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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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erinnerte sie sich.
    »Also, ich bin nur noch fit, weil ich vorhin ein bisschen geschlafen habe«, gestand Maggie, eine der älteren Frauen.
    »Ich auch«, sagten ein paar andere. »Lernen ist so anstrengend!«
    Die nächsten zwei Tage des Kurses liefen nach dem gleichen Muster ab. Am Morgen fanden Übungen statt, am Nachmittag schrieben alle für sich, danach folgten lange Sitzungen in der Bar, vor und nach dem Essen. Mit jedem Teilnehmer wollte Dermot auch noch einmal einzeln sprechen. Er hatte selbst den Stundenplan dafür zusammengestellt, obwohl das eigentlich Lauras Aufgabe gewesen wäre, deshalb wusste sie nicht, wann er mit einer hübschen jungen Autorin allein sein würde. Das war wahrscheinlich auch ganz gut. Sie hatte genug um die Ohren.
    Eine Menge Autoren hatten jetzt ihr Kommen zum Festival fest zugesagt, und da Fenella jetzt, im Sommer, viele Hochzeiten ausrichten musste, versuchte Laura, das Programm zusammenzustellen. Damit verbrachte sie ihre Nachmittage, außerdem las sie die Texte der anderen Kursteilnehmer. Tracy war so begeistert von ihrer Kritik ihres Buches gewesen, dass jetzt auch alle anderen Lauras Rat wollten. Im Laufe der Zeit war offensichtlich geworden, wie sehr Dermot sie schätzte und wie wichtig ihm ihre Meinung war, sodass die Teilnehmer es ebenso hielten. Ganze zwei Mal war es ihr gelungen, nach dem Essen mit in die Bar zu gehen, normalerweise zog es sie schon nach einem Drink mit Macht ins Bett. Und so gern sie Dermot auch ihr Interesse an ihm zeigen wollte, es ergab sich einfach nie der richtige Moment. Er selbst schlug auch niemals vor, einmal allein mit ihr einen Kaffee zu trinken. Er freute sich zwar ganz offenbar über ihre Anwesenheit, aber sie wusste einfach nicht, ob er noch mehr für sie empfand als bloße Sympathie.
    »Okay, alle mal herhören, heute gibt es eine winzige Planänderung!«, verkündete Dermot, als die Teilnehmer aufhörten zu reden und ihn ansahen. »Ich habe einen kleinen Bus gemietet, und wir fahren zu einem Herrenhaus. Wir haben uns mal eine Pause verdient – bis jetzt haben wir wirklich sehr hart gearbeitet.« Lauras plötzliches Bedürfnis zu gähnen schien das zu unterstreichen. »Deshalb fahren wir jetzt sofort los. Allerdings werden Sie alle dort nicht einfach nur herumspazieren, Sie werden arbeiten.« Er hielt inne, um Luft zu holen. »Auf viele Arten ist das Schreiben wie das Malen. Der Künstler blickt auf sein Leben und übersetzt es für den Betrachter in etwas anderes. Der Schriftsteller tut das mit Worten, nicht mit Farben. Ich möchte, dass Sie heute geschriebene Skizzen von dem anfertigen, was Sie sehen. Einige davon werden sich mit physikalischen Dingen beschäftigen: einem Holzstück, einer Statue, einem Ausblick. Andere handeln von Menschen und davon, in welchem Verhältnis sie zu ihrer Umgebung stehen. Und für die Fantasievolleren unter Ihnen« – er blickte auf die Autoren von kommerziellen Texten – »erwarte ich eine Szene, die in der Zeit spielt, in der das Herrenhaus, zu dem wir fahren, erbaut wurde. Sie könnte sogar von den Leuten handeln, die früher wirklich dort gelebt haben. Heute Abend in der Bar will ich von jedem vier Texte sehen! Oh, und die Cafeteria hat Lunchpakete für alle gepackt, die Sie auf dem Weg nach draußen bitte mitnehmen.«
    Laura war begeistert. Sie brauchte dringend mal eine Auszeit von der Arbeit für das Festival, und bestimmt würde sie während dieses Tages die Chance bekommen, ein bisschen Zeit zu zweit mit Dermot zu verbringen. Sie war sicher, dass sie die gleiche Vorfreude in dem Blick gesehen hatte, den er ihr eben zugeworfen hatte.
    »Wie hast du es geschafft, dass die Leute aus der Cafeteria dir so kurzfristig Lunchpakete packen?«, fragte Laura Dermot, als sie in den Bus einstiegen.
    Er lächelte von der obersten Stufe zu ihr herunter. »Es war nicht kurzfristig. Ich habe das am ersten Morgen gebucht. Ich wusste, dass wir einen Tag zum Erholen brauchen würden, um uns alle ein bisschen frisch zu machen. Außerdem haben wir beide dann ein wenig frei.«
    Laura seufzte leise vor Glück, und es machte ihr überhaupt nichts aus, dass Helen ihr einen Platz freigehalten hatte und sie nicht neben Dermot sitzen konnte. Später würde sie ganz bestimmt die Gelegenheit haben, allein mit ihm zu sein; das wollte er doch offensichtlich auch.
    Laura sehnte sich danach, auf der Busfahrt ein bisschen zu dösen, aber Helen wollte über ihr Buch sprechen. Der Gedanke, Dermot ganz bald für sich allein zu

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