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Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Titel: Bosmans/Deleu 02 -Totenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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stotterte Kevin.
    »Warum haben Sie das nie der Parteispitze gemeldet?«
    «Um ehrlich zu sein, weil ich jeden Monat von Mijnheer Pardon einen kleinen Obolus dafür bekommen habe, dass ich die Suite bezahlt habe und die Rechnungen auf meinen Namen ausstellen ließ. Dabei wurde die Miete als Spesen deklariert, die ich aus der Parteikasse bezahlt habe.«
    »Und?«
    »Es kommen weiterhin Rechnungen auf meinen Namen, aber ohne die Unterschrift von Mijnheer Pardon kann ich sie nicht bezahlen. Ich … ich weiß wirklich nicht mehr ein noch aus.« Dem jungen Mann brach wieder der Schweiß aus, und er trank durstig von seinem Bier. »Meinen Sie, Sie könnten mir helfen?«
    Bosmans, in Gedanken schon im Crest Hotel, brummte etwas Unverständliches, schlüpfte in den Mantel, fragte: »Welche Zimmernummer?«, und stand auf.
    »Sechsunddreißig.«
    Der Untersuchungsrichter zog sein Handy aus der Tasche des Lodenmantels und verschwand ohne einen Gruß.
    »Mijnheer Untersuchungsrichter!«
    Noch bevor Bosmans die erste fluoreszierende Taste drücken konnte, klingelte das Telefon.
    »Bosmans! Ja, Pierre. Ja. Bitte kommen Sie in mein Büro. Ja, Pierre. Ich auch. Und jetzt legen Sie bitte auf. Ich muss dringend mal telefonieren!«

38
     
    Dirk Deleu kam erfrischt aus der Dusche. Er trug einen karierten Pyjama und dazu passende Pantoffeln. Barbara und er hatten sich gerade leidenschaftlich geliebt, und nun versetzte er ihr im Vorbeigehen einen liebevollen Klaps auf den Hintern. Anschließend trank er ein großes Glas Orangensaft in einem Zug aus.
    Das war doch mal ein richtig gelungener Abend. Rob war mit Freunden ausgegangen, und die kleine Charlotte machte ausnahmsweise mal nicht die Nacht zum Tage, sondern schlief wie ein Engelchen. Nicht mal von ihrem recht lautstarken Treiben vorhin war die Kleine wach geworden.
    Deleu gähnte und blickte auf seine Rolex. Viertel vor acht. Er blätterte die Zeitung durch und sah nach, was es im Fernsehen gab. Jetzt erst gemütlich mit Barbara einen schönen Film angucken – es schien ihm eine Ewigkeit her zu sein, seit sie zum letzten Mal dazu gekommen waren –, danach früh ins Bett und am nächstenMorgen gesund und munter wieder raus aus den Federn. Sein Handy war ausgeschaltet, und den Telefonstecker hatte er wohlweislich aus der Dose ge zogen. Barbara hatte zwar protestiert – was, wenn Rob dringend Hilfe brauchte? –, aber Deleu hatte geantwortet, dass er dann schon von allein nach Hause käme.
    »Wollen wir uns
Kramer gegen Kramer
angucken, Schätzchen? Alt, aber immer wieder gut. Genau wie ich, stimmt’s?«
    »Sie schläft jetzt schon so lange, findest du nicht auch?«, fragte Barbara, die sich ebenfalls ein großes Glas Orangensaft eingeschenkt hatte.
    »Vielleicht plötzlicher Kindstod«, scherzte Deleu, doch diese Art von schwarzem Humor konnte Barbara beim besten Willen nicht vertragen. Wie der Blitz sauste sie die Treppe hinauf.
    Deleu fuhr sich durch das wirre Haar. Herrje!, dachte er, seit Charlotte da ist, hat sich alles gründlich verändert.
    Barbara kam mit der putzmunteren und hellwachen Charlotte in den Armen hinunter und sagte: »Rutsch mal, Bärchen.«
    Gerade als Deleu schnaufend und widerwillig seine bequeme Position aufgab, klingelte es an der Tür.
    »Wer kann das sein, um diese Uhrzeit?«, stöhnte er.
    »Sieh nach, dann findest du’s vielleicht raus«, erwiderte Barbara.
    Als Dirk Deleu mühsam aufstand und seufzend zur Tür schlurfte, rief Barbara hinter ihm her: »Alter Schluffi!«
    Draußen suchte eine tropfnasse Nadia Mendonck mit einem raschen Sprung Schutz in dem stattlichen Flur von Deleus Haus.
    »Wow! Klasse Outfit. Geschmackvoll kombiniert mit den passenden Pantoffeln. Sofort ausziehen, Kollege!«
    Der erstaunte Deleu warf heimlich einen raschen Blick hinter sich. Dann grinste er breit.
    »Bist du etwa nass geworden?«
    »Blödmann!«, hallte es laut durch den hohlen Gang. Drinnen ging die Wohnzimmertür auf. Barbara, Charlotte noch immer auf dem Arm, zwinkerte Nadia zu und lud sie mit einem Nicken zum Eintreten ein. Die Ermittlerin schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Ist es mal wieder so weit?«, fragte Barbara, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    Nadia zuckte gottergeben mit den Schultern und sagte: »Er ist stinksauer.«
    »Wer?«, krächzte Deleu.
    »Na, Bosmans natürlich! Schon seit einer halben Stunde versucht er vergeblich, dich zu erreichen. Aus lauter Verzweiflung hat er dann mich angerufen. Zweite Wahl, aber besser als gar nichts, du

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