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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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darauf reagieren oder besser den Mund halten sollte.
    „Hat er in letzter Zeit viel zu tun?“ fragte sie schließlich.
    „O ja“, antwortete Siobhan und reichte ihr den nächsten Teller. Sie wirkte, als wollte sie noch etwas sagen, zögerte dann und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht ganz genau, was diese neue Sache ist. Er hat sich mit irgendwelchen Leuten getroffen, die etwas Wohltätiges für Nordirland organisieren. Sie sammeln Gelder für irische Waisenkinder, damit die eine Ausbildung bekommen.“
    „Klingt nach einer guten Sache“, meinte Colleen.
    „Ja, klingt so, nicht wahr?“ gab Siobhan zurück.
    „Dann weiß ich nicht“, sagte Moira, „wo das Problem liegt?“
    Siobhan schüttelte den Kopf. „Er ist in letzter Zeit sehr oft in Boston gewesen. Einige Male hat er nicht mal bei deinen Eltern vorbeigeschaut.“
    „Tja“, erwiderte Moira und wunderte sich darüber, dass sie ihren Bruder verteidigte, „wenn er nur kurz hier ist, macht er es vielleicht nur deshalb nicht, weil er befürchtet, sonst gar nicht mehr nach Hause zu kommen.“
    „Ja, sicher“, murmelte Siobhan.
    Diese Antwort konnte bedeuten, dass sie mit ihr einer Meinung war oder dass sie nichts von dem glaubte, was sie gesagt hatte. Klar war nur, dass sie nicht länger darüber reden wollte. Moira wusste, dass irgendetwas am Verhalten ihres Bruders seltsam war.
    „Hey, Siobhan.“ Colleen beendete das peinliche Schweigen. „Ich muss sagen, dass ich jedes Mal, wenn ich deine Kleinen zu sehen bekomme, wieder ein Stück stolzer bin, ihre Tante zu sein.“
    „Zweifellos“, stimmte Moira ihr aus vollem Herzen zu. „Sie sind noch so jung, aber sie sind unglaublich gut erzogen.“
    „Danke“, sagte Siobhan lächelnd. „Irgendwie sind die drei alles wert, was man macht, nicht wahr? Du wirst eines Tages auch mal eine großartige Mutter sein. Oh, Entschuldigung, ich meinte eigentlich euch beide“, erklärte sie Colleen. „Ich habe jetzt bloß Moira angesprochen, weil sie die Ältere ist.“
    „Danke, dass du mich daran erinnerst.“ Moira grinste.
    „Na ja, du gehst doch schließlich auf die große Drei mit der Null zu“, erwiderte Siobhan.
    „Stimmt, Moira. Ganz egal, wie alt ich werde, du wirst immer älter sein als ich.“
    „Ihr seid beide wirklich reizend.“
    Siobhan lachte auf. „Und mit Michael ist es dir wirklich ernst?“
    „Auf jeden Fall ist er schön anzusehen“, sagte Colleen.
    „Das Aussehen ist nicht alles“, erinnerte Siobhan sie.
    „Aber wenigstens hat man einen schönen Anblick, wenn man sich gerade mal nicht unterhält“, gab Colleen zurück.
    „Er ist aber nicht gerade der temperamentvolle Typ, oder?“ fragte Siobhan.
    „Überhaupt nicht“, sagte Moira.
    „Er ist praktisch in jeder Hinsicht perfekt“, bemerkte Colleen.
    „Ich finde, dass er sich außerordentlich gut schlägt“, meinte Siobhan. „Ich meine, es ist nicht gerade leicht, mit dieser Familie zurechtzukommen, und er schlägt sich wirklich tapfer.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Also
ist
es etwas Ernstes?“ hakte Siobhan nach.
    „Kann schon sein.“
    „Deine Kinder würden auf jeden Fall sehr gut aussehen“, stellte Colleen fest.
    „Nur weil du tausendfach auf irgendwelchen Zeitschriften zu sehen bist, musst du nicht auch von gutem Aussehen besessen sein“, beschwerte sich Moira.
    „Okay“, meinte sie. „Dann eben so: Was ist das für ein grässlicher Typ, mit dem du ausgehst?“
    Moira seufzte, während Siobhan lachte.
    Als Nächstes stand Colleens Liebesleben auf dem Prüfstand. Moira stellte Siobhan keine weiteren Fragen, da ihre Schwägerin ganz offensichtlich keine Antworten geben wollte. Als sie fertig waren, ging Siobhan zu den Kindern. Moira fühlte sich noch immer unbehaglich.
    „Meinst du, Patrick betrügt sie?“ fragte Colleen, nachdem Siobhan die Küche verlassen hatte.
    „Kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Moira. „Wenn doch, dann ist er ein Trottel.“
    „Sollten wir ihm das sagen?“
    „Ich … ich glaube, wir sollten uns so lange heraushalten, bis einer von beiden mit uns darüber sprechen will“, erwiderte Moira.
    „Ich schätze, du hast Recht. Es sei denn …“
    „Du glaubst doch nicht, dass …“, begann Moira.
    „Was?“
    „Patrick würde sich doch bestimmt nicht auf irgendetwas … Illegales einlassen, oder?“
    „Was redest du denn da? Er ist Anwalt!“
    „Schon gut, vergiss es. Ich weiß selbst nicht, was ich sage.“
    „Ich gehe nach unten in den Pub, um zu sehen, ob Dad

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