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Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Titel: Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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immer mucksmäuschenstill.
    »Meine Damen und Herren, wir haben versagt! Wir haben wochenlang eine falsche Spur verfolgt. Wir dachten, dass Jozef Van Cleynenbreughel, der Psychotiker, der arme Schlucker, der nach seiner Affäre mit Muriel Vandergoten wider besseres Wissen bei seiner Frau geblieben ist, dass er der Täter war. Sämtliche Spuren deuteten in seine Richtung. Aber auch diese falsche Fährte war nur ein Teil des Spiels. Eines hübschen kleinen Spielchens, das Hermans sich ausgedacht und für das er Van Cleynenbreughel manipuliert hat. Wieso Van Cleynenbreughel ausgerechnet bei Hermans gelandet ist, bleibt vorläufig noch ein Rätsel. Wir versuchen im Moment, die Wahrheit aus seinem Freund Mispelters herauszukriegen. Der hat uns erzählt, dass Van Cleynenbreughel Hermans’ Spielball war. Sie haben einander in Mispelters’ Stammkneipe
Au point final
kennengelernt. Hermans hat Van Cleynenbreughel weisgemacht, Hilde Plaetinck wäre Muriel Vandergotens Halbschwester, und hat ihm ihre Adresse gegeben. Die hatte er von der Versicherungsbescheinigung, die er zusammen mit dem Führerschein aus Hilde Plaetincks Auto entwendet haben muss. Jedenfalls hat Van Cleynenbreughel versucht, sich an das Mädchen heranzumachen. Mit den bekannten fatalen Folgen.«
    »Und Bieke de Prins?«, fragte jemand aus den hinteren Reihen des Besprechungsraums.
    Bosmans schien einen Moment zu zögern. »Bieke de Prins hat mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun«, sagte er schließlich. »Sie hatte einen verheirateten Liebhaber, einen Ecuadorianer, und diesen Mann haben wir mit Van Cleynenbreughel verwechselt. Belassen wir es erst einmal dabei, und konzentrieren wir uns auf die Gegenwart: Hermans hat unsere Kollegin Nadia Mendonck in seiner Gewalt.« Bosmans warf einen Blick auf das Dia auf der Leinwand und schluckte. »Und Mendonck ist schwanger. Außerdem sind wir uns ziemlich sicher, dass er auch Barbara Wittewrongel, die, äh … die Frau des Kollegen Dirk Deleu gekidnappt hat. Dirk erhielt übrigens schon eine ganze Weile eigenartige Telefonanrufe.«
    »Eigenartig?«, fragte jemand.
    In dem Moment klingelte Deleus Mobiltelefon. Bosmans warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, woraufhin Deleu aufsprang und nach draußen hastete.
     
    »Dirk, geh nach Hause. Und mach schnell – das Ding beginnt langsam zu stinken. Und vergiss nicht: Ich bestimme die Spielregeln. Wenn du deine Kollegen einweihst, sind sie erledigt. Alle beide.«
     
    Klick.
     
    Deleu betrachtete sein Mobiltelefon und schüttelte es reflexartig. Aber es gab keinen weiteren Ton von sich. Fieberhaft drückte er auf die Funktionstasten. »Empfangene Anrufe …«, murmelte er.
    Nichts. Keine Telefonnummer. Es gelang Deleu nicht, sich zu konzentrieren. Er schob die Tür zum Besprechungsraum auf und murmelte vor sich hin: »Das Ding beginnt langsam zu stinken …« Es schien, als würden sich seine Lippen ganz automatisch bewegen und nicht vom Gehirn gesteuert werden. Dirk Deleu ächzte, machte auf dem Absatz kehrt und lief keuchend nach draußen.
    Bosmans sah, wie Deleu den Raum verließ, doch als er ihm nachgehen wollte, stellte jemand eine Frage: »Wie konnte Mispelters Hermans helfen? Der Kerl muss doch mehr tot als lebendig gewesen sein, als er ihn am Willebroek-Kanal aufgelesen hat …«
    »Ein Hausarzt hat ihn versorgt. Er sitzt im Nebenraum. Wir vernehmen ihn gerade …«, erklärte Bosmans und setzte sich in Bewegung, um Deleu zu folgen. Doch ein weiterer Zwischenruf hielt ihn davon ab: »Und wie kommt es, dass wir diesen plastischen Chirurgen noch nicht gefunden haben? Von denen laufen hier doch nicht so viele herum, oder?« Die Frage klang aggressiv. Vorwurfsvoll.
    »Weil wir erst jetzt dahintergekommen sind, um wen und worum es geht«, brummte Bosmans, bereits auf dem Weg zur Tür. Der Frager, ein Neuling, zog den Kopf ein, als der berühmt-berüchtigte Untersuchungsrichter direkt an ihm vorbeistürmte und die Tür aufstieß.
    Der Flur war leer. Hastig lief Bosmans zum Empfang. »Greetje, haben Sie …«
    »Er hat das Gebäude gerade verlassen, Meneer Bosmans.«
    »Merde!«
    *
    Auf dem Weg von der zweiten in die dritte Etage sah er ihn bereits. Er hing mit einer Kordel an seiner Türklinke.
    Deleu hielt inne. Der schmierige Fleck auf dem Briefumschlag bereitete ihm Schwindelgefühle. Mit beiden Händen drückte er gegen den Verband an seinem Kopf, was einen dumpfen Schmerz verursachte.
    Mühsam hievte er sich am Geländer die Treppe hinauf. Stufe für

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