Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
schäme mich so«, erklärte sie. »Ich hatte das Gefühl, dass ich es eigentlich noch wissen sollte.«
»Wenn wir miteinander geschlafen hätten und Sie es nicht mehr wüssten«, sagte Dermot leise, »dann wäre das meine Schuld und nicht Ihre. Aber Sie sind eingeschlafen und waren dann verschwunden, weil Sie es sich offensichtlich anders überlegt hatten. Ich versuche, nicht gekränkt darüber zu sein.«
»Daran lag es nicht, ich …«
»Ich gehe mal zu Charles und mache ein bisschen Musik«, meinte Monica, erleichtert darüber, ihre Pflicht getan zu haben. »Ihr zwei könnt das unter euch klären.« Sie arbeitete sich durch die Menge, und Laura blickte ihr traurig nach.
»An dieser Frau kommt man so schnell nicht vorbei«, bemerkte Dermot bewundernd.
»Sie ist eine gute Freundin«, erwiderte Laura. »Sie ist für mich durch die Hölle gegangen. Oder zumindest hat sie sich ganz schön lächerlich gemacht.«
Dermot war nicht beeindruckt. »Völlig unnötigerweise. Sie hätten mich doch einfach fragen können.«
Laura verlor etwas von ihrer Erstarrung und kicherte. »Ja, aber wie wäre dieses Gespräch wohl verlaufen? Ich hätte sagen können: ›Entschuldigung, Mister Flynn, können Sie mir noch mal sagen, ob wir gestern Abend Sex hatten oder nicht?‹«
»Sie hätten mich mit Vornamen angeredet. Ich hätte das nicht dreist gefunden. Schließlich habe ich Sie nackt gesehen.«
Laura versuchte, einen Schluck zu trinken, musste jedoch feststellen, dass ihr Glas leer war. Der Gedanke, dass er sie nackt gesehen hatte, dass sie in seiner Gegenwart nackt gewesen war, war gleichzeitig sehr erotisch und unglaublich peinlich.
»Sie brauchen noch etwas zu trinken«, erklärte Dermot und hob die Hand. »Whiskey für die Lady.«
Wie von Zauberhand erschien ein Glas. Als sie einen guten Schluck davon genommen hatte und spürte, dass sie die schlimmste Peinlichkeit, die einer Frau passieren kann, durchgemacht und überlebt hatte, fragte sie: »Und, werden Sie jetzt zu meinem Literaturfestival kommen?«
Dermots Lächeln ließ Lauras Unterleib vor Verlangen einen Salto schlagen, doch ihr Gehirn sagte ihr, dass ihr seine Antwort wahrscheinlich nicht gefallen würde. »Die Bedingungen sind noch dieselben.«
Hilflos sah Laura ihm in die Augen. Sie lächelten, doch es lag Entschlossenheit darin. Schnell wandte sie den Blick wieder ab, verbrachte einige Momente damit, sich auf die Lippen zu beißen und zu hoffen, der Boden möge sich unter ihr auftun und sie verschlingen. »Oh, na ja. Zumindest kann mir niemand vorwerfen, ich hätte nicht alles versucht.« Sie hatte seiner Bedingung einmal zugestimmt, als sie sehr betrunken gewesen war, aber mit der Nüchternheit kam die Zurechnungsfähigkeit zurück, und sie würde sich selbst jetzt nicht mehr etwas so Verrücktes gestatten. Entschlossen drehte sie sich um, bereit, sich den Weg durch die Leute freizukämpfen, um zu Monica zu gelangen.
Sie spürte eine Hand auf ihrem Arm.
»Warten Sie, damit meinte ich nicht, dass es nicht noch Verhandlungsspielraum gibt!«
Laura wandte sich um. Das war kein cleverer Bluff gewesen, um ihn dazu zu bringen, seine Meinung zu ändern, oder vielleicht doch?
»Sie meinen, da wir auf dem Weg waren, Sex miteinander zu haben, überlegen Sie es sich noch mal?« Sie lächelte und war sich bewusst, schon wieder mit ihm zu flirten, aber sie genoss das Gefühl. Laura war nicht sehr erfahren darin, hatte jedoch genug darüber gelesen, um zu merken, was passierte. Sie hatte das Gefühl, jetzt wieder auf sichererem Boden zu stehen, wo Dermot seine Teilnahme am Festival nicht kategorisch abgelehnt hatte.
»Ich meine nicht, dass ich über die Irische See nach England fahre, dann aber nicht zum Festival komme, was mehr oder weniger das ist, was letzte Nacht passiert ist.« Seine Augen strahlten vor Verruchtheit und Sexappeal.
»Oh, gut«, witzelte sie und spürte, wie ihr Selbstvertrauen wuchs. »Ich glaube nämlich nicht, dass ich die Sponsoren davon überzeugen könnte, uns Geld dafür zu geben, dass Sie immerhin fast gekommen wären. Und es wäre natürlich nicht so viel wie in dem Fall, wenn Sie tatsächlich kämen.«
»Oh, dann wollten sie mich nur unbedingt einladen, weil Sie Sponsoren brauchen? Ich dachte, Sie ›bewundern meine Bücher sehr‹.« Er ahmte wütend eine Frauenstimme nach, die überhaupt nicht nach ihr klang. Jetzt flirtete er nicht mehr.
»Ich bewundere Ihre Bücher – oder habe sie bewundert«, fuhr Laura ihn an, der auch nicht
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