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Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Titel: Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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gehörte zu den Opfern dieses Monsters. Sein feiger Überfall war der Auslöser dafür gewesen, dass Vereecken für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt sein würde. Drei Wochen im Koma, die mühevollen und sinnlosen Versuche der Reha … Schlagartig stand ihm all das wieder vor Augen.
    »Wir kriegen ihn, Walter.« Dieses Mal klang seine Stimme fest. »Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Wir schnappen uns das Schwein. Und diesmal machen wir ihn kalt.«
    Walter Vereecken schaute seinen Chef an, wollte antworten, brachte aber keinen Ton heraus.
    Bosmans sprang auf und zog sich seinen Mantel an. »Ich fahre zu Deleus Wohnung. Und Sie koordinieren den Einsatz von hier aus, okay?«
    Während Vereecken nickte, betrat Pierre Vindevogel das Büro. Seine vertraute Gestalt schenkte Walter Vereecken neuen Mut. Pierre setzte sich auf den Rand von Bosmans’ Schreibtisch.
    »Und?«
    Pierre schüttelte den Kopf. »Immer noch nichts. Sie überprüfen gerade alle Fingerabdrücke. Und sie werden seine finden … irgendwann.« Es klang mutlos.
    Bosmans’ fragende Augen forderten ihn zum Weiterreden auf.
    »Und was dann? Wo versteckt das Schwein sich? Mispelters bringt uns nicht weiter. Seit dem letzten Treffen im Café mit Van Cleynenbreughel hat er Hermans nicht mehr gesehen, und er hat nicht den leisesten Schimmer, wo der Kerl seinen Unterschlupf haben könnte. Er wusste zwar von der Praxis in der Ridder Dessainlaan, aber damit hat es sich auch schon.« Pierre tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Wo kann sich so ein Monster verstecken?«
    »Und wo hält er die beiden Frauen gefangen?«, ergänzte Bosmans.
    »Der Arzt, der Hermans medizinisch versorgt hat, sagt vermutlich die Wahrheit«, meinte Vereecken. »Hermans dürfte sich danach von Harry de Coninck, dem plastischen Chirurgen, behandelt haben lassen.«
    »Haben wir noch irgendwelche Aufzeichnungen von dem Mann, Patientenlisten oder so etwas? Ich will da absolut sichergehen.«
    »Wir haben nichts gefunden«, antwortete Vereecken. »Vielleicht sollten wir der Witwe noch mal auf den Zahn fühlen, aber soweit ich weiß, sind wir alle Beteiligten durchgegangen. Keiner von denen hat Hermans jemals als Patienten gehabt. Ich weiß wirklich nicht, wo wir jetzt noch suchen könnten.«
    »Wo steckt eigentlich Deleu?«, fragte Bosmans.
    Pierre Vindevogel schüttelte den Kopf und zuckte die Achseln.
    »Sie haben ihn auch nicht wegfahren sehen?«
    Vindevogel machte ein besorgtes Gesicht. »Greet am Empfang hat gesehen, wie er das Gebäude verließ. Sie hat ihm noch nachgerufen und gefragt, ob die Besprechung schon vorbei sei, aber Dirk hat nicht geantwortet.«
    Auch Bosmans verließ ohne ein Wort den Raum.
    *
    Dirk Deleu erschauderte, als ihm ein kalter Windstoß durch das Sakko fuhr. Sein Mantel hing noch in Bosmans’ Büro. Unschlüssig schaute er sich um, dann schaltete er sein Mobiltelefon aus. Mit Sicherheit lag Hermans hier irgendwo auf der Lauer. Vielleicht auf der anderen Straßenseite, in einem unauffälligen Wagen, schön warm.
    Deleu ließ die Schultern kreisen und rieb sich die Hände, um die Kälte aus seinem Körper zu vertreiben, aber ohne jeden Erfolg. Dann blickte er erneut auf den toten Gegenstand in seiner Hand. Sein Telefon – die einzige Verbindung zwischen ihm und seinen Kollegen. Er schob sich das Handy in die Hosentasche.
    Schachmatt. Ich kann nichts tun, darf nichts tun. Selbst wenn ich ihn erwische. Er wird mir nie verraten, wo er Barbara und Nadia gefangen hält. Sie werden verhungern. Jos? Jos, wie kann ich dich benachrichtigen?
    Deleu blickte sich suchend um. Weit und breit keine Telefonzelle.
    Ich such mir einfach die nächste Telefonzelle und … Nein. Nein, das geht nicht, dann bringt er sie um. Ohne Mitleid, ohne Skrupel. Ich muss das Spiel mitspielen. Wenn es nicht schon zu spät ist … Sie sind tot. Alle beide.
    Der letzte Gedanke schnürte ihm vor Angst fast die Kehle zu. Er presste die Handflächen auf die Augen und versuchte nachzudenken. Die Fotos – das Bild konnte er einfach nicht verdrängen. Es flatterte in seinem Kopf herum wie ein Nachtfalter um eine Lampe. Hermans im Priestergewand auf dem aufgeschlitzten Körper der toten Frau. Der reine Irrsinn.
    Dann erinnerte er sich an Hermans’ letzte Sätze am Telefon: »Du und ich. Ein altmodisches Duell. Der Gewinner bekommt die beiden Huren.«
    Nein. Sie leben noch. Er will mit mir spielen.
     
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Deleu zuckte überrascht

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