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Bradbury, Ray - Halloween

Bradbury, Ray - Halloween

Titel: Bradbury, Ray - Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halloween
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den Atem an
und schrien dann: »Beides, Mr. Downground!«
Happ! machte der Marley-Türklopfer.
Wums! machte die Tür.
Und die Jungen rannten los, hinunter in die
Schlucht und hinauf zur Straße. Sie stießen heiße
Atemwolken aus, und ihre Masken fielen zu Boden
und wurden zertreten, und schließlich hielten sie auf
dem Bürgersteig vor Pipkins Haus an und sahen zum
weit entfernten Krankenhaus und dann wieder zu
Pipkins Haustür.
»Geh du, Tom«, sagte Ralph.
Und Tom ging langsam zum Haus, setzte einen
Fuß auf die erste Stufe und dann den anderen auf die
zweite und trat zögernd zur Haustür. Er hatte Angst
zu klopfen, hatte Angst, die endgültige Antwort über
seinen Freund Pipkin zu hören. War Pipkin tot? Bekam Pipkin eine letzte Beerdigung? War Pipkin für
immer fort? Nein!
Er klopfte an die Tür.
Auf dem Bürgersteig warteten die anderen Jungen.
Die Tür wurde geöffnet. Tom trat ein. Einen langen Augenblick standen die Jungen in der Kälte und
ließen den Wind ihre schrecklichsten Gedanken einfrieren.
Und? schrien sie stumm dem Haus, der verschlossenen Tür, den dunklen Fenstern zu. Und? Was ist
nun?
Und dann schwang die Tür endlich wieder auf,
und Tom trat heraus und stand auf der Veranda, als
wisse er nicht, wo er war.
Dann blickte er auf und sah seine Freunde, die eine Million Kilometer entfernt waren und warteten.
Mit einem Schrei sprang Tom von der Veranda.
»Mannomannomann!«
Er rannte zum Bürgersteig und rief: »Es geht ihm
gut, es ist alles in Ordnung! Pipkin ist im Krankenhaus! Haben ihm um neun den Blinddarm rausgenommen! Gerade noch rechtzeitig! Der Arzt sagt, er
wird ganz gesund!«
»Pipkin.?«
»Krankenhaus.?«
»Ganz gesund .?«
Die Luft wurde aus ihren Lungen gedrückt, als
hätten sie einen Schlag in den Bauch bekommen.
Dann fuhr sie hinein und wieder heraus, in einem
großen Jubelruf, einem heiseren Triumphschrei.
»Pipkin, ach, Pipkin, Pip!«
Die Jungen standen im Vorgarten vor der Veranda
und auf dem Bürgersteig vor Pipkins Haus und sahen
sich mit benommener Neugier an. Ihr Lächeln wurde
breiter, ihre Augen wurden feucht, und sie schrien,
und die Tränen liefen über ihre Wangen.
»Omannomannomann«, sagte Tom ganz erschöpft
und weinte vor Freude.
»Das kannst du laut sagen«, sagte ein anderer, und
dann sagten sie es alle noch einmal laut.
Sie standen da und ließen die Tränen munter laufen.
Aber bevor die Nacht vor lauter Geweine ganz
rührselig wurde, sah Tom sich um und stieß seine
Freunde an. »Seht euch mal Pipkins Haus an! Sieht
das nicht furchtbar aus? Ich sag euch, was wir machen …«
Sie rannten in verschiedene Richtungen davon,
kamen mit Kürbissen zurück, in denen Kerzen leuchteten, und stellten sie auf das Geländer der Veranda.
Dort lächelten die Fratzen ihr schändliches Lächeln
und warteten auf Pipkins Heimkehr.
Und sie standen auf dem Rasen und genossen den
Anblick dieser Gesichter. Ihre Kostüme flatterten
zerfetzt um Schultern, Arme und Beine, die Schminke auf ihren Gesichtern war verschmiert, und in ihren
Augenlidern und Armen und Füßen breitete sich eine
große, wundersame, herrliche Müdigkeit aus. Aber
sie wollten noch nicht nach Hause gehen.
Die Rathausuhr schlug Mitternacht – BONNNG !
Und noch einmal BONNNG ! – zwölfmal insgesamt.
Halloween war vorüber.
Überall in der Stadt wurden Türen zugeschlagen
und Lichter gelöscht.
Die Jungen begannen auseinanderzugehen und
sagten Nacht …. Nacht …. und manche sagten Gute
Nacht, aber die meisten sagten Nacht, ja, Nacht. Der
Vorgarten war leer, aber Pipkins Veranda war voller
Kerzenlicht und Wärme und dem Geruch nach gebackenem Kürbis.
Und das Gespenst und die Mumie und das Skelett
und die Hexe und all die anderen waren nun wieder
zu Hause, auf ihren eigenen Veranden, und jeder
drehte sich noch einmal um und sah zurück auf die
Stadt, und er dachte an diese besondere Nacht, die
sie nie, niemals in ihrem ganzen Leben vergessen
würden. Sie ließen ihren Blick über die Stadt schweifen, über die Veranden ihrer Freunde, doch besonders zur anderen Seite der Schlucht, zu dem großen
Haus, wo Mr. Downground auf der höchsten Spitze
seines mit spitzen Geländern versehenen Daches
stand.
Die Jungen auf ihren Veranden winkten ihm zu.
Der Rauch, der aus Downgrounds hohem, verziertem Schornstein aufstieg, kräuselte sich, wogte,
winkte zurück.
Und immer noch wurden überall in der Stadt Türen verschlossen.
Und mit jeder zugeschlagenen Tür erlosch ein
Kürbis am

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