Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
Vom Netzwerk:
Weinen brachten.

    »Sie hat nicht versucht, mich umzubringen.« Callie hielt sich den Kopf, in dem sich alles drehte, und versuchte aufzustehen, aber Jake hielt sie fest an sich gedrückt. »Irgendein Idiot hat sie gesattelt – ganz falsch, muss ich dazusagen. Ich muss sie beruhigen. Lass mich hoch.«
    Jake half ihr und blieb nah bei ihr stehen, während er Sierra und die anderen Pferde mit einem gesunden Misstrauen betrachtete. Stones, Eddies und Tuckers Pferde hatten hier ihre Boxen, genauso wie Moe, Richards altes Pferd. Seit Richards Ableben war Moe etwas störrisch geworden. Deshalb ließen sie ihn nur auf die Koppel, wenn er bewegt werden musste, oder überließen ihn bei einem Treck einem Gast, der gut reiten konnte.
    Sierra bebte und zitterte noch immer, was Callie fast das Herz brach. Genau wie die Menschen, die auf Blue Flame arbeiteten, waren auch viele der Tiere unter Umständen hierher gekommen, die überdeutlich zeigten, dass das Leben unfair und grausam sein konnte. Bevor Sierra von Richard gerettet und vor drei Jahren von Callie gekauft worden war, war sie auf einer anderen Farm schwer misshandelt worden.
    So sah sie auch jetzt aus. Und dies setzte Callie so sehr zu, dass sie, nachdem das Pferd gesäubert und beruhigt worden war, selbst am ganzen Leibe zitterte. »Ich fasse es einfach nicht«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme.
    Jake streichelte ihr über das Gesicht. »Callie, ich finde, du solltest dich einen Moment lang hinsetzen.«
    »Mir ist nur ein bisschen schwindlig, das ist alles.« Immerhin schwindlig genug, dass er ihre Hand in seine kräftige, warme Hand nehmen konnte, als sie die lange Reihe der Boxen zum Tor der Stallung entlanggingen. Moe steckte den Kopf durch die Boxentür und versuchte, Jake in die Schulter zu beißen.

    »Verdammt, was soll...« Jake sprang zur Seite und sah Moe wütend an. »Ist er auch verletzt?«
    »Nein.« Callie tätschelte Moe, aber das große Pferd guckte Jake weiter böse an, so dass der einige Schritte Abstand hielt. »Er versteht sich bloß nicht so gut mit den anderen Pferden. Deshalb lassen wir ihn lieber hier drinnen.«
    »Er versteht sich auch nicht so gut mit anderen Menschen.«
    »Normalerweise schon.« Als sie dies sagte, versuchte Moe noch einmal, Jake in die Schulter zu beißen.
    »Der ist ja verrückt«, sagte Jake und sprang wieder zur Seite. »Warum behaltet ihr ihn überhaupt?«
    »Moe war das Pferd deines Vaters.«
    Jake wurde ruhig und sah das Tier lange an.
    Moe erwiderte den Blick.
    Dann wandte Jake sich um und verließ die Pferdestallung.
    Callie folgte ihm. Nur eine halbe Stunde war vergangen, aber inzwischen war die Dämmerung angebrochen. Callies Herz klopfte heftig, dazu verspürte sie eine leichte Übelkeit.
    Jake stand unmittelbar vor der Pferdestallung, mit undurchdringlicher Miene. »Alles in Ordnung?«
    Sie nickte und wandte sich dem Haupthaus zu, wo ihre Leute vermutlich gerade auf eine milde Gabe warteten, da Amy doch so wundervolle Blaubeermuffins gebacken hatte. »Ich will herausfinden, was zum Teufel da los war.«
    »Jetzt nicht.«
    Dazu hatte sie jetzt tatsächlich keine Zeit. Zudem hatte sie so starke Schmerzen, dass sie bei jedem Schritt fast wimmerte. »Jake...«
    »Überlass das nur alles mir.« Jake ging mit Callie in ihr Blockhaus. Er schaltete das Licht an und wandte sich ihr
zu. Er fasste ihr ins Haar und untersuchte vorsichtig ihren Kopf und die Beule am Hinterkopf.
    »Aua!«
    »Ja, das ist eine ganz üble Beule. Glaub mir, ich weiß, wie sich das anfühlt. Fühl mal.«
    Er führte ihre Hand über die Beule. Dann hielt er ihren Kopf schräg nach oben und schaute ihr so lange in die Augen, dass es ihr peinlich wurde.
    »Mach die Augen zu«, forderte er sie auf, und als sie es getan hatte, sagte er: »Jetzt wieder auf.« Er schaute ihr weiter in die Augen, nickte schließlich. »Keine Gehirnerschütterung. Du hast einen echten Dickkopf – zum Glück.« Er stemmte die Hände in die Hüften.
    »Und jetzt zieh dich aus.«

4
    Callie stieß ein nervöses Lachen aus. Es war ein enorm anstrengender Vormittag gewesen, dazu fühlte sie sich verletzlich und zittrig vor dem Mann, der sie auf keinen Fall als schwach erleben sollte. Ganz zu schweigen davon, was ihre Hormone mit ihr angestellt hatten, als er ihr leise gesagt hatte, sie solle sich ausziehen. »Ich weiß, ich habe dich am Abend nach Richards Beisetzung in dem Glauben gelassen, dass ich leicht zu haben wäre, aber...«
    »Du versteckst deine Rippen, ich

Weitere Kostenlose Bücher