Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braeutigame

Braeutigame

Titel: Braeutigame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Braun
Vom Netzwerk:
natürlich… zwei Wertpapierd epots, eines bei der Deutschen Bank, das andere bei – einen Moment... – der Hamburger Sparc asse, ist das richt ig…? Ja, stimmt, hier sind die Nummern verzeichnet – die alte Sparkasse von 1827 . Am Großen Burstah. Dort ist auch ein Schließfach, da rum werden wir uns kümmern, wenn Sie wünschen, Frau Lampe, wir haben einen Schlüssel. Ein zweiter müsste in Herrn Lampes Unterlagen zu finden sein. Ich glaube, es liegen Münzen und einige Brief marken bei der Bank, wenn ich mich richtig erinnere.“
    „Münzen?“, fragte Alma.
    „Ja , richtig . Nichts Antikes, also keine Sammlerstücke, die interessierten ihren Mann nicht, Frau Lampe. Ich meine zu erinnern , es ist alles Gold. Alte Vreneli.“
    „Was ist das?“
    „Aus der Schweiz. Schweizer Goldmünzen. Von früher.“
    „Ah.“
    „Dann… Herr Fleischmann, das ist jetzt Ihre Angelegenheit. Können Sie uns bitte einen Überblick über die Situation im Lagerhaus geben? Wieviele Leute haben Sie dort?“
    „Ja. Sicher. Einhunderteinunddreißig per heute früh. Ich habe es noch einmal auf den neusten Stand bringen lassen.“
    „Was machen die?“, fragte Alma.
    „Unsere Mitarbeiter? Alles, was anfällt. Viele im Lager, die Büros. Auf den Schiffen natürlich, sofern sie bei uns direkt angestellt sind.“
    „Mehr als hundert…“
    „Oh ja. Es waren schon einmal mehr als zweihundert, aber Herr Lampe hat zuletzt einiges verkauft. Das Geschäft war in den ver gangenen achtzehn Monaten etwas... nun, beschwerlich. Nicht besorgniserregend natürlich. Aber schwächer, als wir es gerne gesehen hätten. “
    „Wie werden die alle bezahlt?“
    „Das obliegt mir, Frau Lampe“, sagte Fleischmann. „Ich bin auch für das Personal unseres Hauses zuständig. Ich habe natürlich Prokura.“
    „Sie kennen den Begriff?“, fragte Bauenthin.
    „Eigentlich nicht, nein.“
    „Eine Art Vollmacht. Herr Fleischmann darf als Prokurist – als jemand, der Prokura hat – im Sinne des Unternehmens handeln. Alleinverantwortlich, wenn Sie so wollen, außer in großen Fragen. Was ist mit den Lagern, Herr Fleischmann?“
    „Ja, die Lager. Das ist mein wunde r Punkt, ich habe die genauen Zahlen noch nicht . Es müssten gut fünfzig Tonnen sein. Um die sechsundfünfzig, um genau zu sein. Plus minus.“
    „Tonnen von was?“, fragte Alma.
    „Oh, Tee. Tee natürlich. Unser wichtigstes Geschäft. Im- und Export. Indien und Ceylo n, ein bisschen auch aus Afrika. “
    „Tonnen“, flüsterte Rosina Willi Krause zu.
    „Kaffee und Gewürze auch“, sagte Fleischmann. „ Deutlich weniger, e in paar hundert Sack nur . Die werden in Bremerhaven auf Lager gehalte n. Ich schicke Ihnen so bald wie mögli ch die genauen Zahlen. Wein ebenso , aber das ist nicht Firma. Herr Lampe hatte seine großen Weinvorräte – die teuren Lagen besonders – in der Speicherstadt untergebracht. Die wollte er nicht bei sich im Keller haben. Es sind doch einige Kisten, Frau Lampe. Also einige hundert Kisten. Sie sollten sich das bei Gelegenheit einmal anschauen. Vieles ist von vor dem Krieg. Die haben irgendwie die Bombennächte durchschlafen, fragen Sie mich nicht. Aus Frankreich das meiste, Burgunder und Bordeaux. Herr Lampe hat i mmer gekauft. Er hatte Subskriptionen – jedes Jahr wurden Kisten geliefert. Gute Ware. Beste Ware.“
    „Das Immobilienvermögen ist übersichtlich“, sagte Bauenthin. Er blätterte um. „Das Haus an der Palmaille hier in Altona. Sie kennen es?“
    „Ich wohne dort , wenn ich in der Stadt bin .“
    „Ah, umso besser. Ja, dieses also. Ein schönes Kaufmannshaus, wenn ich mich richtig erinnere.“
    „Ein Kapitänshaus.“
    „Ah so. Interessant. Dann gibt es wohl so eine Art Sommerhäuschen. A n der Ostsee.“
    „Das kenne ich auch. Es ist eingerichtet. In Brodten.“ Konrad hatte es ihr schon zur Hochzeit geschenkt, nun erbte sie es. Alma sagte nichts.
    „Wunderbar. Ich sehe, wir bereiten Ihnen keine unangenehmen Überraschungen. Dann nur noch die Mietshäuser. Zwei in Altona, vier in Winterhude. Alles Wohngebäude, mit normalen Geschosswohnungen, einige Gewerbeflächen, vermutlich im Parterre, auf der Straße, das Übliche. Ich meine zu erinnern, dass Herr Lampe in den Fünfzigern alles nach und nach sanieren ließ.“
    „Hu“, sagte Alma. Sie trank einen Schluck Kaffee.
    „Zwei alte Lebensversicherungen über zusammen… etwas mehr als vierhunderttausend Mark. Etwas Kunst auch – hier ist eine Liste, die Herr Lampe vor acht

Weitere Kostenlose Bücher