Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
warst bereit, mit mir zu schlafen!«
Das konnte sie nicht leugnen, auch wenn das sein Ego noch größer machen würde. »Zum Glück wurde ich vor mir selbst bewahrt.«
Er lachte. »Und vielleicht können Sie mich vor mir selbst bewahren.«
Laura erwiderte sein Lachen. »Wann und wo sollen wir uns morgen treffen?«
»An der Ecke, beim Laden. Gegen zehn. Wir fahren zuerst ein Stück.«
Monica gestattete Laura, allein vom Pub zurückzulaufen, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass ihr nichts Schlimmes passieren würde. Laura wollte morgen früh ausgeschlafen sein und keinen Kater haben. Obwohl sie bereits mehr getrunken hatte, als mit einem gesunden Lebensstil vereinbar war, sollte es ihr am nächsten Tag gut gehen, wenn sie jetzt noch Wasser trank und ein Aspirin nahm. Laura hatte an den vergangenen Abenden mehr getrunken als zuvor in ihrem gesamten Leben, selbst als Studentin.
Diesmal war es Monica, die in den frühen Morgenstunden ans Fenster klopfte, und Laura, die dafür mit ihr schimpfte, obwohl Monica fit genug war, am nächsten Morgen aufzustehen, um das üppige Frühstück zu essen, auf das sie sich bereits mit beunruhigender Begierde freuten.
»Ich habe das schreckliche Gefühl«, meinte Monica, während sie eine Scheibe Sodabrot mit Butter und Old Thyme Irish Marmelade bestrich, »dass eine Scheibe Toast und eine Banane mir in Zukunft nicht mehr reichen werden. Ich brauche von nun an jeden Tag ein Irisches Frühstück.«
»Und ich brauche ein ausgiebiges Frühstück, weil ich mich heute bewege«, erwiderte Laura.
»Mm, das tust du. Möchtest du mir nicht sagen, an was genau du dabei denkst?«
Laura lachte. »Um ganz ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es die Art von Bewegung sein wird, an die du denkst, doch ich bin sicher, trotzdem jede Menge Kalorien zu verbrennen.«
»Du magst ihn wirklich, oder?« Monica betrachtete sie genau.
»Oh Gott, ja«, gestand Laura, der zu spät klar wurde, dass sie etwas weniger inbrünstig hätte sein sollen. Sie war schwer verliebt, doch sie wusste ebenso gut, dass es nirgendwo hinführen konnte, deshalb sollte sie besser anfangen, darüber hinwegzukommen – direkt nach ihrem Spaziergang. Die Zeit bis dahin konnte sie noch genießen, auch wenn das mit dem Darüberhinwegkommen danach vermutlich sehr, sehr viel schwieriger werden würde.
»Na, dann wünsche ich dir viel Glück. Er ist ziemlich umwerfend, das muss ich gestehen, aber er ist auch schon gut eingeritten, wenn du die reiterliche Anspielung verstehst.«
Laura hob anerkennend ihre Tasse. »Das ist ein wirklich gutes Bild. Und es klingt sehr irisch. Großartig.«
»Aber es ist zu spät, oder? Mein guter Ratschlag kommt zu spät und ist sinnlos.«
»Ist das bei guten Ratschlägen nicht immer so?«
»Ich nehme an, ja, doch tu mir einen wirklich großen Gefallen: Wenn du mit ihm schläfst, dann erinnere dich diesmal daran – und schütz dich!«
»Monica, es ist Januar, und wir sind in Irland. Wir gehen spazieren. Ich glaube, das sollte uns ziemlich gut schützen.«
7. Kapitel
W arm eingepackt in alle zweckmäßigen Sachen, die Monica und sie mitgebracht hatten, und mit einer Tüte Toffees in der Tasche für Notfälle wartete Laura wie verabredet an der Ecke in der Nähe des Ladens auf Dermot. Als sie gerade davon überzeugt war, dass er verschlafen hatte und nicht kommen würde, erschien ein alter Citroën und hielt neben ihr.
»Steigen Sie ein, wir müssen noch ein gutes Stück fahren.«
Sie schlüpfte auf den Beifahrersitz und erinnerte sich daran, dass sie nun neben einem der großen Namen der modernen irischen Belletristik – eigentlich sogar der gesamten Literatur saß. Sie beschloss, damit zu beginnen, ein Tagebuch zu führen, einfach, um diesen bedeutenden Moment festzuhalten.
Der Wagen brachte sie wesentlich schneller den Berg hinauf, als es die Fahrräder vermocht hatten. Oben nahmen sie die andere Straße an der Küste entlang und fuhren in die entgegengesetzte Richtung, die Monica und sie vor einer Ewigkeit und mehreren dramatischen Erfahrungen gefahren waren. Als sie an dem Schild zu dem Dorf vorbeikamen, in das sie geradelt waren, überlegte Laura, ob Monica wohl das Auto nehmen und ihren freien Tag dazu nutzen würde, den Mann zu besuchen, den sie so dringend wiedersehen wollte. Als sie sie früher am Morgen danach gefragt hatte, hatte Mon ihr keine konkrete Antwort gegeben. Laura wusste nicht, ob ihre Freundin eine Reaktion auf den Zettel erhalten hatte, den sie in
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