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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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hinaufschlich.
    Natürlich würde er merken, was sie vorhatte. Keine Chance, dass er sie übersehen würde. Aber die anderen da unten, und wer zur Hölle auch immer dort oben auf sie wartete, hätte keine Ahnung. Sie kannte dieses Gebiet wie ihre Westentasche. Als Kind hatte sie hier gespielt und als Erwachsene gejagt. Ihr Vater und ihr Großvater hatten sie und Lance in dieser Gegend trainiert. Sie wusste, wie man unentdeckt blieb.
    Megan krabbelte auf Knien und Ellbogen die Böschung entlang. Sie blieb unten und bewegte sich durch Gebüsch und zerklüftete Felsen. Die Pfade, die in den Steilhang eingegraben waren, machten es schwer, in Deckung zu bleiben, aber ihr Großvater hatte ihr beigebracht, wie man mit seiner Umgebung verschmolz und selbst die geringfügigste Deckung effektiv nutzte.
    Schon ein paar Minuten später schob sie sich über den Rand der Felswand. Sie suchte das Gelände mit den Augen und ihrem Verstand ab, während sie die Waffe in ihrer Hand ausbalancierte. Braden arbeitete sich gerade einige Hundert Meter entfernt von ihr durch Büsche und hohes Gras zum Raider vor.
    Sehen konnte sie ihn zwar nicht, aber sie konnte ihn fühlen. Du lieber Himmel, er war ganz schön sauer.
    Jetzt war es Zeit, ihre Beobachter ausfindig zu machen.
    Megan konzentrierte sich auf ihre Umgebung, während sie gleichzeitig ihre mentalen Fühler ausstreckte nach dem Unerwarteten, dem Unnatürlichen … dem Bösen. Der Raider war in der Ferne geparkt, uneinsehbar unter den Kiefern. Die Typen waren todsicher an einer Stelle, wo man sowohl den Wagen als auch alle möglichen Wege dorthin einsehen konnte.
    Da.
    Ihr Blick wanderte zu den Kiefern, nach oben. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte irgendetwas Ungewöhnliches inmitten der Zweige des Baumes zu erspähen.
    Ein angespanntes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie sich weiter bewegte, nun schneller, auf einen Punkt zwischen dem Raider und einem speziellen Baum zu. Gleichzeitig behielt sie den unscheinbaren kleinen Farbklecks im Auge, der fast perfekt mit dem Baum verschmolz.
    Aber eben nur fast. Sobald sie einmal wusste, wo sie suchen musste, war es nicht weiter schwer, die leicht abweichende Grünschattierung auszumachen. Wer auch immer diese Typen waren, sie waren gut ausgebildet.
    Megan brachte sich hinter einem der dicken Baumstämme zwischen dem Raider und dem Späher in Stellung und hielt dabei ihre Sinne für mögliche Gefahren von hinten oder um sie herum offen. Sie spürte nichts – keine Augen, die auf sie gerichtet waren, kein Prickeln, das ihr anzeigte, dass eine Waffe auf sie gerichtet wäre. Es waren mehrere, aber offenkundig befanden sie sich nicht in Sichtweite.
    In einer fließenden Bewegung richtete sie ihre Waffe auf den Späher aus. Sie konnte gerade genug von der getarnten Gestalt erkennen, um zu wissen, dass sie ihn ausschalten konnte, falls sie feuern musste.
    Also, wo zur Hölle war Braden?
    Er würde ihr den Hintern versohlen.
    Braden unterdrückte das Knurren in seiner Kehle, als er sah, wie Megan sich langsam aus der Sicherheit der Felsen heraus auf den oberen Rand des Canyons vorarbeitete. Irgendwo hier befanden sich mindestens zwei Scharfschützen in Deckung, vielleicht etwas weiter vorne.
    Es waren keine Breeds. Die Kerle waren vom Militär oder zumindest militärisch ausgebildet. Kalt und effizient, und sie wussten, dass die geringste Gefühlsregung ihre Position verraten würde. Er konnte sie wahrnehmen, diesen Pfad aber nicht bis zu ihrem Aufenthaltsort zurückverfolgen.
    Sie saßen in den Kiefern. Braden bewegte sich über den Rand des Canyons, hielt dann inne und starrte auf die Bäume, die den Raider verbargen. Dort würden sie sein, wahrscheinlich eher in den Bäumen als auf dem Boden. Der Geruch war zu dünn, zu schwer verfolgbar, um die Kerle zu greifen. Damit blieb nur eine Richtung – nach oben.
    Er schlich sich durch das sachte schwankende Gras, hielt sich nahe an die verstreuten Felsen und die dichte Vegetation und behielt dabei die Bäume im Auge, auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen von Bewegung.
    Die Typen waren gut. Sie bewegten sich nicht.
    Braden prüfte Megans Position und schob sich langsam näher. Der hoch gelegene Aussichtspunkt des Spähers verschaffte ihnen einen Vorteil. So konnten sie den Raider und das Gelände aus der Vogelperspektive überblicken und bequem auf alles feuern, was sich bewegte.
    Aber das war kein Problem. Er konnte verdammt schnell sein, und wenn einmal der erste Schuss gefallen

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