Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
die Liste abgehakt, und jeder hatte auf die eine oder andere Weise Farbe bekannt. Die älteren Frauen, Helen und Maggie, die erklärten, dass sie »nicht besonders brutale Krimis« und »nachdenkliche Bücher für ältere Frauen« schrieben, wurden beim Reden ein bisschen rot, aber Laura war stolz auf sie.
»Nun, das war alles sehr interessant«, erklärte Dermot. »Und jetzt gibt Ihnen Laura eine kurze Einführung.«
»Also«, verkündete sie, »ich werde nicht viel sagen, aber zuerst muss ich Ihnen mein Lob aussprechen, dass Sie es bis in diesen Kurs geschafft haben. Es gab eine große Zahl von Bewerbern, und Sie alle wurden ausgewählt, weil Sie Talent haben.« Sie lächelte ermutigend. »Aber jetzt sollte der einzige Zeitpunkt sein, an dem sie sich talentiert fühlen, denn dieser Kurs wird ziemlich hart werden …«
»Darf ich etwas fragen – äh – Laura?« Es war Gareth Ainsley, und Laura spürte, wie sie sich anspannte. »Wir alle wissen, wer Dermot Flynn ist, doch wer sind Sie? Ich meine, was qualifiziert Sie als Assistentin in diesem Kurs?«
Dermot stieß sich vom Tisch ab, an dem er bisher gelehnt hatte, aber Laura hielt die Hand hoch, um ihn aufzuhalten. Sie würde das selbst regeln – musste es selbst regeln. Sie wollte nicht, dass die Teilnehmer glaubten, sie hätte überhaupt keine Erfahrung. »Ich bin hier, um Dermot zu helfen. Ich habe früher in einem Buchladen gearbeitet, und weil ich so viel Zeit meines Lebens mit Lesen verbracht habe, organisiere ich jetzt ein Literaturfestival. Außerdem habe ich für Dermot auch die erste Auswahl getroffen. Wenn also irgendjemand hier die Erwartungen nicht erfüllen kann« – sie blickte Gareth streng an, um ihm das Gefühl zu geben, dass er die Erwartungen vielleicht nicht erfüllen würde – »dann ist es meine Schuld, dass er hier ist. Okay?«
Gareth sah zu Dermot hinüber und spürte vielleicht etwas Beschützendes und potenziell Bedrohliches an dessen Haltung. »Oh ja, sehr gut.«
Trotz ihrer mutigen Fassade schwitzte Laura leicht; betont gleichmütig zog sie sich zum zweiten Tisch zurück und setzte sich. Sie arrangierte den Stapel mit Unterlagen neu und markierte Gareths heimlich.
»Hallo«, meldete sich Dermot zu Wort. »Schön, dass Sie alle hier sind. Wie Laura schon sagte, waren die Plätze in diesem Kurs heiß umkämpft, aber ich fürchte, das ist nichts im Vergleich zu der harten Konkurrenz auf dem Buchmarkt. Am Ende der Woche wird meine Agentin hier sein, um Ihnen etwas darüber zu erzählen. Wenn es mir nicht gelingt, Sie davon zu überzeugen, dann gelingt ihr das sicher. Jetzt möchte ich mit einer Frage-Stunde und einem allgemeinen Gespräch beginnen. Sagen Sie gern alles, was Sie auf dem Herzen haben. Wir sind keine Kinder. Und das gibt uns dann eine Vorstellung davon, was Sie von diesem Kurs erwarten, und sie alle erhalten die Möglichkeit, gegenseitig etwas über sich zu erfahren. Wer möchte anfangen?«
Ein junger Mann hob die Hand.
Dermot blickte auf seine Unterlagen. »John? Sie haben eine Frage?«
»Okay«, meinte der junge Mann, der, wie Laura sich erinnerte, literarische, autobiografische, eher Nabelschau betreibende Texte schrieb. »Natürlich habe ich an diesem Wettbewerb teilgenommen, um diesen Kurs besuchen zu können, aber ich habe schon als Schüler angefangen zu schreiben. Ich meine, so viel von dem Zeug, das wir damals lesen mussten, war schlecht. Ich wusste, dass ich es besser konnte.«
»Schön, wenn jemand so viel Selbstbewusstsein hat«, kommentierte eine der älteren Frauen trocken.
Laura blickte auf ihre Aufzeichnungen. Sie hatte sich diese Maggie Jones als vielversprechend notiert. Das Buch, mit dem sie sich beworben hatte, war ein bisschen pessimistisch, doch Laura war sicher, es etwas positiver gestalten zu können.
»Nun, wenn man weiß, dass man gut ist, dann sollte man nicht so tun, als wäre man es nicht«, sagte John, obwohl er bei diesen Worten leicht errötete.
»Selbstbewusstsein ist eine Frage des Geschlechts«, fand Samantha, die auch nicht wenig davon zu besitzen schien.
»Ich glaube, du hast recht«, meinte Tracy, eine temperamentvolle junge Frau, die stolz verkündet hatte, kurze Liebesromane zu schreiben. Nach Lauras Notizen waren sie feurig und sehr sexy.
»Und was wollen Sie uns damit sagen?«, wandte sich Dermot an John.
»Ich habe mich nur gefragt, ob dieser Kurs überhaupt einen Sinn hat.«
Johns Worte ließen eine Welle der Erregung durch die Gruppe schwappen.
»Wahrscheinlich
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