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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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in ihr längst gestorben. Als die Bombe vor dem Wagen hochgegangen war und sie sie herausgeholt hatten, war sie nicht weggelaufen. Sie war einfach stehen geblieben. Sie hatte gewusst, dass wieder Schüsse fallen würden.
    Er hatte mit angesehen, wie sie erschossen wurde. Er hatte ihre Bewegungen gesehen, als die Kugel sie traf, wie sie zusammenzuckte, mitgerissen wurde, sich drehte und dann zu Boden ging. Einen Moment lang hatte er ihr Gesicht gesehen, die Hoffnungslosigkeit und den Tod in ihren Augen, bevor ihr Blick brach. Er hatte einfach nur dagestanden und war wie durch ein Wunder nicht getroffen worden. In diesem Moment war ihm klar geworden, dass sie alle für ihren Tod verantwortlich waren. So, als hätten sie sie selbst erschossen.
    Wieder wurde angeklopft. O’Malley war zurückgekehrt.
    „Mr. Brolin?“
    „Wir nehmen den Flug um ein Uhr, gleich nach dem Fernsehauftritt. So wie geplant, Peter.“
    „Sir, angesichts dessen, was wir wissen und was wir vielleicht nicht wissen …“
    „So wie geplant, Peter.“
    O’Malley nickte, ging hinaus und schloss leise die Tür.
    Brolin sah hinunter auf die Straße.
    Ja, es war wirklich gut, dass die Pferde sich in einem so guten Zustand befanden.

7. KAPITEL
    D as Abendessen verlief in angenehmer Atmosphäre. Moira saß neben Michael, Danny hatte einen Platz weiter unten am Tisch zwischen Brian und Molly. Nach der Unterhaltung, die sie am Nachmittag im Beisein der Kinder geführt hatten, war Moira ein wenig besorgt, was Danny den Kleinen jetzt möglicherweise sagen würde. Häufiger als erforderlich stand sie während des Essens auf, um mehr Getränke zu holen, damit sie immer wieder an Danny vorbeigehen und hören konnte, worüber er mit den Kindern sprach. Sie musste sich keine Sorgen machen, da er ihnen lediglich über den heiligen Patrick erzählte.
    „Ihr müsst wissen, dass Patricks Leben ein großes Rätsel ist“, erklärte Danny. „Er war der Sohn eines Mannes namens Calpurnius, sehr wahrscheinlich ein reicher Römer, der in Britannien lebte. Die Römer hatten sich so gut wie überall angesiedelt, aber Irland streiften sie nur am Rand. Auf der Insel ging es damals noch sehr wild zu, die Menschen waren hitzköpfig und lebten in Stämmen zusammen. Sie glaubten auch an Magie und an den Wind, den Himmel und die Kraft der Erde. Sie waren außerdem sehr gute Seeleute. Patrick war ein Junge, der in Britannien aufwuchs – viele glauben, dass er in Wales lebte. Eines Abends war er noch spät draußen, obwohl er das nicht durfte. Das ist übrigens auch eine Lektion für euch drei, dass ihr immer in der Nähe eurer Eltern und eurer Familie bleibt, wenn ihr draußen unterwegs seid. Jedenfalls wurde Patrick von heidnischen irischen Seeräubern gefangen genommen und über die Irische See entführt. Er wurde als Sklave verkauft, und zwar an einen ganz üblen Kerl, wie man sich erzählt. Patrick wurde Schafhirte. Er hütete seine Schafe wirklich gut, aber er wusste, dass er fliehen musste. Das war sehr gefährlich, weil Sklaven auf Anweisung ihres Herrn hingerichtet werden konnten, wenn sie flohen. Patrick war jedoch ein mutiger Bursche, und er wollte wirklich verschwinden. Nach einiger Zeit schaffte er es, Rivalen seines Herrn zu überreden, ihm zur Flucht zu verhelfen. Er kehrte nach Hause zurück, und natürlich waren seine Eltern überglücklich, ihn wiederzusehen. Patrick hingegen war davon überzeugt, dass Gott zu ihm gekommen war und ihm gesagt hatte, er müsse zurück nach Irland, um den Iren zu helfen. Patrick wusste, dass er eine besondere Berufung erhalten hatte. Sein Vater wollte, dass er Kaufmann wird …“
    „So wie Daddy“, sagte Shannon.
    „Ja, so wie Daddy. Es ist auf jeden Fall eine gute Sache“, versicherte Danny. „Aber Patrick wusste, dass er nicht das machen konnte, was seine Eltern wollten. Also überzeugte er sie schließlich davon, dass er ein Mann der Kirche werden musste. Viele Jahre später kehrte er dann nach Irland zurück und predigte den Heiden, die noch immer ihre seltsamen Überzeugungen praktizierten, eine Friedensbotschaft. Er hätte von dem Schurken, der ihn als Sklave gehalten hatte, gefasst und auch jetzt getötet werden können, trotzdem kehrte er zurück. Einige sagen, dass Gott ihm half, die Heiden bestimmte Wunder sehen zu lassen. Andere meinen, dass Patricks scharfer Verstand an sich das Wunder war und dass seine Macht in seinen Worten lag und darin, wie er mit den Menschen umging.“
    „So oder so eine Gabe

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