Bragg 04 - Dunkles Verlangen
würde sie ihm auf keinen Fall machen, sondern ihm lediglich die Gelegenheit geben, seinerseits die Initiative zu ergreifen.
Sie beschloss, ohne zu klopfen bei ihm einzutreten. Dann stieß sie die Tür zu seinem Schlafzimmer auf. Er stand mit nacktem Oberkörper, aufgeknöpfter Hose und geöffnetem Gürtel mitten im Zimmer, in der Hand eine nicht angezündete Zigarre. Ihre Augen trafen sich.
Der ganze Mann bestand aus matt glänzender bronzefarbener Haut und muskelbepackten Sehnen. Ein bildschönes männliches Tier. Sie konnte sich nicht an ihm satt sehen.
»Was willst du?«, sagte er heiser und kam ihr genau einen Schritt entgegen, nicht mehr.
Sie versuchte, gleichmäßig zu atmen, was ihr jedoch gründlich misslang. »Ich …, ich wollte nur … gute Nacht sagen.« Jane schluckte. Ihre Hände waren unglücklich vor ihrem Körper verknotet, und ihre Brüste hoben und senkten sich auffällig.
»Verdammt«, knurrte er. »Verdammt! Hat Lindley dich etwa nicht befriedigt?«
Sie ignorierte die Frage einfach. Sie wusste nur eines: Wenn er sie nicht augenblicklich anfasste, würde sie sterben. Und wenn er sie anfasste …
»Los, sag schon«, brüllte der Earl mit geballten Fäusten und kam wieder einen Schritt näher. Er bebte am ganzen Körper. Seine Haut glänzte im Lichtschein.
»Nein«, flüsterte Jane. Sie sah ihm tief in seine glühenden Augen, dann senkte sie den Blick und betrachtete seinen flachen Bauch und die Wölbung vorne in seiner Hose. Wieder trafen sich ihre Blicke. »Lindley ist nur ein Freund.«
Er sah sie durchdringend an. Seine muskulöse Brust hob und senkte sich jetzt ebenfalls. »Jane«, sagte er mit rauer Stimme. »Du legst es darauf an. Wenn du jetzt nicht gehst, kann ich für nichts garantieren.«
Jane sah ihn weiterhin unverwandt an. Sie stand völlig reglos da.
Er kämpfte sichtlich mit sich.
»Nicholas«, sagte sie leise und trat ihm kühn entgegen, um seinen harten Bauch zu berühren.
Er atmete scharf ein, und sie blickten beide auf ihre weiße Hand, die weiter unten auf seinem dunklen Bauch ruhte. Dann umfasste er ihre Hand und schob sie stöhnend in seine Hose. Sie spürte seine pralle Männlichkeit.
Er packte sie, küsste sie ungestüm und trug sie dann zu seinem Bett. Sie hielt sich an ihm fest und griff zwischen seine stahlharten Oberschenkel. Er warf sie aufs Bett, legte sich auf sie, drückte ihren Kopf in das Kissen, küsste sie leidenschaftlich. Jane schob die Hand in seine Hose und streichelte ihn.
Er atmete heftig, bäumte sich auf, fing an, sich rhythmisch zu bewegen. »Jane«, schrie er, und ihre Blicke trafen sich.
»Bitte«, stöhnte sie, »bitte.«
Er drängte sich gegen sie, schob ihren Rock hoch und zerriss ihr zartes französisches Höschen. Er spürte eine feuchte, wollüstige Hitze zwischen ihren Beinen. Als seine Finger sie berührten, fing Jane an zu schluchzen. Und sie wies ihm den Weg.
Sie schrien beide gleichzeitig auf, hoben und senkten sich. Bei jeder seiner heftigen Bewegungen drängte auch sie sich ihm ungestüm entgegen. Jane umklammerte plötzlich das Kopfbrett, fing an zu wimmern, kurz darauf brach auch der Earl laut schreiend über ihr zusammen.
Kapitel 43
Jane bewegte sich nicht, als sich der Earl zur Seite rollen ließ und dann neben ihr auf dem Rücken liegen blieb. Die beiden lagen so nahe beieinander, dass ihre Arme sich berührten.
Sie bemerkte, wie sein Atem langsam ruhiger wurde, und auch ihre eigene Erregung ebbte allmählich ab. Doch zugleich stürmte eine solche Flut von Gefühlen auf sie ein, dass sie wie gelähmt war. Wieder verspürte sie den Drang zu weinen. Diesmal jedoch wusste sie mit absoluter Klarheit, dass ihre heißen Tränen einzig damit zu tun hatten, dass sie den Earl liebte.
Zwei Jahre zuvor hatte sie ihn mit der Naivität und der Vernarrtheit eines Schulmädchens geliebt. Doch jetzt war ihre Liebe von einer völlig anderen Intensität und Tiefe. Ihr war plötzlich völlig klar, dass ihr Leben niemals erfüllt sein würde, solange er dort nicht einen festen Platz hatte. Sie war immer noch – wie schon im allerersten Augenblick – wie geblendet durch seine überwältigende körperliche Attraktivität, doch jetzt kam noch etwas anderes hinzu, etwas völlig Neues. Jane wusste jetzt, dass sie ihn brauchte. Sie brauchte seine Stärke, seinen Schutz, und das, obwohl sie eine tüchtige, unabhängige Frau war. Und Jane wusste, dass er sie genauso brauchte. Sie wusste, dass sie seine Dämonen vertreiben, sein
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