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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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können den Canyon von oben beobachten und sehen, was du von da aus auffangen kannst.«
    »Es ist zu weit weg«, meinte sie bedauernd. »Wenn ich auf Patrouille bin, fahre ich durch den Canyon und halte Ausschau nach Reifenspuren oder Wahrnehmungen vorheriger Bewegungen. Das geht nicht aus der Entfernung, dafür muss ich in den Canyon hinein. Normalerweise fängt das GPS Lebenszeichen auf, aber in der Schlucht hat irgendwas das System blockiert, deshalb möchte ich mich auch jetzt nicht darauf verlassen.«
    »Ja, das habe ich bemerkt. Mein Raider hat sie auch nicht registriert. Als das Team durch den Canyon ging, waren die Störsender allerdings verschwunden.«
    »Womöglich wurden sie von einer anderen Stelle aus eingesetzt. Haben wir einen der Kojoten übersehen?« Stirnrunzelnd drehte Megan sich um und sah ihn an.
    »Ja, einen haben wir übersehen.« Braden nickte. Auch er war sich sicher, dass es einen dritten Kojoten gegeben haben musste. »Deshalb verlassen wir uns bei der Fahrt jetzt auch nicht auf das GPS . Wir werden das nutzen, was Gott uns zum Überleben gegeben hat, Megan.« Er musste es sie auf diese Art tun lassen. »Wir haben keine Wahl. Wir finden heraus, warum sie hinter dir her waren, und was meine Leute hier wollten. Und dann schalten wir sie aus.«

15
    Megans gewählte Route zum Canyon war länger als die anderen, doch wie sie versprochen hatte, verhinderte das grasige Gelände die Bildung von Staubwolken, und die schützenden Hügel und Pässe dämpften das Motorengeräusch des Raiders.
    Es war keine leichte Fahrt, und Braden war sicher, dass nur der Raider oder ein geländegängiges Motorrad mit der Strecke fertigwurden. Der Raider durchquerte mehrere Wasserläufe und quetschte sich durch Pässe, bei denen Braden sicher gewesen wäre, dass er da nicht hindurchpasste.
    Es war noch vor Mittag, als sie ein kleines Wäldchen erreichten. Braden schaltete den Motor ab und stieg aus. Der Rand des Canyons lag direkt vor ihnen. Er nahm das Fernglas vom Rücksitz und begann, das Gelände abzusuchen, während Megan sich nervös umsah. Er konnte fühlen, wie sie mit sich kämpfte, die Schilde zu senken, die so sehr ein Teil von ihr waren, um nach irgendwelchen verborgenen Feinden zu suchen.
    »Was fühlst du?« Er suchte weiterhin die Gegend mit dem Fernglas ab. Die wärmesuchende Funktion ließ sich nicht ausschalten, und es gab jede Menge Wildtiere, aber bisher keine Vertreter der zweibeinigen Sorte.
    »Furcht.« Ihre Stimme klang flach und angespannt.
    »Wie stark ist sie?« Gott, er hasste das. Er konnte ihre Unsicherheit spüren, ihre instinktive Ablehnung der Gefühle, die auf sie einstürmten.
    »Wahrscheinlich meine eigene«, antwortete sie resigniert. »Ich würde mich lieber den Kojoten und ihren Kugeln entgegenstellen, als das hier zu versuchen.«
    »Lass uns weiter hineingehen. Ich kann keine verborgenen Lebenszeichen entdecken. Wenn sie hier sind, dann weiter unten.«
    Die Kojoten würden nicht damit rechnen, dass sie von oben kamen, sondern davon ausgehen, dass sie denselben Weg wie Megan auf ihrer Patrouillefahrt nahmen.
    »Von hier aus gibt es mehrere Wege in den Canyon.« Megan hielt ihre Stimme gesenkt, während sie ihre mentalen Barrieren Stück für Stück senkte.
    Es war nicht leicht für sie. Er spürte den Kampf, den sie ausfocht, um die Barrieren aufzugeben und ihren empfindsamen Verstand den Emotionen auszusetzen, die der Canyon unter ihnen womöglich preisgeben würde. Sie waren da. Braden konnte sie fühlen, ebenso wie er die Präsenz der Kojoten wahrnehmen konnte.
    »Wir bleiben vorerst oben.« Tief gebückt bewegten sie sich aus dem Schutz der dichten Bäume heraus, parallel zu einer Reihe Felsen, die aussahen, als hätte ein Kind am Rand des Canyons entlang Murmeln fallen lassen.
    Megan bewegte sich an einer Reihe Kiefern vorbei. Sie war dankbar für die Deckung, während sie sich der Stelle näherte, wo sie auf Patrouille am verwundbarsten gewesen wäre.
    Sie konnte keine Präsenz der Kojoten wahrnehmen. Die dunkle Bösartigkeit, die so sehr ein Teil von ihnen war, und der Blutdurst waren nicht vorhanden. Sie kannte sie jetzt und wusste, wie sie sich anfühlten und wie sie rochen.
    Sie registrierte, dass Braden hinter ihr war. Das Gefühl von Ruhe, der Schutzschild, der normalerweise auch sie umschloss, fehlte jetzt, sodass ihr Puls raste. Das Wissen, dass sie nun mental auf sich gestellt war, war beinahe beängstigend.
    Zwar konnte sie die Kojoten nicht wahrnehmen, aber die

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