Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
uns – wieder brauchen, geben Sie einfach Bescheid. Das war ein großartiges Festival, wirklich, das haben Sie toll gemacht!«
Nachdem Veronica und Anne einige Zeit später mit großem Hallo verabschiedet worden waren, kehrten alle zurück in die Küche.
»Das ist richtig komisch, oder?«, meinte Fenella und schob den Kessel wieder zurück auf die Herdplatte. »Wir haben uns die ganze Zeit gefragt, ob Dermot wohl zum Festival kommt, und dann schneit er rein, legt zwei Wahnsinns-Veranstaltungen hin und wird dann mit dem Hubschrauber wieder ausgeflogen. Irgendwie ist es so, als wäre er gar nicht da gewesen.«
»So in der Art«, meinte Laura. Ihr Leben wäre vermutlich sehr viel einfacher gewesen, wenn er nicht »reingeschneit« wäre.
»Aber er hat das Festival zu einem Riesenerfolg gemacht. Und das alles nur deinetwegen, Laura.« Sie hielt inne. »Es war so fantastisch, dass du Dermot hergeholt hast. Jacob Stone findet übrigens, du solltest einen Bonus bekommen.«
»Oh, ihr müsst nicht …«
»Wir können es auch nicht, das habe ich ihm erklärt. Deshalb gibt er dir einen.«
Laura war entsetzt. »Du meinst, dann haben wir am Ende doch keinen Gewinn erwirtschaftet?«
»Doch, haben wir«, erklärte Rupert. »Aber keinen riesigen. Jacob hat mir eine E-Mail geschickt. Er will dir zusätzlich zu deinem Honorar noch mal zweitausend Pfund zahlen.«
»Das ist ja großartig!«, sagte Laura, nachdem sie die erfreuliche Neuigkeit verarbeitet hatte. »Das ist so nett von ihm!« Ihr wurde klar, dass sie überhaupt nicht daran gedacht hatte, wo der nächste Gehaltsscheck herkommen sollte.
»Dermot hat ihm erzählt, wie viel persönlichen Einsatz du gezeigt hast, um ihn herzuholen, bevor er nach Kalifornien geflogen ist.«
Laura schluckte und hoffte, dass er nicht zu sehr ins Detail gegangen war. »Oh. Dann ist Jacob Stone also inzwischen nach Kalifornien unterwegs?«
»Nein, Dermot. Wegen eines Filmdeals. Eleanora sagt, es wird vielleicht nichts draus, aber offensichtlich interessieren sich viele Leute schon sehr lange für die Filmrechte an seinem ersten Buch, und Dermot hat bisher nur keinen Gedanken daran verschwendet.«
»Oh ja. Das würde ein wunderbarer Film werden. Aber was hat sich geändert? Warum ist Dermot jetzt plötzlich bereit, einen Film daraus zu machen?« Das war es – sie würde ihn nie wiedersehen. Ein Teil von ihr weinte, obwohl es so vermutlich am besten war.
»Es liegt daran, dass er seine Schreibblockade überwunden hat, sagt Eleanora.« Fenella runzelte die Stirn. »Das wusstest du, oder? Es war nicht nur eine Kurzgeschichte, er schreibt auch einen neuen Roman.«
Laura spürte Übelkeit in sich aufsteigen. »Nein, das wusste ich nicht. Das sind großartige Neuigkeiten.« Das stimmt, trotzdem fühlte Laura sich ein bisschen wie ein abgelegter Schuh. Sie war nützlich gewesen, und jetzt wurde sie nicht mehr gebraucht. Und warum hatte er ihr das nicht erzählt?
Doch er hatte ja kaum eine Chance gehabt, mit ihr zu sprechen, und das lag fast ausschließlich an ihr selbst, erkannte Laura. Aber der Gedanke vermochte sie kaum zu trösten. Vielleicht hatte er ihr auch in seinen Textnachrichten von all dem erzählen wollen. Sie hatte mehrere gelöscht, ohne sie gelesen zu haben. Laura fragte sich jetzt, was ihr lieber war: Dermot, der schrieb und glücklich war, aber für sie unerreichbar, oder Dermot, der bei ihr war, aber schreibblockiert. Nachdem sie länger darüber nachgedacht hatte, erschien ihr sein Glück insgesamt doch wichtiger als ihres. So war das eben mit der Liebe.
»Wir haben schon darüber gesprochen – haben wir doch, Rupert? –, dass wir unbedingt eine Party veranstalten müssen, mit allen, die am Festival beteiligt waren. Wenn wir nicht mehr so viele Hochzeiten auszurichten haben. Dann könnten wir schon über das Festival im nächsten Jahr sprechen.«
Laura lachte, dankbar für die Ablenkung. »Wie könnt ihr nur jetzt schon an das nächste Festival denken? Dieses ist doch noch nicht einmal vorbei.«
Die letzten beiden Veranstaltungen waren für Laura ein wenig enttäuschend. Alle Beteiligten waren müde, und obwohl die Somerby-Gastfreundschaft immer noch spürbar war, verlor sogar Fenella etwas von ihrem Enthusiasmus. Aber schließlich saßen nur noch Laura, Rupert und Fenella zusammen in der Küche, alle anderen waren abgereist.
»Und, hast du schon irgendwelche Pläne?«, fragte Fenella.
»Was? Nachdem ich die vielen Dankesbriefe geschrieben habe, meinst du?« Laura
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