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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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seit …«
    »Seit ungefähr vierzehn Tagen.« Er lag immer noch auf dem Bett und machte keine Anstalten, sich zu bewegen.
    »Hör zu, du stehst jetzt auf, nimmst eine Dusche – eine lange Dusche – rasierst dich, und dann kannst du Suppe essen. Lauch und Kartoffeln. Ich habe sie selbst gekocht.«
    »Wie könnte ich da widerstehen?«
    Sie stürmte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. In der Küche angekommen, schloss sie die Tür und setzte sich an den Tisch. Dann tat sie das, wonach sie sich schon die ganze Zeit gesehnt hatte: Sie brach in Tränen aus. Was hatte sie getan? Sie war Hunderte Kilometer gereist, hatte Dermots völlig verwahrlostes Haus geputzt, ihm Suppe gekocht, seine Wäsche gewaschen und war jetzt wahrscheinlich für alle Zeit aus der feministischen Schwesternschaft ausgeschlossen – und wofür?
    Offiziell war sie hergekommen, weil Eleanora sie darum gebeten hatte und weil sie selbst Dermot dazu bewegen wollte, doch noch an dem Literaturfestival in Somerby teilzunehmen. Aber tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie hergekommen war, weil sie ihn liebte. Deshalb hatte sie sein Haus geputzt und für ihn gekocht. Diese Erkenntnis ließ Lauras Tränen nur noch heftiger strömen.
    Egal!, dachte sie trotzig. Jemanden zu lieben war nichts, wofür man sich schämen musste. Liebe war ein gutes Gefühl, um das die Welt sich drehte. Alle wussten das. Aber alle, selbst jemand, der so unerfahren war wie Laura, wussten auch, dass es besser war, seine Gefühle für sich zu behalten, bis man ziemlich sicher sein konnte, dass sie erwidert wurden.
    Sie konnte nur hoffen, dass Dermot nichts von ihren Gefühlen ahnte und die Gründe für ihr Kommen nicht durchschaute. Ihr selbst erschien ihr Handeln so durchsichtig, als hätte sie ein Flugzeug mit einem Banner in die Luft geschickt, auf dem in großen Buchstaben Ich liebe dich stand. Doch Männer waren in dieser Hinsicht zum Glück ziemlich schwer von Begriff.
    Plötzlich hörte Laura Geräusche aus dem oberen Stockwerk und wischte sich hastig die Tränen ab. Sie würde Eleanora für ihre Irlandreise verantwortlich machen. Dann glaubte Dermot vielleicht, dass sie sich auf ihre Anweisung hin auch um sein Haus gekümmert und für ihn gekocht hatte, und hielt sie nicht für den liebeskranken Trottel, der sie in Wahrheit war.
    Zum Glück fand sich immer ein Notfall-Make-up in ihrer Tasche. Rasch puderte Laura sich die Nase. Ein bisschen Wimperntusche ließ ihre Augen weniger verquollen wirken, und als Dermot schließlich die Treppe hinunterpolterte, fühlte Laura sich schon wieder recht ansehnlich.
    »Laura, Liebste, was tust du hier?« Seine Stimme war immer noch ein bisschen heiser, aber das machte sie nicht weniger sexy.
    »Eleanora schickt mich. Alle sind außer sich vor Sorge. Sie wussten nicht, was mit dir passiert ist, und dachten, du wärst krank oder würdest dich betrinken oder so etwas.« Sie hielt inne und sah ihn fragend an.
    »Oder so etwas«, sagte er nach einer langen Pause, zog einen Stuhl zurück und setzte sich darauf. Er trug inzwischen eine saubere Jeans und ein Hemd, das offenbar frisch gewaschen, wenn auch ein bisschen zerknittert war.
    »Aber es geht dir gut?« Laura goss Suppe in eine Schüssel. Sie wollte eine Erklärung für seinen derangierten Zustand: eine Sommergrippe, ein Hexenschuss, irgendetwas in der Art.
    Doch die Antwort fiel denkbar knapp aus. »Ja.« Er fing an, hungrig die Suppe zu essen. »Es gibt nicht vielleicht auch …«
    Sie reichte ihm einen Teller mit Brot und Butter. »Du hast offensichtlich seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen. Warum nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war dazu nicht in der Lage«, sagte er, den Mund voller Brot.
    »Ich könnte dir ein Sandwich machen.«
    »Das wäre großartig.«
    Jetzt, da er einmal angefangen hatte zu essen, schien er nicht mehr aufhören zu können. Er aß einen ganzen Laib Brot, all den Schinken, den Käse und sämtliche Tomaten, die Laura gekauft hatte, und sah sich dann nach mehr um. Schließlich wollte er wissen: »Isst du gar nichts?«
    Sie lachte ihn an und trank von ihrem Tee. »Nicht jetzt, nein. Ich gehe zurück zum Laden und kaufe noch mehr Vorräte. Hat er immer noch geöffnet?«
    »Oh ja, im Sommer ist er rund um die Uhr auf. Hast du Geld? Mein Portemonnaie muss irgendwo sein.« Er stand auf und sah sich plötzlich erstaunt um. »Mein Gott, das Haus ist ja völlig sauber!«
    »Ja. Und mach dir keine Sorgen wegen des Geldes. Eleanora hat mir jede Menge

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