Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
geben. Er kann sich möglicherweise ewig nicht entscheiden, wen er dabeihaben will. Ich glaube, wir sollten einfach die einladen, die uns gefallen.«
Am Samstagmorgen fingen sie wirklich an zu arbeiten. Laura saß am Computer und gab mit Fenellas Hilfe alle Ideen ein, die am Abend zuvor genauso reichlich geflossen waren wie der Wein.
»Okay, jetzt, da wir unsere endgültige Liste mit Autoren zusammenhaben, müssen wir nachsehen, bei welchen Verlagen ihre Bücher erscheinen. Ich habe für diesen Zweck ein paar Literaturmagazine und Buchhändlerzeitschriften gekauft. Das wird helfen«, erklärte Laura. »Aber um ehrlich zu sein, kenne ich die meisten. Jetzt, da wir unsere Favoriten-Liste etwas zusammengekürzt haben, sollte das nicht lange dauern.«
Sie hatten sich darauf verständigt, dass die Autoren, die sie einladen würden, (a) noch am Leben sein mussten (als Rupert seinen brennenden Wunsch geäußert hatte, Evelyn Waugh zu sehen) und (b) entweder in England oder so nah wohnen mussten, dass ihre Reisekosten nicht das gesamte Budget auffraßen.
Nachdem die Einladungen abgeschickt waren, in denen mit Übernachtungen in einem »stilvollen Landhaus mit traditionsreicher Gastfreundschaft« gelockt wurde, verbrachten sie den Rest des Morgens damit, die Schulen anzuschreiben und sie dazu einzuladen, an ihrem Kinder-Schreibwettbewerb teilzunehmen. Laura kannte eine wunderbare Kinderbuchautorin, die die Gewinner aussuchen konnte, und Fenella wollte ein paar Lehrer aus ihrem Lesekreis ansprechen, die ihr eine Liste mit den Beiträgen zusammenstellen konnten, die in die engere Wahl kamen.
Nach dem Mittagessen gingen sie mit den Hunden über die Felder spazieren, und Rupert beriet Laura, welches Auto sie sich kaufen sollte. Sie konnte sich nicht länger Grants ausborgen; zweimal war genug.
Am Sonntagnachmittag hatten sie sich alle in dem Raum niedergelassen, den Fenella und Rupert das »kleine Wohnzimmer« nannten und in das Lauras Wohnung ungefähr zweimal gepasst hätte. Rupert hatte ein Feuer im Kamin angezündet, und sie dösten alle davor. Laura hatte sich die Gegend angesehen, um einige der Veranstaltungsorte kennenzulernen (zumindest von außen), und sie waren schließlich zum Essen im Pub eingekehrt. Gerade überlegte Laura ernsthaft, ob sie Fenellas Angebot annehmen sollte, noch eine Nacht zu bleiben und erst am nächsten Tag nach Hause zu fahren.
Rupert löste das Kreuzworträtsel in der Zeitung, als das Telefon schellte. Er und seine Frau tauschten Blicke, und dann stand Fenella auf. »Ich kann mir nicht denken, wer uns um diese Tageszeit anruft.«
»Es ist doch erst vier Uhr«, wandte Rupert ein. »Und wenn du drangehst, hörst du ja, wer es ist«
»Hallo«, sagte Fenella und klang geschäftsmäßig. »Somerby.«
Während Rupert abgelenkt war, stibitzte Laura ihm das Kreuzworträtsel. Dann stahl sie ihm den Stift und trug einen Begriff ein.
»Ja, das stimmt«, sagte Fenella. »Ja, das bin ich. Was? Oh. Nun ja, die habe ich, aber ich weiß etwas viel Besseres. Sie ist hier. Ich hole sie an den Apparat. Laura?« Fenella ging durch das Zimmer und reichte ihr das Telefon. »Es ist für dich.«
»Das kann nicht sein«, erwiderte Laura, die den Telefonapparat nicht berührte, aber zumindest aufstand. »Wer ist es?«
»Dermot Flynn. Er wollte deine Nummer von mir wissen.«
Lauras Knie wurden weich, und ihr Mund wurde trocken. Sie zupfte an ihrem Polokragen, schluckte und holte tief Luft. »Ach so. Okay.« Sie nahm das Telefon entgegen, als würde es jeden Moment explodieren, und zog sich von den anderen zurück. Ihr Herz schlug heftig, so nervös und aufgeregt war sie. »Hallo? Dermot?« Es war das erste Mal, dass sie seit Irland mit ihm sprach.
»Hallo, Laura«, hörte sie die Stimme, die ihre Knie noch weicher und ihren Mund trockener werden ließ. Sie sank auf einen kleinen Stuhl, der neben einem zierlichen Tischchen stand.
»Hallo«, sagte sie noch einmal und wünschte, sie hätte ein Glas Wasser zur Hand.
»Es ist ein toller Zufall, dass Sie gerade da sind, nicht wahr?«
»Hm. Toll für wen?«, fragte sie misstrauisch.
»Toll für mich jedenfalls. Ich muss nämlich mit Ihnen sprechen, weil ich einen Job für Sie habe.«
»Was für eine Art Job?« Laura fühlte leise Panik in sich aufsteigen. Sie hatte schon genug mit dem Festival zu tun, und sie arbeitete immer noch im Buchladen.
»Haben Sie von dem Schreibkurs gehört, den ich übernehmen werde?«
Sie wandte sich ein bisschen ab, weil ihr
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