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Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer

Titel: Bosmans/Deleu 03 -Ins blanke Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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oder das Arbeitsleben. Sie hatten noch nie darüber gesprochen. »Entschuldige, Rob.«
    Sein Sohn sagte nichts. Der Ermittler richtete den Blick nach vorn und riss abrupt das Lenkrad herum. Mit einem scharfen Linksschwenk wichen sie um Haaresbreite einem alten Fahrradfahrer aus. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren, schaffte es aber noch, die geballte Faust zu schütteln.
    »Mist!«, fluchte Deleu, als er den Wagen wieder unter Kontrolle hatte.
    »Kannst du einigermaßen schlafen, Papa?«
    Deleu nickte und zuckte mit den Schultern. »Wer war denn das Mädchen eben?«, fragte er dann.
    »Ach, die. Niemand Besonderes.«
    »Klar, hab ich gesehen.«
    »Was willst du eigentlich, Papa? Ich wette, der Fall De-wolf liegt dir im Magen, was?«
    Deleu nickte. »Weißt du schon, was du studieren willst, Rob?«
    Eine Weile lang blieb es still im Auto. Deleu warf seinem Sohn einen verstohlenen Seitenblick zu. Rob lutschte am Zeigefinger.
    »Ja. Kriminologie. Ich will mal besser werden als du.« Wieder trat Stille ein.
    »Angenommen, ich wäre nicht dabei, Papa. Was würdest du dann heute machen?«
    Dirk Deleu antwortete nicht.
    »Nimmst du mich mit?«
    Er bemerkte den erwartungsvollen Blick in den Augen seines Sohnes. Vor dem Rathaus in Zemst machte er eine Vollbremsung und hielt gegen die Fahrtrichtung an einer Bushaltestelle. Den Zebrastreifen ignorierend, überquerte er die starkbefahrene Straße, fest entschlossen, mit Rob in ein Schnellrestaurant zu gehen.
    Der Geldautomat war frei.
    Praktisch. Man vergeudet mindestens ein Drittel seines Lebens mit Warten. Ein Drittel Warten, ein Drittel Schlafen und ein Drittel Leben. Bei meinem Glück ist das Ding leer.
    Er wühlte die Karte aus dem Portemonnaie, schob sie in den Schlitz und gab seine Geheimzahl ein.
    Dispositionskredit Überschritten. Keine Auszahlung Möglich.
    Es hatte nur für die Imbissbude gereicht, doch die Fritten hatten gut geschmeckt. Deleu fuhr mit dem Finger durch den restlichen Klecks Mayonnaise und spülte das letzte Stück Currywurst mit einem großen Schluck Jupiler-Bier herunter. Gut, dass Rob sich mit einer Currywurst und einer Bratwurst begnügt hatte. Deleu wühlte in seiner Hosentasche herum und fand ein paar Münzen.
    »Möchtest du noch irgendetwas?«
    »Nein, danke, ich bin satt.«
    »Noch etwas zu trinken vielleicht?«
    »Nein.«
    »Okay. Holst du mir dann bitte noch eine Dose Bier?« Rob ging in die Frittenbude, zwängte sich an einem Kinderwagen vorbei und drängte sich vor eine schnaufende, beleibte Dame. Er legte zwei Münzen auf den Tresen und bestellte noch ein Jupiler.
    Die vollschlanke Dame im Blümchenkleid funkelte ihn wütend an, doch Rob lächelte breit über das ganze Gesicht. Deleu lachte verstohlen.
Was für ein Kerl, mein Sohn, Rob Deleu. Wo ist nur der schüchterne kleine Junge geblieben? Dieser Dreikäsehoch, der sich nicht mal traute, an der Bude nach einem Bonbon zu fragen? Ein eigenes Auto, mich laust der Affe!
     
    Vor Haus Nummer sechsundsiebzig im Balkweg parkten mehrere Wagen mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig. Deleu stellte den Golf vor der Kirche ab und stieg aus.
    »Okay, du kannst mitkommen, aber fass bloß nichts an! Verstanden?«
    Rob nickte und folgte seinem Vater, die Hände tief in den Taschen seiner Khaki-Shorts vergraben. Der Schlüssel passte, und die Garagentür schwang auf. Drinnen war es angenehm kühl.
    »Wow!«
    Rob ging auf die üppig verchromte Harley zu und strich über den elliptischen Sattel.
    »Rob!«
    »Ja, Papa?«
    »Worum habe ich dich eben gebeten?«
    Der Junge zog die Hand zurück, wandte den begeisterten Blick aber nicht von dem glänzenden Motorrad ab. »Original Fishtails«, murmelte er.
    »Ja, ja. Kann schon sein. Hast du dir mal den Fußboden angeschaut? Eine Riesenschweinerei.«
    Rob schluckte das »klar, Alter« herunter. »Wem gehört die Kiste?«
    »Einem alten Biker, der hier drüber wohnt.«
    »Hat der etwas mit dem Mord zu tun, Papa?«
    »Du willst wohl, dass das Ding konfisziert wird und Opa es später für dich ersteigern …«
    Rob schluckte, und Deleu hielt den Mund. Er öffnete die Hintertür der Garage und ging den Natursteinweg ent-lang. Die Schiebetür des Schuppens stand einen Spaltbreit offen. Reflexartig legte der Ermittler einen Arm schützend um den Oberkörper seines Sohnes.
    »Bleib dicht hinter mir«, flüsterte er und näherte sich langsam und vorsichtig der offenen Tür.
    Rob folgte mit vor Aufregung geballten Fäusten. Das hier war die Realität,

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