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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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an sich, wollte, dass sie seine harte Männlichkeit deutlich spürte. Sie fing an zu zittern. ja, warum sollte er sich nicht ein wenig an ihrer Angst erfreuen? Sollte sie doch denken, dass er sie vergewaltigen wollte, das Miststück. Das verlogene, falsche Miststück. »Was hast du zu verbergen, Jane?«
    Sie sah ihn nur schweigend an.
    Er hielt sie immer noch fest, wartete darauf, dass sie noch mehr Angst bekam. Doch das Gegenteil geschah. Sie schien unvermittelt aus ihrer Starre zu erwachen. Und dann sah er, wie sie versonnen die dunkle, feuchte Haut vorne auf seiner Brust betrachtete, von der ihr Mund nur wenige Zentimeter entfernt war.
    Sie war eine Verführerin, ein durchtriebenes Weib, wollte ihn lediglich ablenken. Er ließ sie abrupt los, und sie fing an zu würgen. Dann trat er in das Zimmer, zündete eine Lampe an und blickte umher.
    Ein Kinderzimmer.
    Er sah jedes Detail: die Clowns auf der Tapete, das Schaukelpferd, die Puppen, das hübsch bemalte Kopfbrett des Bettes. Das Bett war leer.
    Sie hatte ein Kind.
    Er drehte sich langsam um, sein Herz tobte. »Wer ist der Vater?«
    Sie stand in der Tür, ein weißes Gespenst. »Robert.«
    Er hatte gehofft, dass das Kind von ihm sei. Die Vorstellung, dass sie von einem anderen Mann ein Kind hatte, war für ihn ein solcher Schock, dass er rückwärts taumelte. »Du lügst.« Zugleich wurde ihm klar, dass seine Aussichten auf die Vaterschaft nach der einen Nacht, die er mit Jane verbracht hatte, äußerst gering waren. Seine Qual wurde immer größer.
    »Ja, das Kind ist von Robert«, sagte sie. Aus ihren Augen quollen dicke Tränen. Sie fing an zu weinen.
    »Wo ist er?«
    »Robert wohnt …«
    »Wo ist das Kind?«
    Sie sah ihn verzweifelt an. Dann sackte sie weinend am Türrahmen zusammen. »Gott, verzeih mir«, rief sie. »Ich bin am Ende, ich kann nicht mehr! Nicht Robert ist der Vater, sondern du.«
     

Kapitel 31
     
    Er stand reglos da – wie betäubt.
    Sie weinte und umschlang sich mit den eigenen Armen.
    Ein Kind. Er hatte ein Kind, Janes Kind. Der Schock ließ langsam nach. Allmählich dämmerte ihm das ganze Ausmaß ihres Betrugs – ihrer Lügen. Er wollte sie töten.
    Sie spürte, was er vorhatte, trat einen Schritt zurück und hörte unvermittelt auf zu weinen.
    »Du wolltest mir also nichts davon sagen?«
    Jane sagte nichts. Das war Antwort genug. Der Earl kam auf sie zu, streckte die Arme nach ihr aus, tobte vor Wut. Sie blieb reglos stehen. Es war ohnehin sinnlos zu fliehen. Er würde sie verfolgen und ihr dabei möglicherweise etwas antun. Ihre Angststarre brachte ihn wieder zur Vernunft. Er blieb stehen und ließ die Arme seitlich herabhängen. »Gott!«, schrie er und bebte vor Zorn.
    »Tut mir leid«, flüsterte sie.
    Er fuhr herum. »Wo ist er?«
    »Sie ist mit Molly in Brighton.«
    Also war es eine Tochter – sein Kind war eine Tochter. In seinen inneren jubel mischte sich der Schmerz über ihren Betrug. »Eine Tochter«, sagte er leise. »Wie heißt sie?«
    Wieder füllten sich Janes Augen mit Tränen. »Nicole.«
    Der Name traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube; er konnte kaum noch atmen. Jane wandte sich mit hängenden Schultern von ihm ab. Ihre ganze Erscheinung war ein Bild des Jammers, der Niederlage. Er vergaß sich selbst, wollte zu ihr gehen, sie in die Arme nehmen, sie trösten. Doch er rührte sich nicht von der Stelle. »Ich fahre nach Brighton und hole sie. Wo wohnen die beiden?«
    Jane drehte sich erschrocken um. »Nein. Ich fahre. Du wartest hier.«
    Sie hatte immer noch Angst vor ihm, und er verstand nicht, warum. Es interessierte ihn aber auch nicht. Er wollte nur noch eines: seine Tochter sehen. »Du hast morgen Abend Vorstellung«, sagte er kalt. »Du kannst gar nicht fahren. Ich mache mich sofort auf den Weg. Wo wohnen die beiden?«
    »Nein, nein, nein!«, schrie Jane.
    Er hatte genug von ihren Spielchen. Deshalb ging er einfach an ihr vorbei die Treppe hinunter und blieb auf halber Treppe stehen. Brighton war nicht groß. Kein Problem, die zwei dort zu finden. Sie kam hinter ihm her. »Du kannst doch nicht abends fahren.«
    Er machte sich nicht mal die Mühe, ihr zu antworten.
    Sie stolperte die Stufen hinunter. »Kannst du nicht wenigstens bis morgen früh warten? Wir können doch zusammen fahren.«
    Er blieb unten im Foyer stehen. »Und was ist mit der Vorstellung morgen Abend?«
    »Die sage ich einfach ab«, stammelte sie wie von Sinnen.
    Er nahm ihr Kinn mit zwei Fingern, hielt es fest. Dann drückte er gerade so

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