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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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ihn seufzen, dann kam er mit einem kurzen, amüsierten Auflachen die Treppe hoch.
    »Na ja, du hättest es wenigstens versuchen können.« Er schaffte es, die Türklinke vor ihr zu erreichen, und zog sie mit einer schwungvollen Bewegung auf, während sie demonstrativ die Augen verdrehte.
    Die Wut von Deputy Jensen schlug ihr sofort entgegen, als sie an seinem Büro vorbeikam. Dieses Gefühl in ihm war immer präsent – die düstere Gewalttätigkeit, der Blutdurst. Er war keiner von den Guten, aber so lange er keine Regeln brach, konnte Lance ihn nicht loswerden. Dieses Gefühl von Gewalt nagte an ihr, bis Braden näherkam und sie mit seinem reinen männlichen Duft und der Aura männlicher Erregung ablenkte, die ihre Sinne einhüllte.
    Megan atmete tief ein, senkte den Kopf und biss die Zähne zusammen, als sie zielstrebig auf Lance’ Büro am anderen Ende des Gebäudes zumarschierte. Es war durch die Besucherräume von den Hauptbüros getrennt und vermittelte eine gefühlsmäßig weniger chaotische Atmosphäre. Lance war ein ruhiger Mensch, der für Gewalt nichts übrig hatte, auch wenn er einen Anflug von Bitterkeit ausstrahlte, der Megan traurig machte. Trotzdem war er immer noch einer der Menschen, die sie am ehesten in ihrer Nähe ertragen konnte.
    Sie klopfte an seine Tür.
    »Herein«, rief Lance barsch.
    Megan runzelte die Stirn und warf Braden einen Blick zu, als sie die Hand auf den Türknauf legte. Lance’ Zorn sickerte regelrecht durch die Wand zu ihr durch.
    »Was hast du angestellt?«, zischte sie, ohne sich von seiner unschuldigen Miene irreführen zu lassen.
    »Ich?« Braden zog eine Augenbraue hoch, und in seinen Augen glitzerte Belustigung. »Ich war ein guter Löwe, Liebes. Was hast
du
angestellt?«
    Megan schnaubte und stieß dann die Tür auf.
    Kaum hatte sie das Büro betreten, als ihr auch schon eine gewisse Anspannung bewusst wurde, obwohl sie den anderen Anwesenden im Raum zuvor nicht wahrgenommen hatte. Sie würde wetten, dass er ein Breed war – gefährlich, kraftvoll, und nicht gerade bester Laune.
    Als sie hereinkam, kniff er die Augen leicht zusammen, und heiße Röte stieg ihr ins Gesicht, als er den Kopf hob und kurz einatmete. Verdammte Scheiße, liefen die eigentlich alle nur in der Gegend herum und beschnüffelten jede Frau auf der Welt wie eine potenzielle Mahlzeit? Na gut, sie war erregt. Hatten die das denn noch nie zuvor an einer Frau gerochen? Oder war sie irgendwie anders?
    Der lächerliche Gedanke veranlasste sie, sich zu Braden umzudrehen und ihn finster anzustarren. Er schloss die Tür hinter sich und sah den anderen Mann im Büro mit leicht fragendem Gesichtsausdruck an. Offensichtlich war er ebenso überrascht wie sie.
    »Jonas.« Sein Tonfall war vorsichtig, und Megan trat zur Seite, näher an Lance’ Schreibtisch.
    »Braden.« Der andere Mann neigte langsam den Kopf, und seine eigentümlichen silbernen Augen huschten kurz zu Megan und dann wieder zu Braden.
    Er war eine eindrucksvolle Erscheinung: so groß wie Braden, muskulös, ungezähmt. Aber dieser Mann – Jonas – konnte genauso gut ein Killer sein. Megan konnte die Finsternis fühlen, die ihn umgab, die Emotionen, die in ihm aufeinanderprallten wie Blitze inmitten einer Gewitterwolke. Rasender Zorn, düster und kaum in Schach gehalten, kämpfte darum, freigesetzt zu werden. Aber zugleich registrierte sie Ehrgefühl, Schmerz und Reue. Die Reue war beinahe so stark wie der Zorn. Aber alle Emotionen waren gedämpft, kaum spürbar, und von einer Aura aus Selbstbeherrschung und Entschlossenheit im Zaum gehalten.
    »Gibt es ein Problem, Lance?« Megan sah ihren Cousin an.
    »Megan, das hier ist Jonas Wyatt. Du hast ihn in der Nacht gesehen, als die Kojoten aus deinem Haus geschafft wurden«, erinnerte Lance sie mit einem kalten Unterton in der Stimme.
    Megan nickte.
    »Was ist los?« Braden hatte offenbar nicht vor, lange um den heißen Brei zu reden. Er trat vor Megan und stellte sich Jonas gegenüber.
    Sie wollte an ihm vorbei – und runzelte die Stirn, als er vor ihr stehen blieb und sein Gewicht so verlagerte, dass er sie weiter abschirmte.
    Als Megan Braden aus dem Weg schob, gab Jonas ein gereiztes Knurren von sich. Sie sah ihn mit schmalen Augen an.
    »Lance?« Sie drehte sich zu ihrem Cousin um. So langsam hatte sie genug von dem missbilligenden Stirnrunzeln, mit dem Jonas Wyatt sie musterte.
    »Frag ihn.« Lance wies mit der Hand auf den Breed. »Er hat das Meeting einberufen und Geheimhaltung verlangt.

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