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Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Titel: Bosmans/Deleu 02 -Totenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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du nicht ab und zu daran … Ob du es nicht mal versuchen sollst?«
    Deleu sah seine Kollegin an. Ihre Augen glänzten fiebrig. »Muss das denn sein?«, fragte er grinsend.
    »Jetzt sei nicht so albern. Verheiratete Männer mittleren Alters sind doch oft auf Abenteuer aus, oder etwa nicht?«
    Deleu räusperte sich und biss sich auf die Unterlippe. »Nicht unbedingt«, erwiderte er nach einer Weile. »Man kann schließlich auch mit einer Frau gut befreundet sein. Es dreht sich nicht immer alles nur um Sex.«
    »Stimmt, aber Männer fühlen sich nun mal zu Frauen hingezogen, weil sie von jenem Millionsten Teilchen der Frau fasziniert sind, das unfassbar bleibt. Selbst wenn ein Mann eine Frau in- und auswendig kennt, ein winziges Stück von ihr bleibt für ihn immer rätselhaft, oder etwa nicht?«
    »Hm.«
    »Na also. Warum hat das nun etwas mit Sex zu tun? Ganz einfach: Wenn man von einer Frau weiß, dass sie lieber Blumenkohl als Spinat isst, dann mag man das zwar interessant finden, aber zugleich ist dieses Wissen vollkommen sinnlos und der Suche nicht wert. Denn – und jetzt kommt es – nur im Sexuellen offenbart sich dieses Millionste unfassbare Teilchen als etwas Kostbares, weil es nicht für jeden zugänglich ist, sondern erobert werden will. Verstehst du?« Nadia vollführte eine graziöse Verbeugung und reckte die Stupsnase kess in die Luft.
    Deleu applaudierte träge zu ihrer Vorstellung.
    »Kundera«, spottete er flüsternd.
    »Wie bitte?«
    »Milan Kundera. Wenn ich mich nicht irre, war das ein Zitat aus
Die unerträgliche Leichtigkeit des Lebens.
«
    »Des Seins.
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.
« Nadia blickte auf. »Du überraschst mich. Das muss ich zugeben. Ich hätte dir einen seichteren Literaturgeschmack zugetraut. Da habe ich dich wohl unterschätzt.«
    Deleu genoss insgeheim seinen Triumph.
    Seine Kollegin rutschte nervös auf dem abgewetzten Kneipenstuhl herum und wechselte dann abrupt das Thema. »Wie steht es denn nun mit dem BMW von Robert Pardon? Konnten die Kollegen den Wagen inzwischen untersuchen? Ich habe immer noch nichts davon gehört.«
    »Ja, der Trick von Jos mit der Radarkontrolle hat funktioniert. Allerdings haben sie trotz der Lederausstattung leider nur einen einzigen Fingerabdruck gefunden«, antwortete Deleu, der seine Enttäuschung kaum verbergen konnte. »Ein unvollständiger Daumenabdruck auf dem Schminkspiegel an der Beifahrerseite. Jos hat mich vorhin angerufen. Das Labor war noch nicht ganz fertig, aber wahrscheinlich stimmt dieser Abdruck mit jenen überein, die wir in der Bank gefunden haben.«
    »Wow!«, rief Nadia Mendonck laut, zuckte zusammen und sah sich erschrocken um. Doch niemand nahmvon ihnen Notiz. Das gesellige Stimmengewirr, ein Summen wie von einem ausfliegenden Bienenschwarm, schluckte jeden individuellen Ausruf.
    »Nicht so voreilig«, bremste sie Deleu. »Noch ist es nicht sicher. Ein halber Daumenabdruck ist zu wenig, um Gewissheit zu haben. Kein Gericht würde so etwas als Beweis akzeptieren.«
    »Schon klar, aber immerhin wissen wir, dass Robert Pardon in die Sache verwickelt ist. Außerdem könnte es doch sein, dass in dem Wagen Material gefunden wird, anhand dessen das Labor eine DNA-Analyse durchführen kann. Ein Kopfhaar, was auch immer.«
    »Dazu bleibt leider nicht genügend Zeit«, erwiderte Deleu kopfschüttelnd. »Der Wagen ist bereits wieder freigegeben.«
    »Wie bitte? So schnell?«, fragte Nadia mit einem verbissenen Zug um den Mund und zutiefst enttäuschtem Gesichtsausdruck.
    »Wir hatten nur vier Stunden, um den BMW auf Herz und Nieren zu untersuchen.«
    »Warum denn?«, fragte die junge Frau mit gerunzelter Stirn, die klammen Hände um die heiße Suppentasse gelegt.
    »Verspaille hat uns wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht«, antwortete Deleu bedrückt. »Da ist was im Busch, Nadia. Gott weiß was. Das solltest du unter keinen Umständen vergessen. Unsere Ermittlungen werden von allen möglichen Seiten behindert.«
    Nachdenklich betrachtete Deleu die Fingernägel. Erignorierte den erwartungsvollen Blick seiner Kollegin und fragte sich, ob er ihr verraten sollte, was Bosmans in seinem Tresor aufbewahrte. Er beschloss, es nicht zu tun.
    »Wer A sagt, muss auch B sagen«, verlangte Nadia nun mit Nachdruck, und als Deleu sie ansah, spürte er auf einmal wieder diese kraftvolle Ausstrahlung in ihrem eindringlichen Blick.
    »Es tut mir leid, aber ich kann nicht. Noch nicht. Ich habe es Jos versprochen, und ich

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