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Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Titel: Bosmans/Deleu 02 -Totenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Pardons und allen nicht identifizierten Fingerabdrücken in der Akte verglichen werden. Vor allem mit denen von der Frau im Taxi. Okay?«
    Der erste Wachtmeester nickte und verließ das Zimmer. Bosmans ließ sich auf das runde Wasserbett fallen und dachte über den augenblicklichen Stand der Ermittlungen nach.
    Während er mit seinem Team Robert Pardons Apartment auf den Kopf stellte, war ein weiteres Team unter der Leitung von Deleu unterwegs zu dem Haus von Vicky Versavel. Darüber machte er sich keine Sorgen. Was ihn beunruhigte, war vielmehr das Fax von Lacante, dem Leiter der Sûreté. Diese Nachricht bereitete ihm wirklich Kopfzerbrechen.
    Das Skelett der Person, die sie für Françoise Bourgeois gehalten hatten, stammte nämlich von einem Mann. Bosmans kniff die müden Augen zusammen. Hatte die schwarze Witwe ihren Partner ermordet, die Leiche im Haus der Bourgeois deponiert und sich als Lesbe ausgegeben? Eine gewagte Hypothese. Doch die Nachbarn von Nathalie Barthez und Françoise Bourgeois hatten eindeutig von vier Frauen geredet.
    Nachdenklich leckte Bosmans über die Kuppe seines Zeigefingers und befeuchtete damit die Unterlippe. Das Brennen wurde dadurch jedoch nur noch stärker. Er knurrte und schürzte die Lippen.
    Die mikroskopischen Untersuchungen hatten ergeben, dass die merkwürdigen Einkerbungen am Schambein des Mannes auf einen schweren operativen Eingriff hindeuteten. An eine Identifikation war bisher jedoch nicht zu denken. Die zweite schlechte Nachricht war, dass die Suche nach Geldanlagen auf den Namen Bourgeois bislang ergebnislos verlaufen war. Bosmans verdächtigte die französischen Kollegen allerdings, bisher noch nicht mit den Recherchen begonnen zu haben. Dieser Nichtsnutz von Lacante behauptete nämlich, es sei sowieso sinnlos, solange man nicht die Namen aller Beteiligten in diesem Fall kenne.
    Bosmans massierte sich die Schläfen. Ein Mann also! Er grinste. Seinen Vorschlag, das Skelett einfach nach seinem Namen zu fragen, hatte Lacante offenbar in den falschen Hals bekommen. Bosmans verdrängte den Gedanken und ging vom Schlaf- ins Badezimmer.

41
     
    Jean Jacops’ Augen in dem bauernschlauen Gesicht huschten hin und her. Ihm war die Aktion nicht ganz geheuer. Vielleicht hätte er sich lieber nicht darauf einlassen sollen, auch wenn er bei Walter Vereecken noch in der Kreide stand. Dessen Onkel, ein Jugendrichter, hatte Jacops’ Sohn nämlich trotz seines jüngsten Vergehens vor der Jugendhaft bewahrt. Diesmal hatte der Junge ein Moped gestohlen und weiterverkauft.
    Jacops befürchtete, dass es bei der Aktion um ganz andere Dinge als um einen illegalen Sender ging. Neugierig beobachtete er Deleu und Nadia Mendonck. Dann wurde seine Aufmerksamkeit auf einen bombastischen Bürostuhl gelenkt, der mit der Rückenlehne zur Wand stand. Die kunstvoll geschnitzte Kopfstütze war in der Mitte gespalten, und dieser Schaden war sicherlich nicht dem Versuch zuzuschreiben, das Möbelstück künstlich auf antik zu trimmen, denn das Holz war am unteren Ende des Spalts gesplittert.
    Jacops’ Neugier gewann schließlich die Oberhand, und er blieb vor dem Stuhl stehen. In dem frisch gebohnerten, tadellos gepflegten Holzfußboden entdeckte er zwei Löcher, jedes mit etwa einem halben Zentimeter Durchmesser. Er ging in die Hocke und fuhr mit dem Zeigefinger vorsichtig über eine der beiden Vertiefungen. Der Rand fühlte sich rau an. Vorsichtig pulte er mit dem Nagel des kleinen Fingers einen kleinen braunen Pfropfen aus der Öffnung, studierte ihn und roch daran. Tatsächlich, Bohnerwachs. Er verrieb das dunkelbraune Zeug in seiner Handfläche, und je länger er rieb, desto transparenter wurde es.
    Als Dirk Deleu mit einem Satz auf ihn zusprang und ihn grob zurückriss, war nur noch ein klebriger rostbrauner Streifen übrig. »Hände weg, Jacops! Das ist Beweismaterial.«
    Jean Jacops hob abwehrend die Hände und verdrehte die Augen.
Diese Deppen von der Kripo. Immer müssen die sich so aufspielen.
Er zuckte mit den Schultern, blickte sich aber erneut aufmerksam um.
    »Vielen Dank für deine Hilfe, Jean«, flüsterte Deleu.
    »Wenn ich mal was für dich tun kann, sag mir Bescheid, okay?«
    »Ja, aber ich muss doch …«, stotterte Jean Jacops.
    »Nicht nötig«, antwortete der nervös am Revers seines Gabardinemantels zupfende Pierre. »Die Spuren, die wir gefunden haben, reichen aus, um das Haus zu versiegeln.«
    Während der Mann von der Spectrum-Einheit in Richtung Haustür ging, hielt Deleu ihm

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