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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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mitgegeben. Das zieht sie dir alles von deinem Honorar ab.«
    Er setzte sich wieder auf den Stuhl, aufrichtig entsetzt. »Sag das nicht, um Himmels willen! Wann habe ich denn zuletzt einen Heller verdient?«
    »Sei doch nicht so melodramatisch. Deine ersten beiden Bücher verkaufen sich immer noch gut, wie du sicher weißt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das vergesse ich immer. Ja, so ist es: Ich versuche zu vergessen, dass ich diese beiden verdammten Bücher jemals geschrieben habe.«
    Laura schürzte die Lippen und legte den Kopf ein wenig schief. »Das glaube ich nicht.«
    Dermot sah sie eine lange Zeit an, dann seufzte er tief. »Mein Gott, ich würde für eine Zigarette einen Mord begehen.«
    »Und wäre ich das Opfer?«
    Seine Augen wurden schmal. »Ich sag dir was: Wenn du mir nicht sofort ein paar Kippen kaufst, dann wirst du mir ganz sicher zum Opfer fallen.« Dann lächelte er.
    »Oh, Dermot«, erwiderte sie voller Sarkasmus, um sich von dem Schmetterlingsflattern in ihrem Bauch abzulenken, »dich muss ja wirklich die Muse geküsst haben, so verführerisch, wie du formulieren kannst. Bestimmt kommen auch die Vögel von den Bäumen, um nach deiner Pfeife zu tanzen.«
    »Liebste Laura, wenn du nicht am eigenen Leib erfahren willst, was genau die Muse und ich zusammen gemacht haben, dann würde ich an deiner Stelle jetzt ganz schnell zum Laden laufen.«
    Wenn Laura nicht so hungrig gewesen wäre, hätte sie es vielleicht darauf ankommen lassen. Aber das tat sie nicht. Sie schenkte ihm ein Gouvernanten-Lächeln, nahm ihre Handtasche und ging noch einmal einkaufen. Erst als sie den zugewachsenen Weg bereits halb hinuntergegangen war, wurde ihr klar, dass es überhaupt gar keinen Grund gab, warum er nicht selbst seine Einkäufe tätigte.
    Ihre Rückkehr in den Laden sorgte bald für riesige Aufregung: Sie war bei ihrem ersten Einkauf nicht für eine Urlauberin gehalten worden; alle hatten genau gewusst, wer sie war und für wen sie einkaufte. Nun musste sie den Anwesenden mehrmals versichern, dass es Dermot Flynn wirklich gut ging und dass er sehr hungrig war. Sie füllte zwei Einkaufskörbe mit Vorräten, dann fiel es ihr gerade noch rechtzeitig wieder ein. »Oh, wissen Sie, welche Zigarettenmarke er raucht?«
    Der Mann hinter der Theke griff hinter sich. Er reichte Laura ein Päckchen Tabak und Filterpapier. »Er dreht sie sich selbst, aber er hat im März eigentlich mit dem Rauchen aufgehört.«
    »Nun, er hat gedroht, mich umzubringen, wenn ich ihm keine Zigaretten besorge, deshalb werde ich ihn daran besser nicht erinnern.«
    Nachdem er kassiert hatte, sagte der Ladeninhaber: »Dermot hat wirklich Glück, eine Frau wie Sie gefunden zu haben.«
    »Oh, ich bin nicht seine Frau! Es ist eine … geschäftliche Beziehung.« Sie wollte nicht ins Detail gehen.
    Der Mann lachte. »Das sage ich meiner Frau. Das findet sie bestimmt sehr amüsant.«
    Laura beschloss, nicht darauf zu bestehen. Schließlich wusste sie, welcher Ruf Dermot vorauseilte.
    Dermot nahm den Tabak und das Filterpapier mit einem Lächeln entgegen, das ihr Herz zum Schmelzen gebracht hätte, wenn es nicht längst geschmolzen wäre. Sein Lächeln war unglaublich sexy. Doch das Wissen, dass jede zweite Frau auf diesem Planeten ihre Gefühle wahrscheinlich teilte, war nicht ermutigend.
    »Also«, sagte er, während er sich geschickt eine Zigarette drehte. Doch als sie fertig war, steckte er sie sich nicht zwischen die Lippen, sondern sah Laura nur eine endlose Ewigkeit lang an.
    »Also – was?« Sie gab nach, nicht fähig, die Stille noch eine Sekunde länger zu ertragen.
    »Also, warst du es, die meine Geschichte an die Presse gegeben hat?«
    Ja, sie mussten darüber sprechen, und Laura war mehr als bereit dazu. »Es war nicht ›deine Geschichte‹ – es ging nur um die Tatsache, dass du zugestimmt hast, beim Festival aufzutreten.« Sie war zufrieden, so ruhig zu klingen. »Und nein, ich habe mich nicht an die Presse gewandt. So etwas würde ich nicht tun.«
    Seine zusammengekniffenen Augen und die leicht geblähten Nüstern verrieten ihr, wie ärgerlich er war. »Dann muss es Eleanora gewesen sein«, sagte er mit einem Knurren in der Stimme.
    »Nein! Sie war es nicht. Und es waren auch nicht Fenella oder Rupert oder irgendjemand vom Festivalkomitee. Nicht einmal Jacob Stone, der deinen Namen liebend gern in alle Welt hinausposaunt hätte.« Laura spürte, wie leichter Ärger in ihr aufstieg. Wie konnte er glauben, dass sie dazu fähig wäre?

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