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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Lass dich von ihm doch nicht immer so deprimieren, Jane. Du hast wirklich etwas Besseres verdient«, sagte er leise, als Thomas gerade in der Garderobe Janes Samtumhang aufhängte.
    Jane zuckte mit den Achseln. »Mir geht es gut.«
    »Ich könnte einen Brandy vertragen«, sagte Lindley. »Es ist noch früh …«
    »Jon …«
    »Mein Gott, Jane, bin ich nun dein Freund oder nicht? Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst. Außerdem ist er ohnehin mit Amelia unterwegs.«
    Jane nickte und bat Thomas, etwas Pastete und kaltes Hühnchen zu bringen. Der Butler brummte irgendwas und machte sich dann sichtlich unwillig auf den Weg.
    Lindley folgte Jane in den Salon. »Früher hat er mich mal gemocht«, sagte er trocken.
    »Er ist dem Earl nun mal in völliger Loyalität ergeben«, sagte Jane.
    »Nick bedeutet dir sehr viel, nicht wahr?«, sagte Lindley verwundert. »Selbst nach allem, was er dir angetan hat.«
    Jane errötete und ließ sich an einem Ende des übergroßen Sofas nieder. »Er ist nun mal mein Mann. Also schulde ich ihm Loyalität.«
    »Ach, deine verdammte Loyalität«, rief Lindley und setzte sich direkt neben sie. Jane versuchte wegzurücken, doch das ging nicht, weil sie direkt neben der Armlehne saß. Er ergriff ihre Hände. »Aber er hat deine Loyalität doch gar nicht verdient«, knurrte Lindley. »Bitte lass das.«
    »Ich habe gedacht, dass ich Nick kenne, aber ich habe mich in ihm getäuscht«, fuhr Lindley aufgebracht fort. »Sich schon drei Tage nach der Hochzeit mit diesem Flittchen zu zeigen!«
    Jane blickte zu Boden. Da hatte er genau ihre empfindlichste Stelle getroffen. Sie war den Tränen nahe.
    »Oh, Jane, das wollte ich nicht.« Er presste ihre Hände gegen seinen Bauch. »Ich wollte dir nicht wehtun.«
    »Schon gut«, sagte sie leise, ohne aufzublicken. »Wir haben eine … Vereinbarung.«
    »Was für eine Vereinbarung?«,
    Sie sah ihn an. »Ich habe ihm seine Liebschaften ausdrücklich gestattet«, sagte sie mit zitternder Stimme. Dann holte sie Luft. »Mach dir meinetwegen keine Gedanken, Jon.«
    Er berührte ihr Gesicht. »Keine Gedanken …?« Er lachte. »Jane, Liebling, ich liebe dich, und ich finde es schrecklich, dass du so unglücklich bist.«
    Jane wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Wirklich«, sagte er leise und küsste ihr zuerst die eine, dann die andere Hand. »Ich liebe dich. Du hast etwas Besseres verdient. Du hast Liebe verdient, nicht diese Grausamkeit. Mein Gott …« Wieder küsste er ihr die Hand, hielt sie fest. Er sah sie an. »Ich will dich, Jane. Unbedingt.«
    Sie versuchte ihm ihre Hände zu entziehen, und er ließ sie tatsächlich los, weil er spürte, dass sie in Panik geriet. Sie sprang sofort vom Sofa auf und ging ein paar Schritte zur Seite. »Ich habe dir doch bereits gesagt«, erklärte sie ihm, »ich kann nicht deine Mätresse werden.«
    »Aber warum denn nicht? Er hat doch Amelia. Und andere Frauen. Warum also nicht? Ich kann dich glücklich machen.« Lindley stand auf, sah sie eindringlich an. »Wenigstens würde ich alles versuchen. Gib mir doch wenigstens eine Chance.« – Sie schüttelte gedankenverloren den Kopf. »Verstehst du das denn nicht? Wenn ich mich einem Mann hingebe, dann aus … Liebe.« Sie sprach jetzt noch leiser. »Tut mir leid, Jon, aber ich liebe dich nicht.«
    Er stand schweigend da. Ach weiß«, sagte er schließlich. »Aber ich glaube, wenn du es nur zulassen würdest, könntest du mich irgendwann lieben.«
    »Ich bin verheiratet.«
    »Verdammt!« Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr, wandte sich dann um. »Aber du liebst ihn doch gar nicht, Jane.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und sah ihn mit großen Augen an.
    »Oh Gott. Du liebst ihn wirklich.«
    Sie ging ein paar Schritte weiter, war unsäglich traurig. »Tut mir leid, Jon. Ich wäre sehr froh, wenn wir Freunde sein könnten.«
    »Ich gehe jetzt besser«, sagte er heiser. Es war nicht zu übersehen, dass er verletzt war.
    Jane kämpfte mit den Tränen und sah zu, wie er sich hastig entfernte. Er hatte keinen Blick mehr für sie, und sie fühlte sich schuldig. Warum war das Leben nur so ungerecht?
    Thomas kam mit einem Servierwagen herein, der für zwei Personen gedeckt war, und schob ihn in die Mitte des Raumes. »Ich esse allein, Thomas«, sagte Jane und nahm Platz. Sie schenkte sich ein Glas Weißwein ein und nahm einen Schluck, während Thomas die Fleisch- und Gemüseplatten abdeckte und sich dann entfernte. Eigentlich war sie gar nicht hungrig, nur

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