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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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lieber ein paar Meter weiter.
    Angriff ist die beste Verteidigung, sagte er sich schließlich und parkte direkt hinter dem funkelnagelneuen weißen Mercedes von Mijnheer und Mevrouw Wittewrongel, der auf der gepflasterten Auffahrt stand. Er ballte die Fäuste und fasste den Vorsatz, sich nichts gefallen zu lassen.
Diese dämliche Familie kann mir gestohlen bleiben!
Er war nicht einmal auf Barbaras Angebot eingegangen, den Hausrat aufzuteilen. Nur seinen alten PC und seine Klei-dung hatte er mitgenommen. Er erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen.
    Als er an jenem Abend nach Hause zurückgekehrt war, bekam er die Tür nicht auf. Sein Schwiegervater hatte das Schloss auswechseln lassen und vor dem Haus einen Privatdetektiv postiert. Während Deleu vergeblich versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, kam dieser Kriecher auf ihn zu und verkündete seelenruhig, dass er ihm rate zu gehen, denn er habe gerade die Polizei gerufen. Deleu solle tunlichst sehen, dass er Land gewinne, schließlich könne er sich angesichts seines Berufs und seiner heiklen Situation keinen Skandal erlauben.
    Der Ermittler erinnerte sich noch lebhaft daran, wie er dem Kerl das Handy aus der Hand geschlagen hatte. Anschließend hatte er sich betreten zurückgezogen, aus lauter Scham vor den Nachbarn.
    Zwei Tage später hatte Barbara ihn angerufen. Wie sie an seine neue Privatnummer gekommen war, blieb ihm ein Rätsel.
Einmal Polizistenfrau, immer Polizistenfrau?
Deleus Mundwinkel wanderten nach unten, und sein Lächeln verwandelte sich in ein zynisches Grinsen. Barbara hatte ihm damals die Hälfte des Hausstands angeboten und ihm ohne das Wissen ihrer Eltern per Post einen neuen Haustürschlüssel geschickt.
    Stundenlang war er durch ihr gemeinsames Haus getigert. Die Stapel Fotoalben, über die er sich früher immer nur geärgert hatte, hatte er an jenem Tag von der ersten bis zur letzten und noch einmal von der letzten bis zur ersten Seite durchgeblättert.
    Dieses Foto aus dem Urlaub in Blankenberge. Das habe ich mitgenommen. Dirk und Barbara auf einem gemieteten Motorrad. Eine Triumph. Rob, etwa drei Jahre alt, sitzt vorne auf dem Sattel zwischen meinen Beinen. Seine Speckbeinchen um den breiten Tank, die Händchen am Lenker und quietschend vor Freude.
    Dirk Deleu stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Lenkrad ab und legte den Kopf in die Hände. Er schloss die Augen und sah nichts als Scherben. Er fuhr sich mehrmals durch die Haare, stieg aus und marschierte resolut auf die Eingangstür der weißgetünchten Villa zu. Nach wenigen Schritten schwang links neben ihm ein Gartentor auf, und Rob kam mit fröhlicher Miene auf ihn zu. Gemeinsam gingen sie zurück zum Golf.

[home]
    14
    W ie war’s in der Schule?«
    »Zwei Sechser, in Mathe und Chemie.«
    Deleu blickte seinen Sohn von der Seite an. Rob grüßte mit erhobenem Daumen ein farbenfroh gekleidetes Mäd-chen auf einem Fahrrad. Sie hatte lange blonde Zöpfe.
    »Hallo!«
    »Ja?«, murmelte Rob, der mit einem breiten Grinsen und wie verzückt über die Schulter blickte.
    »Rede ich vielleicht chinesisch?«, blaffte Deleu.
    Rob sah seinen Vater verwundert an. »Was hast du gesagt?«
    »Zwei Sechser.« Dirk Deleu äffte den lässigen Tonfall seines Sohnes nach. »Ich hab dich gefragt, wie es in der Schule war!«
    Rob zog die Augenbrauen hoch, erstaunt über die gereizte Reaktion. »Hab ich doch schon gesagt«, antwortete er ruhig, »in Mathe und in Chemie eine Sechs.«
    Dirk Deleu presste die Lippen zusammen und starrte geradeaus. Die Stille war beklemmend. »Also musst du zur Nachprüfung.«
    »Stimmt. Wenn ich bestehe, im September, bekomme ich ein eigenes Auto.«
    Nach einem kurzen Zögern blickte Deleu erneut seinen Sohn an. Der Junge verzog keine Miene. »Einen Jaguar?«
    »Nein. Einen Ferrari. Gebraucht allerdings. Von Van Rossem. Opa hat noch was bei ihm gut.«
    Deleu klopfte seinem Sohn auf die Schulter. »Alles klar. Was wollen wir unternehmen? Ich vermute mal, für den Märchenpark bist du nicht zu haben?«
    Rob antwortete nicht, sondern schloss nur die Augen. »Ja, ja, schon gut. Wie geht es Mama? Und Charlotte?« Rob seufzte. »Und?«
    »Papa. Bitte! Ich weiß es nicht. Ich bin doch praktisch nie da. Jedenfalls so selten wie möglich.« Der blonde junge Mann trommelte nervös mit den Fingern auf dem Armaturenbrett herum. »Ich suche mir demnächst in Löwen ein Zimmer. Deshalb brauche ich auch ein Auto.«
    Deleu schluckte. Rob war achtzehn. Alt genug für die Uni

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