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Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2

Titel: Bova Ben - Asteroiden-Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidensturm
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irgendjemand ein Loch ins poröse Gestein gegraben und etwas darin versteckt hat.
    Aber was?
    »Die Anfluggeschwindigkeit um die Hälfte reduzieren«, sagte er zum Piloten. Der tat wie geheißen.
    »Laser Nummer zwei ist einsatzbereit«, rief Nodon ein paar Minuten später aus der Ladebucht.
    »Nummer zwei?«, sagte Fuchs in scharfem Ton. »Was ist mit Nummer eins passiert?«
    »Die Kühlmittel-Leitungen werden gerade gespült. Routinewartung.«
    »Schalte ihn online!«, sagte Fuchs schroff. »Und schalte Nummer drei auch gleich zu!«
    »Jawohl, Sir.« Fuchs hörte, wie Nodon hastig mit jemand unten in der Ladebucht sprach.
    »Laser Nummer zwei als Slave auf meine Konsole!«, befahl Fuchs.
    Er konfigurierte die Konsole neu, indem er die jeweiligen Icons auf dem Hauptbildschirm berührte. Als er damit fertig war, war der Laser schon angeschlossen. Er konnte ihn nun von der Brücke aus bedienen.
    Er holte sich den Asteroiden auf den Bildschirm und konzentrierte sich auf diesen verdächtigen Geröllhaufen. Er sah, wie der rote Punkt des Ziellasers auf dem dunklen, geröllübersäten Boden aufgefächert wurde und dirigierte ihn zur Mitte der Kuppe. Dann löste er den Hochleistungslaser per Knopfdruck aus. Der Infrarotstrahl war für ihn zwar unsichtbar, doch Fuchs sah die Auswirkung des Strahls auf dem Boden: Eine kleine Fontäne aus rot glühender Lava eruptierte und stieg hoch über die Asteroidenoberfläche auf.
    Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck hielt Fuchs den Strahl des Schneidlasers auf den sprudelnden Geysir aus Gesteinsschmelze gerichtet. Zehn Sekunden. Fünfzehn. Zwanzig…
    Die Kuppe eruptierte. Ein halbes Dutzend Gestalten in Raumanzügen stoben in alle Richtungen davon wie Küchenschaben, die aus ihrem Nest gescheucht wurden und stolperten über die unebene Oberfläche des Asteroiden.
    »Ich wusste es!«, rief Fuchs. Die drei Asiaten auf der Brücke drehten sich zu ihm um.
    »Sie haben darauf gewartet, dass wir den Transceiver abholen!«, rief Nodon von der Ladebucht.
    Fuchs ignorierte das. Er richtete den Laser auf eine der Gestalten. Der Mann war gestolpert und versuchte in der minimalen Schwerkraft des kleinen Asteroiden wieder auf die Füße zu kommen; und bei diesem Versuch hatte er sich vom Boden abgestoßen. Nun trieb er hilflos im Raum und ruderte mit Armen und Beinen.
    Fuchs ließ den Laserstrahl vor ihm herlaufen und betrachtete die Furche aus geschmolzenem Gestein, die er in die geröllübersäte Asteroidenoberfläche ritzte.
    »Ihr wolltet mich in die Falle laufen lassen, was?«, murmelte er. »Ihr wolltet mich töten. Nun werdet ihr mit dem Tod Bekanntschaft machen.«
    Er fragte sich, wer wohl in diesem Raumanzug steckte. Was für ein Mensch muss man wohl sein, um Söldner zu werden, Auftragsmörder? Ist er vielleicht wie meine eigene Besatzung, die Ausgestoßenen, die Chancenlosen - die so verzweifelt sind, dass sie alles tun und jedem folgen würden, der die Hoffnung in ihnen weckt, den nächsten Tag noch zu erleben? Fuchs sah, wie die Gestalt im Raumanzug hektisch mit Armen und Beinen ruderte, während sie immer weiter vom Asteroiden abtrieb. Er sagte sich, dass er wohl keine Erfahrung in der Mikrogravitation hatte. Seine Kameraden unternahmen auch nichts, um ihm zu helfen.
    Du wirst einsam sterben, sagte er stumm zu dem Mann im Raumanzug.
    Und er schaltete den Schneidlaser aus. Seine Hand hatte das Bildschirmsymbol, das den Strahl deaktivierte, schon berührt, bevor das Bewusstsein überhaupt gewahr wurde, was er getan hatte. Der rote Punkt des niederenergetischen Ziellasers oszillierte noch immer auf der Oberfläche des Asteroiden. Fuchs bewegte ihn direkt auf den zappelnden, verkrampften Körper des Söldners zu.
    Töten oder getötet werden, sagte er sich. Er musste sich dazu zwingen, die Hand vom Auslöser des Hochleistungslasers zurückzuziehen. Sie schwebte kaum einen Zentimeter überm Abzug.
    »Zwei Schiffe nähern sich mit hoher Geschwindigkeit«, rief der Pilot. »Nein, vier Schiffe, die sich aus zwei verschiedenen Richtungen nähern.«
    Fuchs wusste, dass er nicht imstande war, den Mann zu töten. Er vermochte ihn nicht kaltblütig zu ermorden. Und er wusste, dass er ihnen in die Falle gegangen war.
    Plötzlich brach es wie eine Lawine über ihn herein. Sie wussten, wo die Transceiver versteckt waren. Jemand muss es ihnen verraten haben. Jemand? Nur Amanda wusste, wo die Transceiver sich befanden. Sie würde mich nicht verraten, sagte Fuchs sich. Auf gar keinen Fall.

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