück ins Büro.“
    „Wenn du meinst …“ Jack schaut sie zweifelnd an.
    Auf dem kurzen Fußweg sieht sie eine SMS von Marc auf dem Display ihres Handys blinken. Er fragt sie nach einem Dinner-Date für den nächsten Tag. Sie antwortet spontan:
gern :)
     

32. Kapitel
     
    „Danke.“
    Mit einem Lächeln greift Diego nach dem Drink, den Natalia ihm aus der kleinen Bordküche gebracht hat. Zufrieden lehnt er sich in dem weichen Lederpolster des Learjets zurück und nimmt einen Schluck. Bis auf den kleinen Zwischenfall in Labor Nummer zwei ist die Reise bis hierhin perfekt verlaufen. Außerdem ist er froh, Tumaco und sein schwüles Hinterland fürs Erste hinter sich gelassen zu haben. Eine Nacht noch in Bogotá und dann mit dem Frühflug über Houston zurück nach San Diego. Er denkt an die SMS, die ihm Claire geschickt hat, als er gerade ins Flugzeug gestiegen ist.
    Im selben Moment schaut er auf Natalia, die ihm etwas versetzt auf einem Klappsitz an der Kabinentür gegenübersitzt. Eine Stunde Zeit hätte er noch. Mit einer Handbewegung winkt er sie zu sich. Als sie sich auf seinem Schoß niederlässt, den Rock nach oben schiebt und mit einer Hand zwischen seinen Beinen verschwindet, sind die SMS und Claire vergessen.
     
    * * *
     
    Grau dringt das trübe Morgenlicht durch die offenen Vorhänge seines Hotelzimmers, als Diego den Wecker ausstellt und nackt im Bad verschwindet, die schlafende Natalia in den zerwühlten Laken zurücklassend.
    Während das Duschwasser warmläuft, putzt er sich die Zähne. Da bemerkt er drei parallel nebeneinander verlaufende rote Kratzer auf seiner Schulter, fährt verwundert mit den Fingern über die verletzte Hautpartie.
Kleines Biest
, denkt er kopfschüttelnd und steigt unter das jetzt heiß aus dem breiten Duschkopf prasselnde Wasser.
    Es spült sich gerade das Shampoo aus den Haaren, als er einen leichten Luftzug und eine tastende Hand an seinem Hintern spürt. Er dreht sich um, reibt sich den Schaum aus den Augen und erblickt die nackt vor ihm stehende Natalia. Mit einem verführerischen Lächeln lässt sie ihre Hand um seine Hoden kreisen. Das gewünschte Resultat lässt nicht auf sich warten, Diego aber beißt sich auf die Lippen. Er muss zum Flughafen, ist sowieso spät dran. Außerdem sollte er sich einen

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