Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
nicht vergessen?«
»Nein …«
»Um ganz sicherzugehen, sollten wir die Übung lieber noch mal wiederholen …«
15. Kapitel
S ie »wiederholten die Übung« die ganze Nacht hindurch. Laura wachte früh auf. Sie hatte am Tag zuvor nichts gegessen und verspürte jetzt einen Bärenhunger. Offenbar hatte sie sich bewegt, denn Dermot regte sich nun ebenfalls.
»Alles in Ordnung?«, murmelte er an ihrem Hals.
»Mm, aber ich verhungere gleich!« Sie seufzte glücklich, als sie an den Grund dafür dachte.
»Mm, ich auch.« Dermot streckte sich. »Ist noch etwas übrig, das wir zum Frühstück essen können?«
»Ich denke, nicht. Ich glaube, du hast alles gegessen.«
»In diesem Fall, mein Schatz, stehe ich besser auf und kaufe ein. Ich habe dieses besondere Verlangen nach Kedgeree.« Er schlüpfte aus dem Bett und suchte seine Sachen zusammen.
»Das klingt kompliziert«, meinte Laura. Sicher war es nicht gut, ihm dabei zuzusehen, wie er splitterfasernackt herumlief, wenn sie noch warten musste, bis sie sich das nächste Mal lieben würden. Ihr Hunger war für einen Moment vergessen.
»Ist es aber nicht«, erklärte Dermot. »Es ist so gut wie fertig. Man muss es nur in die Pfanne geben, ein bisschen Butter und Sahne hinzufügen und es langsam erhitzen. Sie bestellen es im Laden extra für mich. Zum Glück ist im Moment Hochsaison, sonst hätten sie noch gar nicht geöffnet.« Er zog seine Jeans an. Als er sein Hemd halb zugeknöpft hatte, zögerte er.
»Was?« Laura hoffte fast, dass er seinen Hunger auch vergessen hatte und wieder ins Bett kommen wollte.
»Nichts.«
Laura sah ihm nachdenklich beim Anziehen zu und meinte dann: »Mir ist gerade klar geworden, was das Problem ist.« Sie setzte sich auf. »Wenn du zum Laden gehst, dann wird es einen mächtigen Auflauf geben. Alle werden sich auf dich stürzen, und du wirst ewig weg sein.«
Er grinste. »Ich werde so unglaublich selbstzufrieden aussehen, dass sie genau wissen werden, was passiert ist. Und dann werden sie alle mit mir reden wollen.«
Laura stand hastig auf. »Ich gehe. Ich kann hier nicht liegen und verhungern, während du nicht aufhörst zu quatschen. Schreib mir eine Liste. Hier hast du einen alten Kassenbon und einen Bleistift.«
Dermot lachte und fing an zu schreiben. »Unordentlich zu sein hat auch Vorteile, man findet immer etwas, auf das man schreiben kann.«
»Ich dachte, Schriftsteller hätten Notizbücher neben dem Bett liegen.«
»Nicht alle Schriftsteller.«
Sie war bereits fast wieder angezogen, als sie sich zu Dermot umwandte, der mit seiner Jeans wieder im Bett lag. »Kann ich dich was fragen?«
»Alles.«
Sein Blick war so voller Lust, dass sie sich lächelnd abwandte. Das konnte später kommen, wenn sie etwas gegessen hatte. »Hast du gestern das Laken gewechselt, bevor du nach unten gekommen bist, weil du wusstest, was passieren würde?«
»Ich habe es gewechselt, weil ich gehofft habe, dass es passiert. Aber ich habe nicht wirklich daran geglaubt. Außerdem war das alte Laken wirklich schmutzig. Ich bin vielleicht schlampig, doch ich wechsle mein Laken einmal im Jahr, ob es nun nötig ist oder nicht«, fügte er augenzwinkernd hinzu.
Lachend ging sie nach unten, griff nach ihrer Handtasche und verließ das Haus.
Laura war ziemlich sicher, dass man ihr sofort ansehen würde, womit sie die vergangene Nacht verbracht hatten, aber wenn sie Glück hatte, dann arbeiteten an diesem Morgen andere Leute im Lebensmittelladen. Sie dachte darüber nach, was sie zusätzlich zu Dermots Liste noch brauchte. Etwas mehr Brot und Schinken und vielleicht ein bisschen Orangensaft und Croissants.
Sie war voller Pläne, was sie essen würden und wo sie es essen würden, als sie den Laden betrat. »Hallo«, sagte sie mit gesenktem Blick und huschte einen Gang entlang außer Sichtweite, in der Hoffnung, nicht nach Dermot gefragt zu werden.
Alles wäre gut gegangen, wenn sie das Kedgeree hätte finden können, auf das er so versessen war. Sie musste danach fragen.
Nachdem man ihr gezeigt hatte, wo es stand, kam eine große, dünne Frau auf Laura zu. Sie war etwas älter als sie selbst, mit einer Haut, die von Wind und Wetter gegerbt zu sein schien. Ihr dunkles Haar war im Nacken zu einem Knoten gebunden, und ihr sauberes weißes Shirt steckte in ihrer Jeans.
»Dann suchen Sie nach Dermots Kedgeree, ja?« Die Frau musterte sie von oben bis unten. »Sie wissen, dass er das nach dem Sex immer haben will?« Sie lachte und tat so, als
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