Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
gelang es, fröhlich zu lachen. Tatsächlich hatte sie keine Ahnung, womit sie jetzt ihr Geld verdienen wollte. Wahrscheinlich würde sie vorerst bei Grant wohnen und sich nach einem Job und einer neuen Wohnung in der Gegend umschauen.
»Mm.« Fenella blickte sie nachdenklich an; vermutlich wollte sie Somerby gern wieder für sich haben, überlegte Laura.
»Na ja, ich dachte …«
»Kann ich dir einen Job anbieten? Du darfst deinen umgebauten Kuhstall so lange behalten, wie du ihn brauchst.«
Laura stand auf und schlang die Arme um Fenellas Schultern. »Du warst so toll und bist so freundlich, aber …«
»Bücher sind nach wie vor dein Ding?«
»Hab ich dir doch gesagt«, murmelte Rupert. Er löste ein Kreuzworträtsel, so wie es seine Gewohnheit war.
»Ich dachte, es wäre einen Versuch wert«, erwiderte Fenella, »doch wenn du nicht für mich arbeitest, dann musst du Eleanora anrufen. Sie meinte, das solltest du tun, wenn du arbeitslos wärst und nicht so recht weiterwüsstest. Ist das so?«
Laura lachte. »Ja, ich schätze, so ist es.«
»Dann hat sie eine Idee.«
»Oh, ist sie denn nicht mit Dermot in den Staaten?«
Fenella winkte ab. »Oh, nein, sie sagt, sie sei zu alt für Kalifornien. Ein bisschen Shopping in New York sei okay, aber Dermot hat eine amerikanische Agentin und auch einen Agenten für Filmrechte, also braucht er sie da drüben nicht.« Sie holte Luft. »Macht dir der Gedanke Angst, sie anzurufen? Bei ihr weiß man schließlich nie. Manchmal sind ihre Ideen großartig, dann wieder einfach nur verrückt. Sie hat beispielsweise vorgeschlagen, Rupes und ich sollten in den Flitterwochen auf Krokodiljagd gehen.«
Laura kicherte. Sie würde Fenella wirklich vermissen. »Ich rufe sie an. Es kann nicht schaden herauszufinden, was sie da im Kopf hat. Und ich kündige mich bei Grant an, sobald das erledigt ist. Eine Wohnung zu finden wird mit Jacob Stones Bonus so viel einfacher sein.«
»Aber ruf zuerst Eleanora an«, beharrte Fenella.
»Liebes!«, rief Eleanora, als Laura endlich zu ihr durchgestellt wurde. »Gehen Sie morgen mit mir essen! Es gibt da jemanden, den ich Ihnen vorstellen möchte.«
»Ähm …« Das konnte von einem Beinahe-Blind-Date bis hin zu einem Jobangebot alles sein. Eleanora war zu allem fähig.
»Im Grove , um halb eins. Ist das okay? Nehmen Sie einen Zug! Versuchen Sie nicht, mit dem Auto zu fahren. Man kann da nirgendwo parken.« Sie nannte ihr noch die Adresse des Restaurants.
»Du weißt nicht, was sie vorhat, oder?«, fragte Laura Fenella, als sie alle drei an dem einen Ende des Tisches saßen und Tomatensuppe aus der Dose mit Weißbrot aßen.
»Keinen Schimmer«, meinte Fenella. »Aber sie war unglaublich beeindruckt von deiner Arbeit für das Festival. Vielleicht möchte sie, dass du noch eins organisierst.«
»Zuerst muss ich mich von diesem erholen. Ich …«
»Hey!«, rief Rupert. »Seht euch das an! Da ist ein ganzseitiger Artikel über uns!«
Sofort drängten sich alle zusammen, um ihn zu lesen.
»Und es geht nicht nur um Dermot!«, sagte Fenella stolz, als sie ein bisschen gelesen hatte. »Hört euch das an:
Somerby ist unter den Festivals ein wahres Kleinod. Fügt man noch einen literarischen Stern hinzu, der aus dem Firmament gefallen zu sein schien, dann bekommt man etwas wirklich Besonderes …«
Laura hielt die Zeitung fest umklammert. »Wir müssen ganz viele Exemplare dieser Ausgabe kaufen und eine Pressemappe anlegen. In anderen Zeitungen steht vielleicht auch etwas. Das wäre gut fürs nächste Jahr. Wir könnten Zitate in die Broschüre aufnehmen.« Sie spürte, wie sie trotz ihrer Kopfschmerzen anfing zu strahlen.
»Ich bin so froh, dass es ein nächstes Jahr geben wird«, meinte Rupert und tätschelte Lauras Schulter. »Solange du es für uns organisierst.«
Laura lachte. »Und für die Zeit bis dahin habe ich Eleanora.«
21. Kapitel
F enella ließ sich nicht beirren; Laura sollte vom Bahnhof aus ein Taxi zum Restaurant nehmen. Wenn das bedeutete, dass sie ein bisschen zu früh dort war, dann konnte sie noch durch die Straßen bummeln.
Nach ihrem Schaufensterbummel fand Laura problemlos den Weg zurück zum Restaurant, sie kam fünf Minuten nach der verabredeten Zeit, damit Eleanora bei ihrem Eintreffen schon da war.
Doch Lauras Rechnung ging nicht auf: Denn von Eleanora war noch nichts zu sehen, obwohl der Oberkellner zumindest ihren Namen kannte, als Laura nach ihr fragte. Er führte sie zu einem Tisch und erkundigte sich,
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