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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Damals ging es ums Überleben, für sie beide. Erst später war Jake klar geworden, wie viel Tucker ihm bedeutete. »Dann wurde ich siebzehn, habe die Highschool abgeschlossen, und meine Mutter ließ sich zum fünften oder sechsten Mal scheiden. Da hatte sie mehr Zeit und merkte, wie nahe Tucker und ich einander standen. Sie konnte das nicht ertragen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich deine Mutter mag.«
    Jake lachte kurz. »Nein, das würdest du bestimmt nicht. Tucker war fünf und ziemlich auf mich fixiert. Also hat sie mich rausgeschmissen und alle Männer in ihrem Leben durch Tucker ersetzt. Anschließend wurde er zum Mittelpunkt ihres Lebens. Ich bin nach San Diego gegangen, und sie sind danach oft umgezogen. Ich habe versucht, den Kontakt aufrechtzuerhalten, so gut es ging, aber wenn ich sie angerufen habe, wollte sie nicht mit mir reden.«
    »Deshalb denkt Tucker, du wärst weggegangen, als er fünf war, und hättest nie zurückgeschaut.«

    »Ich weiß nicht, was er denkt.«
    »Er ist froh, dass du jetzt hier bist.«
    »Tatsächlich? Er hat mich nämlich vorhin gewarnt, mich von dir fernzuhalten – oder er würde …«
    Callie sah ihn verdutzt an. »Was?«
    »Er glaubt, dass ich dies tue.« Jake trat einen Schritt näher, neigte den Kopf und küsste sie. »Und das hier.« Er zog sie an sich und küsste sie heftiger.
    Während sie wieder diese sexy Laute ausstieß, schlang sie ihm die Arme um den Hals, drängte sich an ihn und gab ihm einen Zungenkuss. Und im Nu war Jake vollkommen hin und weg und strich mit der Hand über Callies Körper und hielt ihr Gesicht umfasst, weil er nicht genug davon bekommen konnte. Fast hatte er Angst, nie genug davon zu bekommen. Ihre Körper aneinandergepresst, veränderten sie ihre Stellung, und Jake wollte immer mehr – bis ein Schmerz seine Schulter durchzuckte.
    »Entschuldige«, keuchte sie und wollte sich losreißen, doch er hielt sie weiterhin fest an sich gedrückt.
    »Ist ja alles gut«, versicherte er ihr und dachte zugleich, dass er tausend weitere solcher Schläge einstecken könnte, wenn Callie nur ganz nah bei ihm blieb.
    Doch sie entzog sich ihm. »Du solltest gehen.«
    »Warum?«
    »Weil ich nachdenken muss.«
    »Worüber …?«
    »Über all das hier. Über dich. Über mich. Die Art und Weise, wie ich mich kopfüber in diese Sache hineinstürze.«
    Er schaute sie an und ahnte plötzlich, worauf das alles hinauslief.
    »Das ist typisch für mich«, sagte sie. »Dass ich mich in eine Sache hineinstürze, ohne genau hinzusehen. So ticke ich eben, selbst wenn ich weiß, dass ich wie ein Stein untergehe.
Und das würde auch hier passieren, mit dir, aber, Jake, ich kann doch nicht die Einzige sein.«
    Sie kannte Jake bereits gut und wusste, dass er sich nicht auf die gleiche Weise wie sie in die Beziehung stürzen und seinem Herzen folgen würde.
    »Ich finde deine Idee, dass wir uns Zeit lassen sollten, gut«, sagte sie leise.
    Verdammt, sie war in die Falle ihrer eigenen Logik gegangen.
    »Gute Nacht, Jake.« Sie lächelte, während er sie weiterhin verwirrt anschaute. »Wünsch mir auch eine gute Nacht.«
    Was blieb ihm übrig? Er begehrte sie, so sehr, dass er dabei war, den Kopf zu verlieren, aber er konnte sich doch nicht kopfüber in dieses Abenteuer stürzen oder, bei Gott, sie anlügen. Er löste sich von Callie. Keine Schwüre, keine Bindung. Doch selbst ein unerprobtes Herz wie seines wusste, dass es die Liebe nur um einen Preis gab, und zwar um einen hohen.
    Und diesen Preis zu zahlen, dazu war er nicht bereit. »Gute Nacht, Callie.«
    Callie stand da und sah ihn an, ihre Haut glänzte, ihr Blick ganz weich. Ihre Brustspitzen waren noch immer hart unter ihrem Hemd. Er schloss die Augen und ging zur Tür. »Schließ hinter mir ab.«
    Laut durch die Nacht hallend, fiel die Tür ins Schloss.

12
    Am folgenden Morgen bereitete Amy den Cheerleadern ein opulentes Frühstück, ehe sie zu ihrer Expedition zu irgendwelchen historischen Apachen-Stätten aufbrachen.

    Da die japanischen Geschäftsleute stets alles, was sie gekocht hatte, aufgegessen hatten, war Amy nun entsetzt, als sämtliche Teller mit Resten darauf in die Küche zurückkamen.
    Marge lachte Amy aus, als sie sich deswegen grämte, und sagte, das liege nicht am Essen, sondern am Anteil der Kohlehydrate. Die Cheerleader waren allesamt derart fit und schlank, dass es Amy schon merkwürdig vorkam, doch am nächsten Morgen experimentierte sie mit Marges Vorschlägen und servierte Eier und mageren Schinken

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