Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
ist plötzlich ganz weinerlich zumute.« Es war ihr den ganzen Abend gelungen, die Tränen zu unterdrücken, aber jetzt, da sie nur noch zu dritt waren, spürte sie, wie sie ihr in den Augen brannten.
    »Oh, reißt euch zusammen!«, meinte Henry, der mit Emotionen nicht zurechtkam. »Ihr beide brecht jetzt auf zu neuen Ufern und habt diesen kleinen Laden bald vergessen.«
    »So klein ist er nun auch wieder nicht«, widersprach Grant. Er löste sich von Laura und band einen weiteren schwarzen Plastiksack zusammen.
    »Und ich werde ihn ganz sicher nicht vergessen«, erklärte Laura. »Er – na ja, eigentlich du, Henry – hast mir alles beigebracht, was ich weiß.«
    »Jetzt sei nicht so rührselig!«, sagte Henry und ließ eine leere Flasche in einen Karton fallen. »Wir bleiben wegen des Festivals in Verbindung, nicht wahr? Und ich werde euch beiden exzellente Zeugnisse schreiben.«
    »Und wir schließen ja auch erst Ende der Woche«, erinnerte Grant sie, »und dann müssen wir noch ein paar Tage packen.«
    Als Laura nach dem letzten Öffnungstag aus dem Laden nach Hause kam, war sie sehr müde. Der Buchladen hatte so verlassen ausgesehen mit den leeren Regalen und den blanken Holzdielen. Obwohl sie hatte helfen wollen, war sie ziemlich erleichtert gewesen, als Henry darauf bestanden hatte, dass Grant und er die letzten Aufräumarbeiten erledigen und packen würden. Sie war nicht sicher, ob sie es hätte ertragen können, die leere Hülle zu sehen.
    Nun stieg sie die Stufen zu ihrer Wohnung hinauf, öffnete die Tür und setzte Wasser auf, noch bevor sie die Tür wieder schloss.
    Sie hatte erst einen ersten, perfekten Schluck Tee getrunken, als das Telefon klingelte. Laura fluchte innerlich. Sie konnte schrecklich schlecht Tee trinken und gleichzeitig telefonieren, es sei denn, sie kannte die Person gut genug. Nach einem kurzen Stoßgebet zum Himmel, es möge ein Freund oder Verwandter sein, suchte sie das Telefon und meldete sich. Es war Mrs. Ironside, die eine Etage unter ihr wohnte und generell lieber das Telefon benutzte, als »in ihrem Alter« die Treppe zu Lauras Wohnung hinaufzusteigen.
    »Laura?« Mrs. Ironside war eine reizbare Person, die nicht genug zu tun hatte und sich deshalb gern in die Angelegenheiten anderer Leute einmischte. »Da sind eine Menge Päckchen für Sie gekommen. Ich habe sie angenommen, als ich sah, dass der Postbote sie wieder mitnehmen wollte. Dann müssen Sie nicht zur Paketausgabe fahren, um sie zu holen.«
    »Oh, vielen Dank.« Laura war wirklich dankbar, obwohl sie nicht immer gut mit Mrs. Ironside auskam.
    »Würden Sie sie bitte holen kommen? Es sind so viele. Was um Himmels willen ist da drin?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Ich komme sofort runter.«
    Sie nahm einen großen Schluck Tee, der eigentlich noch ein bisschen zu heiß war, schob die Tür auf und ging nach unten. Ihr Tee würde kalt sein, bevor sie wieder zurück war, und sie wusste, wenn sie sich noch eine Tasse aufgoss, dann würde sie nicht genauso gut schmecken. Es war einfach nicht ihr Tag!
    Fünfzehn große gepolsterte Versandtaschen waren in Mrs. Ironsides Flur aufeinandergestapelt. Sie hatte eine viel größere Wohnung als Laura, und trotzdem nahmen sie eine Menge Platz ein.
    »Ach du meine Güte«, murmelte Laura. Sie fragte sich, wie sie die alle auf einmal tragen sollte, und dachte sehnsüchtig an ihren Tee. »Also gut, ich nehme so viele mit, wie ich tragen kann, und dann komme ich noch mal wieder und hole den Rest.«
    Sie schaffte fünf Stück auf einmal. Das bedeutete: drei Mal laufen mit jeweils einem Schluck Tee dazwischen. Laura verfluchte Dermot bei jedem einzelnen Schritt. In dem Moment, in dem sie die Päckchen gesehen hatte, war ihr klar gewesen, was darin war: die Manuskripte für diesen verdammten Kurs.
    Es gab kaum noch genug Platz für sie, um zum Wasserkessel zu gelangen, als sie endlich alle nach oben gebracht hatte.
    »Oh Gott! Wo soll ich bloß damit hin?«, sagte sie laut. »Ich werde nicht mal genug Platz zum Atmen haben!«
    Der Gedanke, dass ihr jemand etwas über diese Manuskripte geschrieben haben könnte, trieb sie wieder die Treppe hinunter zu ihrem Briefkasten.
    Ja, da war ein Umschlag, und er trug den Stempel einer Londoner Literaturagentur. Sie öffnete ihn sofort, weil sie in ihrer Wohnung nicht noch mehr Post haben wollte, nicht einmal ein einziges Blatt Papier. Der Brief war von Eleanora.
    Meine Liebe, stand da, Sie werden jetzt bald die Manuskripte erhalten. Ich habe sie

Weitere Kostenlose Bücher