Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
sieht es aus, als wollte sie sich an Hubert binden. Entschuldigen Sie mich. Ich muss das verhindern!«
Laura musste lächeln. Nur Eleanora konnte zwei offensichtlich schüchterne Menschen bei ihrem ersten Treffen miteinander allein lassen.
Sie begab sich auf ihre Mission und ließ Gerald und Laura zurück, die sich besorgt ansahen, beide entschlossen, ein Gespräch in Gang zu bringen. »Was machen Sie denn eigentlich beruflich, Laura?«, fragte Gerald.
»Oh, ich – na ja – ich habe gerade bei einem Literaturfestival geholfen«, erklärte sie. Sie wusste immer noch nicht, warum Eleanora sie zusammengebracht hatte. Wenn sie sich kennenlernen sollten, dann musste sie etwas über sich erzählen, das sie interessant (aber ungebunden) wirken ließ, und wenn es um einen Job ging, dann musste sie definitiv interessiert und zuverlässig wirken.
»Das klingt interessant.« Geralds höfliche, jedoch ungekünstelte Antwort gab ihr keinen Hinweis. »Meine Frau hat mal ehrenamtlich beim Cheltenham-Festival mitgemacht, als sie noch Studentin war.«
Er hatte eine Frau, also sah Eleanora keinen potenziellen neuen Partner für sie in ihm. Welch eine Erleichterung! Laura entspannte sich noch etwas mehr.
»Es war interessant und ehrlich gesagt auch eine ziemliche Herausforderung. Es ist unglaublich, wie viele Dinge man können muss. Ich musste vor Schulkindern einen Vortrag halten, was, wie ich zugeben muss, eines der beängstigendsten Dinge war, die ich jemals im Leben getan habe.«
»Das kann ich mir vorstellen! Ich kann mir sogar nichts Beängstigenderes vorstellen!«
Sein Entsetzen brachte Laura zum Lachen, und sie entspannte sich noch mehr. »Na ja, sie waren unter Aufsicht, und ich musste nicht lange reden. Derm… ein Freund hat mir ein paar Ratschläge gegeben, wie ich es angehen soll, und es lief ganz gut. Bei der letzten Schule habe ich meinen ›Auftritt‹ dann beinahe genossen.«
»Für mich wäre es trotzdem nichts. Sie müssen die geborene Lehrerin sein.«
Laura schüttelte den Kopf. »Oh nein, ich habe noch niemals unterrichtet.« Sie hielt inne. »Obwohl … Einmal habe ich jemandem bei einem Schreibkurs geholfen.«
»Sie sind eine Frau mit vielen Talenten«, erklärte Gerald ernst, aber mit genug Augenzwinkern, um Laura wissen zu lassen, dass er Humor besaß.
Eleanora kam an den Tisch zurückgerauscht. »Habe es im Keim erstickt. Also wirklich! Wozu hat man eine Agentin, wenn man dann ihre Ratschläge nicht beherzigt?«
Für einen Moment herrschte Schweigen, dann versicherte Gerald: »Ich kann Ihnen versichern, Eleanora, wenn Sie meine Agentin wären, würde ich genau das tun, was Sie sagen.«
»Oh, Sie sind Schriftsteller?«, fragte Laura.
Gerald war entsetzt. »Großer Gott, nein! Ganz im Gegenteil! Ich bin Verleger.«
»Oh«, murmelte Laura.
»Ja, und er braucht Sie, Laura.« Die Vorspeise wurde serviert – eine Miniaturskulptur aus Meeresfrüchten, Algen und etwas Grellrotem –, doch davon ließ sich Eleanora nicht aus dem Konzept bringen.
Gerald und Laura tauschten entsetzte Blicke. »Ich glaube nicht …«, sagten sie beide mehr oder weniger gleichzeitig.
»Doch, das tun Sie, Sie wissen es nur noch nicht.« Nachdem sie gewartet hatte, bis auch Geralds Suppe und Lauras Gemüsetörtchen serviert worden waren, nahm sie eine Muschel in die Hand. »Laura wollte schon immer Lektorin werden.«
»Woher wissen …«
»Ich habe diesen Grant kennengelernt. Netter Junge. Er hat es mir erzählt.« Sie legte die Gabel weg. »Ich habe viele schwule Freunde, muss ich gestehen. Obwohl ich nicht weiß, ob es daran liegt, dass ich Stil habe oder weil ich zu viel Make-up trage!«
Weder Gerald noch Laura fühlten sich in der Lage, ihr bei der Beantwortung dieser Frage zu helfen, deshalb schwiegen sie.
»Aber das ist ja auch ohne Belang«, fuhr Eleanora fort, »jedenfalls bin ich fest entschlossen, Sie beide zusammenzubringen.«
Laura und Gerald wechselten Blicke und waren sich bewusst, dass ihnen die moralische Standfestigkeit fehlte, um Eleanora die Stirn zu bieten. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war sie kaum aufzuhalten. »Ich glaube nicht …«
»Ich möchte nicht … die Sache ist die«, fuhr Gerald entschlossener fort, »dass ich es mir nicht leisten kann, einen festen Lektor einzustellen, und ich muss jemanden haben, der in Irland wohnt.«
»Und ich brauche einen festen Job, und ich lebe nicht in Irland.«
Diesmal waren die Blicke, die sie tauschten, beinahe
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