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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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seinen Briefkasten geworfen hatte, aber Monica war niemand, der einfach tatenlos abwartete. Sie würde die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen.
    Laura dagegen fragte sich, ob sie mit ihren Versuchen, Dermot Flynn dazu zu überreden, auf das Literaturfestival zu kommen, irgendetwas erreichen würde. Hielt er sie nur hin?
    Monica würde ihn dazu bringen, etwas zu unterschreiben, wahrscheinlich mit Blut. Wenn sie doch wenigstens ein bisschen so hätte sein können wie ihre forsche Begleiterin, dann wäre alles gut gewesen. Doch sie war ganz anders, und das war das Problem.
    Laura wurde klar, dass sie nur über Monica nachdachte, um sich von ihrer eigenen Situation abzulenken. Was ihr gerade passierte, war einfach wundervoll, und sie war nicht sicher, ob sie damit fertig wurde. Sie musste einfach hoffen, dass sie sich in ihrer Verliebtheit nicht wieder zu etwas Dummem hinreißen lassen würde. Immerhin durfte sie den Tag mit einem Schriftsteller verbringen, den sie schon ihr gesamtes erwachsenes Leben lang verehrte – sie durfte einfach nicht zulassen, dass etwas diesen Tag störte.
    Ein Gespräch schien jedoch nicht möglich zu sein. Sie versuchte, etwas Beiläufiges zu sagen – über die Landschaft zum Beispiel. Aber man konnte sie einfach nicht beschreiben, ohne die Begriffe »wunderschön« oder »herrlich« oder, schlimmer noch, »sehr hübsch« zu verwenden, und solche Klischees gingen gar nicht, fand Laura. Außerdem war die Landschaft so schön, dass eine Unterhaltung überflüssig war und nur störend gewirkt hätte. Und Laura war fest entschlossen, nicht mit ihm über seine Arbeit zu sprechen. Oder über ihre. Deshalb schwieg sie.
    Schließlich lenkte er das Auto in einen schmalen Weg. Die Hecken auf beiden Seiten mussten dringend geschnitten werden, und in der Mitte stand das Gras schon ziemlich hoch. Der Weg führte bergab und offenbar Richtung Meer. Er wurde noch schmaler und die Hecken höher, je weiter sie ihn befuhren.
    »Sind Sie sicher, dass das ein richtiger Weg ist und nicht nur die Einfahrt zu einer Farm oder so etwas?«, fragte Laura und brach besorgt ihr selbst auferlegtes Schweigen. »Er ist kaum breit genug für ein Auto.«
    »Er führt zu einer Farm. Wir lassen den Wagen dort stehen und laufen weiter. Ich hoffe, Sie haben feste Schuhe an.« Er blickte auf ihre Füße.
    »Natürlich habe ich das«, antwortete sie, froh über ihre robusten, flachen Stiefel und darüber, dass Dermot sie jetzt vielleicht nicht für völlig hirnlos hielt. Dachte er schlecht von ihr, nur weil sie sehr betrunken gewesen war und beinahe etwas sehr Dummes getan hätte? Wenn ja, dann war das sehr unfair. In ihrem normalen Leben war sie intelligent und tüchtig. Wenn er sie doch nur im Laden erleben könnte, wie sie über die neuesten literarischen Phänomene diskutierte oder eine Lesung organisierte, dann wäre er bestimmt beeindruckt.
    Noch bevor er den Wagen parkte, rannten mehrere Hofhunde auf sie zu und bellten wütend. Laura sah sich selbst als Tierfreundin, und jeder Schoßhund, der ihr begegnete, wurde mit einem Streicheln und einem herzlichen »Hallo« begrüßt. Doch plötzlich empfand sie großen Widerwillen, die Tür zu öffnen. Die Hunde sahen total wild aus.
    Dermot schien die räuberische Meute nicht zu bemerken, stieg aus und ging zum Kofferraum des Autos. Die Hunde belagerten ihn. Laura drehte sich auf dem vorderen Sitz besorgt um und fragte sich, wie sie Hilfe holen sollte, wenn sie ihn angriffen. Sie schienen ihn jedoch nicht zu zerfleischen – oder falls doch, dann sagte Dermot wenig dazu. Aber warum kam niemand, um sie zurückzurufen? Und wenn es Wachhunde waren – der Hof lag nicht weit entfernt –, weshalb erschien dann niemand mit einem Gewehr in der Hand und befahl Dermot und ihr, sofort sein Land zu verlassen? Der Besitzer musste doch den Lärm gehört haben. Wahrscheinlich kannte Dermot die Leute, und es machte ihnen nichts aus, dass er hier parkte. Laura hatte einen Großteil ihres Lebens in Städten verbracht und war nicht sicher, wie die Menschen auf dem Land das handhabten. Aber einmal davon abgesehen, waren die Iren ohnehin ein Volk für sich.
    Dermot kam zur Beifahrertür und öffnete sie. »Kommen Sie, es wird Zeit, dass wir uns ein bisschen die Beine vertreten.« Er hatte einen Rucksack dabei, in dem es ziemlich klimperte.
    Sie zögerte, aber bevor sie ein Bein sicher aus dem Wagen strecken konnte, fragte er: »Machen die Hunde Sie nervös?«
    »Ein bisschen. Ich bin mal von einem

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