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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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war, dann war der Vorteil des Spähers dahin. In wieder erwachendem Zorn presste Braden die Lippen zusammen und beobachtete Megan, die sich rasch zu dem Kiefernhain vorarbeitete. Sie war gut. Und schnell. Er erhaschte kaum einen Blick auf sie, als sie die Strecke auf dem Bauch kriechend zurücklegte.
    Braden bewegte sich parallel zu Megan und behielt sie im Auge, als sie erst hinter einem dicken Baumstamm verschwand, dann hinter einem Gebüsch. Wenn sie sich erst inmitten der Bäume befand, war sie geringfügig sicherer. Allerdings half »geringfügig« seinen Nerven nur wenig.
    Nun da Megan sich unter den Kiefern befand, bewegte er sich schneller voran und nahm die Gerüche auf der Lichtung in sich auf. Der Raider war vielleicht ein Dutzend Meter entfernt, in östlicher Richtung unter den Bäumen. Das verschaffte Megan einen Vorteil, den Wagen zu erreichen, falls die ganze Sache hier fürchterlich schiefgehen sollte.
    Verdammt noch mal, er würde ihr den Hintern versohlen dafür, dass sie etwas derart Dummes tat. Für diese Art Kampf war sie nicht ausgebildet, und im Augenblick war ihr Verstand viel zu empfindlich, um gegen Gegner anzutreten, die besser ausgebildet und zum Töten entschlossen waren.
    Da war er. Der erste Späher saß auf dem niedrigen Ast eines Baumes, direkt voraus. Die Sohlen seiner Stiefel verrieten ihn, als er sich kurz bewegte. Ein Gewehrlauf steckte zwischen den Kiefernnadeln und war auf den Rand des Canyons hinter Braden gerichtet.
    Ausgezeichnet.
    Er bewegte sich vorsichtig weiter, schätzte den Sprung auf den Ast ein und wie rasch er Alarm auslösen würde. Braden wusste, er musste schnell sein.
    Geräuschlos zog er das Messer aus der Scheide an seinem Bein. Scharf und tödlich. Braden hielt inne, als er in Wurfweite kam. Verwunden oder töten? Verdammt, er hasste es, nicht sicher zu sein, aber jeder, der ihm freundschaftlich gesinnt war, würde nicht das Risiko eingehen, sich an ihn heranzuschleichen.
    Er drehte die Waffe, balancierte die Klinge in der Hand aus und zog den Arm zum Wurf zurück.
    »Das würde ich schön bleiben lassen, Breed.«
    Braden erstarrte, als er die Bewegung hinter sich wahrnahm. Hurensohn.
    Langsam hob Braden die Hände und kalkulierte das Risiko.
    »Hübsches Messer, Bree…« Die Stimme verstummte abrupt, als Braden mit einer kräftigen Drehung seines Handgelenks die Klinge schwang und sich schnell zu Boden warf.
    In einer Drehung riss er dem Söldner, der noch nach Luft schnappte, die mächtige Schusswaffe aus der Hand und feuerte auf die Gestalt im Baum. Zwei weniger.
    Dann rannte er tief gebückt auf die Kiefern – und Megan – zu.
    Der Schuss hallte über die Lichtung, als der Söldner kopfüber vom Baum auf den harten Boden fiel. Adrenalin raste durch Megans Körper, in der Sekunde, als der Schuss abgefeuert wurde. Zugleich rauschte das Blut durch ihren Körper, ihre Sinne schärften sich und der Drang zu handeln wurde übermächtig. Sie fühlte sich wie in einem außer Kontrolle geratenen Zug auf Kollisionskurs mit jedem Traum, den sie sich je ausgemalt hatte.
    Ihr Instinkt übernahm die Kontrolle, ihr Verstand öffnete sich, und augenblicklich stürmten Wahrnehmungen, Eindrücke und Informationen auf sie ein und vermischten sich mit der Aufregung, die sie beherrschte.
    Sie wusste, dass die beiden gefallenen Männer nicht die einzigen waren, aber die anderen waren so weit weg, dass sie und Braden eine Chance hatten. Sie spurtete los und rannte, so schnell sie konnte, von den Bäumen weg auf den Raider zu. Das Adrenalin in ihr verlieh ihr Schnelligkeit und eine Stärke, die sie nur aus den wenigen Situationen kannte, in denen sie sich in echter Gefahr befunden hatte.
    Sie liebte es, hatte sich danach gesehnt. Das war Leben.
    Sekunden später war sie beim Wagen und rüttelte am Türgriff. Das Sicherheitssystem registrierte ihre Fingerabdrücke, und die Tür flog auf.
    Megan sprang auf den Sitz, startete den Motor und jagte ihn hoch, noch während sie die Tür zuschlug und gleichzeitig das Gelände nach Braden absuchte. Ein Aufblitzen von Goldbraun voraus zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen, und sie drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Das tiefe Profil der Reifen grub sich in die Erde und katapultierte sie vorwärts, als sie auf Braden zusteuerte. Schüsse peitschten gegen die Rückseite des Raiders, als sie Schlangenlinien fuhr, um die Schüsse abzufangen.
    Der Raider wirbelte Staub und Geröll auf, als sie wendete, sich zur Seite beugte und die

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