Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
Vom Netzwerk:
Augen dunkler und ihr Atem schwerer wurde.
    »Perversling«, meinte sie vorwurfsvoll, aber ohne wirklich verärgert zu sein. »Ich warte noch, bis wir uns dem Gebiet nähern, bevor ich unsere Positionsanzeige abschalte. Andernfalls kann jeder im Büro unsere Spur verfolgen. Ich würde nie glauben, dass Lance mich hintergeht, aber es gibt da so einige Leute im Revier, denen ich nicht weiter traue, als ich sie werfen kann.«
    Braden wusste, dass ein paar Kollegen sie ohne zu zögern verraten würden. Jonas hatte ihm nicht nur über den Sheriff, sondern auch über jeden einzelnen Deputy hier Profile beschafft, und deren Akten waren nicht annähernd so sauber, wie die Bundesbeamten sie erschienen ließen.
    »Das dachte ich mir schon.« Er nickte und zeigte auf ein kleines Gebiet, das einige Kilometer von ihrer gegenwärtigen Position entfernt lag. »Ich fahre dorthin und stelle den Motor ab. Währenddessen kontaktiere ich das Team, das das Haus überwacht, um zu sehen, ob sie die Kojoten dort ausschalten konnten. Wir hatten ihre genaue Position gestern nicht bestimmen können, aber ich hoffe, dass sie sich in Bewegung setzen, sobald auch wir losfahren. In dem Fall wird mein Team in der Lage sein, sie zu lokalisieren.«
    Dann herrschte Schweigen im Wagen. Braden registrierte, dass Megan tief einatmete, bevor sie ihre Positionskennzeichnung deaktivierte und sich dann in ihrem Sitz zurücklehnte.
    Sie sah nach vorn auf die Straße. Ihr Körper war angespannt, ihre Gefühlslage chaotisch. Braden wusste, dass dieser Schritt nicht leicht für sie war.
    »Ich könnte versagen«, erinnerte sie ihn schließlich, während sie versuchte, ihre Atmung und ihre Ängste zu beruhigen, als fürchte sie, ihre Worte könnten allein dadurch wahr werden, dass sie sie aussprach.
    »Und du könntest Freiheit finden.« Er hielt die Hände fest am Steuerrad und verbot es sich, tröstend die Hand nach ihr auszustrecken, obwohl jeder Instinkt in ihm danach verlangte.
    Er musste seine Gefährtin verteidigen, ihre Kämpfe gemeinsam mit ihr ausfechten und sie in Ehren halten. Und Gott wusste, dass er sie schätzen gelernt hatte. Zur Hölle, er war so verliebt in sie, dass er sich eher wie ein unreifer Jugendlicher benahm denn wie ein erwachsener Breed. Sie war seine andere Hälfte, und die Paarung würde nicht zulassen, dass er das verleugnete.
    Es gefiel ihm gar nicht, dass er sie in Gefahr brachte. Er kannte die Probleme, denen sie sich stellen musste, wenn sie lernen wollte, die nötigen Schilde zu errichten. Sie würde Schmerzen erleiden, wenn sie sich den Emotionen öffnete, die diesen verdammten Canyon erfüllten. Sie war keine Breed. Sie besaß keine der natürlichen, instinktiven Barrieren, um ihren Verstand vor dem Entsetzen zu schützen, dem sie begegnen würde. Indem sie es an sich heranließ, würde sie es durchleben, genau so, wie Mark und Aimee es durchlebt hatten. Sie würde deren Schmerz, deren Grauen und deren Tod erfahren. Und mit etwas Glück würde sie dabei auch das Geheimnis enthüllen, warum die beiden die verhängnisvolle Reise nach Broken Butte unternommen hatten, um nach ihr zu suchen.
    »Freiheit wäre schön.« Ihre Stimme klang nachdenklich, als sie auf seine frühere Bemerkung antwortete. »Sehr schön sogar.«
    Was sie dabei nicht sagte, spürte er ohnehin. Freiheit bedeutete Abenteuer. Die Seele eines Kriegers würde eine Chance erhalten, zu kämpfen und endlich das zu bewirken, wonach sie sich so lange schon sehnte.
    Sie hatte keine andere Wahl als zu kämpfen. Weiteres Training würde notwendig sein – falls sie diese Mission überlebten. Er war ein Attentäter. Er nahm die Wissenschaftler und Ausbilder, die innerhalb des Councils gearbeitet hatten, nicht gefangen. Soweit es ihn betraf, gab es keine Wiedergutmachung für die Verderbtheit, die diese Leute erfüllte. Sie waren wie kranke Tiere, und wie bei derartigen wilden Geschöpfen lag auch hier die Hoffnung auf Frieden für die Welt einzig und allein in deren Tod.
    Er kreiste die Schultern und spürte dabei die Narben, die kreuz und quer über seinen Rücken verliefen. Er hatte sie vor Megan verborgen. Die Peitschen, die man in den Ausbildungszentren und Laboren eingesetzt hatte, waren eingesetzt worden, um zu verstümmeln und auf möglichst qualvolle Art und Weise zu töten. Er hatte früh gelernt, diese Art der Bestrafung unbedingt zu vermeiden, aber um einen schmerzhaften Preis.
    »Wir gehen die Sache langsam an«, versprach er ihr wider besseres Wissen. »Wir

Weitere Kostenlose Bücher