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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Anständiges!« Samantha machte sehr deutlich, was sie von Lauras Wahl hielt. »Nehmen Sie den Wein wenigstens pur.«
    Laura lachte. »Wenn ich dazu noch ein Wasser bekommen kann. Ich trinke sonst nicht regelmäßig.«
    »Da habe ich aber etwas anderes gehört«, sagte Dermot, und seine Augen glitzerten gefährlich neckend.
    »Ach ja?«, gab sie unbekümmert zurück. »Also, ich kann mir wirklich nicht denken, wo du das gehört haben willst.« Dann fragte sie sich, ob es falsch war anzunehmen, dass er niemandem von ihren Erlebnissen in Irland erzählen würde.
    Jemand berührte sie am Ellbogen. Es war Tracy, die Frau, deren Roman Laura den ganzen Nachmittag über gelesen hatte. »Oh, gehen wir irgendwohin, wo wir uns in Ruhe unterhalten können«, sagte sie. »Ich hole nur schnell meine Getränke.« Sie war erleichtert, eine Entschuldigung zu haben, das Thema zu wechseln.
    »Und?« Tracy war so unsicher, dass Laura sie hastig beruhigte.
    »Ich konnte es gar nicht weglegen! Ich habe meine andere Arbeit zuerst erledigt und gedacht, ich lese ein Stück, damit ich Ihnen etwas sagen kann, aber ich konnte nicht aufhören zu lesen!«
    Dermot war fantastisch mit den Teilnehmern an der Bar. Er gab den ganzen Abend die Getränke aus und hörte sich mit offensichtlichem Respekt und Freundlichkeit alle ihre Kommentare an, und er signierte sogar die Exemplare seiner Bücher, die zwei der Teilnehmer ihm schüchtern reichten. Er war besonders nett zu den beiden älteren Frauen, denen die Dreistigkeit der jungen, hübschen Überflieger fehlte. Das war eine Seite von ihm, die Laura noch nicht oft gesehen hatte und die ihr gefiel.
    »Es ist nicht leicht, die Zeit zum Schreiben zu finden«, meinte Tracy, die seit ihrem Gespräch mit Laura viel selbstbewusster war. »Vor allem, wenn man kleine Kinder hat. Das Schreiben kann manchmal so schwelgerisch sein.«
    »Wenn es gut für dich ist, ist es gut für die Familie«, erklärte Helen. »Davon bin ich wirklich überzeugt. Man kann keine gute Ehefrau und Mutter sein, wenn man dafür die eigene Kreativität unterdrücken muss. Stimmt es nicht, Dermot?«
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Da ich noch nie Ehefrau oder Mutter war, kann ich dazu nicht wirklich etwas sagen. Aber unterdrückte Kreativität ist immer schlecht.«
    Alle lachten. »Nicht, dass Sie dazu etwas sagen könnten«, meinte John, der Dermot am Anfang herausgefordert hatte, um seine eigenen Fähigkeiten herauszustellen, ihn jetzt jedoch genauso bewunderte wie alle anderen. »Sie haben damit offensichtlich kein Problem. Woran arbeiten Sie denn im Moment?«
    Es war nur natürlich, dass John annahm, Dermot schreibe an einem neuen Buch, aber Laura zuckte zusammen. Dermot sollte nicht so in Verlegenheit gebracht werden!
    »Ich rede nie über das Werk, an dem ich gerade arbeite«, meinte Dermot und wich der Frage geschickt aus. »Aber Kreativität ist eine eigensinnige Geliebte«, sagte er, »sie tut nicht immer das, was man will.« Alle hatten zu dem Zeitpunkt schon ziemlich viel getrunken, und nur Laura hörte den unterschwelligen Schmerz in Dermots Stimme.
    »Könnte ich Sie noch etwas fragen?«, bat Tracy sie. »Nicht viele Leute verstehen das Genre so wie Sie. Finden Sie wirklich, dass mein Buch zur Veröffentlichung taugt?«
    »Ja, natürlich. Ich bin zwar keine Expertin …«
    Laura und Tracy sprachen über das Buch, bis die anderen sie zum Essen riefen. Mehrere von ihnen, darunter Dermot, nahmen Weinflaschen mit, und da Laura bereits zwei Gläser getrunken hatte, beschloss sie für sich, es dabei bewenden zu lassen.
    Während des Essens saß sie zwar nicht in Dermots Nähe, aber sie konnte sehen, dass seine Studenten bewundernd an seinen Lippen hingen. Trotzdem war das in Ordnung. Sie amüsierte sich gut an ihrem Ende des Tisches und tröstete sich damit, später noch mit Dermot reden zu können, wenn sie in die Bar zurückgingen.
    Aber als alle mit dem Essen fertig waren, war Laura einfach zu müde, um mit der Party weiterzumachen. Es kommen noch andere Abende, sagte sie sich. Sie hatte hart gearbeitet, und es war ein langer Tag gewesen.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett«, verkündete sie verlegen und kam sich vor wie eine Spaßbremse. »Ich bin aus irgendeinem Grund schrecklich erschöpft.«
    Dermot war so in die Diskussion über die Vorzüge der verschiedenen Genres vertieft, dass er ihren Aufbruch gar nicht bemerkte. Sie unterdrückte das Gefühl der Enttäuschung. Er ist wegen der Teilnehmer hier,

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