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Bottini, Oliver - Louise Bonì 02

Titel: Bottini, Oliver - Louise Bonì 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Sommer der Mörder
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behielt.
    Niemand näherte sich, niemand stieg ein.
    Wie viele weiße Audis A3 mit französischem Nummernschild mochten sich in diesem Moment in Freiburg befinden? Ihr Verstand sagte: Zwei, drei könnten es schon sein. Ihr Instinkt sagte: Nur einer.

    Waren sie ihr und Landen zu Fuß gefolgt? Wussten sie, wo er wohnte?
    Und wer waren sie?
    Sie bog in eine größere Straße ab, verlor den Audi aus dem Blick. An einer Ampel blieb sie stehen. Im Rückspiegel kein Audi. Wo waren sie? Bei Richard Landen? Sie musste zurück, sich davon überzeugen, dass er nicht in Gefahr war, selbst wenn sie den kleinen Vorteil dann verlor.
    Die Ampel sprang auf Grün.
    In diesem Moment tauchte der Audi im Rückspiegel auf.

    10
    BERMANN WAR ZURÜCKGEKOMMEN, Schneider
    heimgefahren. Auf dem kleinen Tischchen standen fünf leere Biergläser und ein volles. Sie setzte sich, schob Bermann den Zettel hin, auf dem sie das Kennzeichen notiert hatte. Es dauerte einen Moment, bis er begriff. »Sie sind dir gefolgt?« Sie nickte.
    Bermann schlug mit der Faust auf den Tisch. »Und sind jetzt wieder hier?«
    »Schätze schon. Irgendwann hab ich sie aus dem Blick verloren.«
    Bermann nickte, während er sein Handy hervorzog. Louise sagte, sie habe dem PvD das Kennzeichen bereits durchgegeben.
    Bermann steckte das Telefon ein. »Okay. Erzähl.«
    Sie erzählte, wann und wo sie den Audi entdeckt hatte, dann saßen sie schweigend da, starrten sich an. Bermanns Augen waren müde und gerötet. Elterntreffen mussten für ihn eine Qual sein, die ungeklärte Ermittlungssituation tat ein Übriges. Da Heinz Schneider unendlich langsam trank, gehörten vermutlich vier der fünf leeren Gläser zu Bermann. Seiner Stimme war nichts anzumerken, nur den Augen und den Schultern, die ein wenig nach vorn gesunken waren.
    »Und hier?«, fragte sie schließlich.
    Abdul Rashid war nach Hause gekommen, zusammen mit einer Frau – wohl seiner Frau –, beide auf dem Fahrrad. Keine Beobachter, zumindest keine, die von dem Café aus sichtbar gewesen wären. Bermann lachte grimmig.
    »Glaubst du, die wissen, dass wir wissen, dass sie da sind?«
    »Möglich«, erwiderte Bermann. »Ich bin kein Schauspieler, die werden schon kapiert haben, dass ich sie gesehen hab.« Er trank, stieß auf.
    »Ich fahre zum GZ nach Kehl«, sagte sie. »Wer weiß, wie lange es dauert, wenn ich nur anrufe.«
    »So läuft das nicht beim GZ. Es läuft nur übers Telefon. Du
    …«
    »Jetzt läuft es eben mal anders.«
    »… rufst im Lagezentrum an, sagst einem deutschen Kollegen, was du willst, der legt einen Vorgang an und leitet ihn an einen französischen Kollegen weiter, der bearbeitet den Vorgang, kontaktiert die französischen Stellen, leitet die Ergebnisse an den deutschen Kollegen zurück, und der ruft dich dann an. Kein Mensch fährt da persönlich hin.«
    »Ich schon. Ich wollte doch schon immer wissen, was die so machen. Warst du mal dort?«
    Bermann schüttelte den Kopf.
    »Na siehst du. Die Kripo Freiburg will sich das GZ ansehen und schickt eine ihrer kompetenten Vertreterinnen. Soll ich Grüße von dir ausrichten?«
    »Dann nimm wenigstens Illi mit.«
    »Nein, ich fahre allein.«
    Bermanns Augen glühten in plötzlichem Ärger. »Du nimmst Illi mit! Du fährst da nicht allein hin!«
    »Das sind Kollegen, Rolf, keine Killer.«
    »Wir reden doch gar nicht von Kehl, Luis.«
    Sie begriff. Bevor sie selbst sich darüber im Klaren gewesen war, hatte Bermann gewusst, was sie tun würde.
    Auf dem Weg zum Gemeinsamen Zentrum in Kehl bei PADE
    in Offenburg vorbeischauen.

    Sie rief Thomas Ilic an, verabredete sich mit ihm für acht Uhr morgens vor der Direktion. Bermann winkte nach dem Telefon, sie reichte es ihm. Während er sie ansah, sagte er: »Seid höflich, vorsichtig, unaufdringlich, Illi. Wenn keiner mit euch reden will, geht ihr wieder. Wenn die nur über Anwälte mit euch reden wollen, geht ihr wieder. Kein Wort über die Waffen. Ihr verschafft euch nur einen Eindruck. Wenn die sich hinterher bei Almenbroich beschweren, sind wir im Arsch.« Er gab ihr das Telefon. Sie wischte es an ihrer Jeans ab, es stank nach Bier.
    Bermann sagte: »Geh nach Hause, Luis. Schlaf dich mal aus.«
    »Ich will nicht nach Hause.«
    »Und ich will dich nicht hier haben.« Er nickte Richtung Fenster. Sie folgte seinem Blick mit den Augen. Draußen stand eine andere unglaublich hübsche, unglaublich schlanke, unglaublich erotische Blondine. »Das behältst du für dich, klar?«
    »Lass mich Pham sehen, dann

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