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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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bewusst wurde, dass Rupert und Fenella, die über das Kreuzworträtsel gebeugt waren, sich alle Mühe gaben, nicht zu lauschen. »Ja. Ich war ein bisschen überrascht. Ich konnte Sie nur mit großer Mühe überreden, zu dem Festival zu kommen, und jetzt bieten Sie einfach von sich aus an, einen Schreibkurs zu organisieren. Ich dachte, Sie halten nichts von solchen Kursen.« Sie versuchte, fröhlich zu klingen, doch sie fand es beinahe unerträglich schön, mit ihm zu sprechen.
    Er lachte kurz und abschätzig, wie es klang. »Ich organisiere gar nichts. Ich unterrichte nur.«
    Laura schob sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, um besser nachdenken zu können. »Aber ich dachte, die Leute schicken Ihnen ihre Manuskripte, und Sie entscheiden dann, welche die besten sind, und die betreffenden Autoren dürfen dann an dem Kurs teilnehmen.«
    »Oh, dann wissen Sie ja alles über den Kurs, wie es scheint.« Er klang amüsiert.
    »Nicht alles. Nur das, was Fenella mir erzählt hat. Aber es stimmt, oder nicht?« Jetzt löste sie das Haargummi ihres Pferdeschwanzes und schüttelte ihre Locken auf, als könnte ihr das helfen, ihre Gedanken zu ordnen.
    »So ist es, und da kommen Sie ins Spiel.« Er klang ein bisschen triumphierend, so als hätte er ein Problem gelöst.«
    »Wo? Wo komme ich ins Spiel?«
    »Meine Agentin, Eleanora, der alte Drachen« – sein Kichern zeigte, dass er sie mochte, »alter Drachen« hin oder her – »meinte, Sie hätten ein wirklich gutes Auge, wenn es um Literatur geht. Sie haben mir nicht erzählt, dass Sie sie kennen.«
    »Na ja, äh, ja, ich kenne sie. Und ja, ich schätze, ich habe viel gelesen«, gab Laura zögernd zu.
    »Deshalb möchte ich, dass Sie alle Manuskripte lesen und die zehn besten auswählen.«
    Sie schluckte. »Was? Aber wie soll ich das denn beurteilen können? Und wann sollte ich das tun? Ich organisiere ein Literaturfestival!« Eine Sekunde später fiel ihr ein, dass Literaturfestivals oft von Leuten organisiert wurden, die nebenher noch ganztags arbeiteten.
    »Ja, doch nicht allein. Eleanora hat mir erzählt, dass es ein Team gibt, zu dem auch ihre Nichte oder ihr Patenkind gehört, Fenella – die, mit der ich gerade gesprochen habe.«
    »Das stimmt.« Laura bemühte sich, ruhig zu klingen.
    »Also dann, Sie lesen die Manuskripte für mich. Ich zahle Ihnen was dafür«, fügte er hinzu.
    »Wie viel?« Zu spät merkte Laura, dass sie schrecklich käuflich klang. Sie hatte eigentlich gar nicht nach einem Honorar gefragt, weil es sie interessierte, obwohl sie das Geld gebrauchen konnte. Sie hatte nur ein bisschen Zeit zum Nachdenken gewinnen wollen.
    »Wir werden uns schon auf ein Honorar einigen. Ich denke so an zehn Pfund pro Manuskript. Sie müssen ungefähr, sagen wir, dreißig Texte auswählen, und wir entscheiden dann zusammen, welches die zehn besten sind, wahrscheinlich am Telefon oder per E-Mail.«
    »Also gut«, sagte sie kleinlaut. Dann kam ihr ein Gedanke. »Da ist nur noch eine Sache. Ich lebe in einer kleinen Wohnung, es ist eigentlich nur ein Zimmer mit Bad. Ich bin nicht sicher, ob ich genug Platz für all die Manuskripte habe.«
    »Ich bin sicher, den haben Sie. Machen Sie sich darüber keine Gedanken.«
    Laura konnte hören, dass ihn das Thema »Schreibkurs« jetzt langweilte. Nun, er musste sich nun ja auch keine Sorgen mehr darum machen, jetzt, da er sie dazu überredet hatte, ihm zu helfen.
    »Und, wie ist es Ihnen ergangen?«, fragte er jetzt. »Haben Sie sich von Ihrer Reise auf die grüne Insel schon erholt?«
    Das Lachen in seiner Stimme half nicht dabei, ihren Herzschlag zu beruhigen. »Natürlich. Wovon genau hätte ich mich denn erholen müssen?«
    »Davon, Whiskey aus großen Gläsern zu trinken zum Beispiel«, meinte er. »Ganz zu schweigen von den Männern, die Sie mit dem Knüppel vertreiben mussten.« Sie sah ihn vor sich, wie er sich in seinem Stuhl zurücklehnte, wahrscheinlich etwas auf einen Block kritzelte und es genoss, sie zu necken.
    »Ich brauchte keinen Knüppel.« Sie lächelte jetzt auch, und sie war nicht sicher, ob er das in ihrer Stimme hören konnte oder nicht.
    »Ja, stimmt, ich war ja so brav wie ein Lamm, als es so weit war.« Er hielt inne. »Dann bitte ich Eleanora also, sich mit den Verantwortlichen für den Kurs in Verbindung zu setzen, damit die Ihnen die Manuskripte schicken. Wir bleiben in Verbindung deswegen.«
    »Ich danke Ihnen. Glaube ich jedenfalls.«
    Er lachte. »Sicher danken Sie mir. Sie entdecken vielleicht den

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