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Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn

Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn

Titel: Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Stapel und blätterte in einem grauen Büroordner mit dem Datum 26 . 11 . auf dem Rücken, den ein übermüdeter Kollege vergessen hatte, in den Schrank zu stellen.
    Plötzlich verstummte das Geraschel. Deleu fuhr mit dem Finger in den Ordner und warf einen Blick auf den Rücken.
    Fahrerflucht
stand mit dickem schwarzem Stift daraufgekritzelt.
    Was hatte der zwischen den Protokollen zu suchen?
    Deleu schlug ihn auf und begann, flüchtig zu lesen.
    »Nadia, komm mal her.«
    Nadia Mendonck, die zerstreut ihre Hüften befühlte, was sie in letzter Zeit öfter tat, gesellte sich zu ihm und folgte mit den Augen Deleus Finger, mit dem er über das Protokoll fuhr.
    Die Tat ereignete sich am 25 . November dieses Jahres und wurde in keinem früheren Protokoll aufgenommen.
    Fahrerflucht
    Mechelen, 25 . November 2001
    Ich, Adjunct-Commissaris Paul Vandeuren, Mitglied der Polizei Mechelen, erhielt heute von Hulpagent Maurits Pauwels folgenden Bericht:
    »Heute, am 25 . November 2001 um 17  Uhr 25 , erhielt ich den Auftrag, mich in die Drabstraat zu begeben, wo ein Unfall mit Fahrerflucht stattgefunden haben sollte. Am Unfallort wartete Mijnheer François MORRET , geboren in Mechelen am 23 .  04 .  33 , wohnhaft Acaciadreef 26 , 2800 Mechelen. Mijnheer Morret erklärte, während der Fahrt auf seinem Mountainbike von einem VW Golf, Baujahr unbekannt, Kennzeichen ECV 025 , angefahren worden zu sein. Das Unfallfahrzeug wurde abgeschleppt und sichergestellt. Im Wagen wurden weder Hinweise auf die Identität des Fahrers noch Fahrzeugpapiere gefunden, lediglich eine Reparaturrechnung auf den Namen Sandra Janssens, ohne Adresse. Mijnheer Morret zog sich eine Knieverletzung zu und …«
    Bei dem Namen
Sandra Janssens
hielt Deleu inne.
    »Sandra Janssens? Wer soll das sein?«
    Mit gerunzelter Stirn blätterte Deleu um. Nadia Mendonck zog an seiner Schulter.
    »Komm, Dirk, lass uns gehen. Wir haben Wichtigeres zu tun.«
    »Was denn?«
    »Wir sind mit Evelyne Pardieu verabredet, die ein Täterprofil erstellt hat. Weißt du nicht mehr? Wo ist eigentlich Bosmans hin? Der hockt momentan auch öfter zu Hause, als dass er bei der Arbeit …«
    »Familiäre Probleme«, unterbrach Deleu ihre Gardinenpredigt.
    Nadia drehte sich um, und ihr Blick wurde weicher. Sie nickte.
    »Du weißt davon?«
    Wieder nickte Nadia. Auf dem Parkplatz überholte Deleu sie und öffnete ihr galant die Tür des Clios, mit gestrecktem Arm und gesenktem Kopf. Dabei fiel sein Blick auf einen grauen VW Golf mit einer gelben Radklemme.
    Bevor ihn Nadia mit einem kräftigen Ruck in den Wagen zog, bemerkte er noch die zersplitterte Heckscheibe und die ersten Buchstaben des Kennzeichens. ECV  …

[home]
    Mittwoch, 26 . November – 19  Uhr 15
    H erman Verbist schloss die Augen, atmete tief ein und wünschte sich nur zwei Dinge: die Hilfe Gottes und Chris.
    Er schielte auf den Computerbildschirm. Nichts geschah. Er blieb im Invisible-Modus wie eine Zecke, die geduldig auf ihre Opfer wartet.
    Plötzlich wurde laut an die Tür geklopft. Er sah auf seine Armbanduhr. Viertel nach sieben. Verbist starrte auf den blauen Computerbildschirm, der eine magische Anziehungskraft besaß.
    Das Klopfen wurde zu einem Hämmern.
    Chris!,
schoss es ihm durch den Kopf, und ein Schauer lief ihm über den ganzen Körper. Er ging zur Tür, strich sich unterwegs die Haare glatt und öffnete.
    CHRIS
, meine Traumprinzessin!
    »Ah, Chrissie, hallo, was gibt’s Neues?«
    Gekünstelt nonchalant, mit dem Nagel des kleinen Fingers in den Zähnen pulend, lehnte Verbist am Türrahmen. Er bat sie absichtlich nicht herein. Er genoss seine Darbietung derart, dass er sogar den Rücken straffte.
    »Tag, Herman«, sagte sie mit einer Stimme, die zwischen verführerisch und freundschaftlich schwankte. »Ich komme nur vorbei, weil ich mich von dir verabschieden wollte.«
    »Verabschieden?«
    »Ja, ich ziehe übermorgen nach Holland, das wollte ich dir nur sagen.«
    »Ach, nach Holland?«, sagte Verbist und versuchte dabei, seiner Stimme ein animalisches Timbre zu verleihen. Doch seine Unsicherheit konnte er damit nicht überspielen.
    Warum ergreift sie nicht die Initiative? Warum stürzt sie sich nicht verzweifelt auf mich, um mich zu einer heißen, sinnlichen Nacht zu verführen?
    »Schön für dich. Du ganz allein?«
    Letzteres ließ er fallen wie nebenbei, als sei es ihm egal, ob sie einen Freund hatte oder nicht. Oder auch eine Freundin, was machte das schon?
    Es kribbelte ihm im Hals.
    Warum kann

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