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Brandherd

Brandherd

Titel: Brandherd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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sagte er und lehnte sich gegen ein blitzblankes Becken. »Wir haben die Fahrgestellnummer von dem ausgebrannten Mercedes hinter Kenneth Sparkes' Haus überprüfen lassen, und sie gehört zu einem blauen Bier-Mercedes 240D. Der Kilometerzähler hat sicherlich schon mindestens zwei Mal auf Null gestanden. Der Fahrzeughalter ist eigenartigerweise ein Dr. Newton Joyce in Wilmington, North Carolina. Er steht zwar i m Telefonbuch, doch ich habe ihn nicht erreichen können, es war nur der Anrufbeantworter dran.«
    »In Wilmington ist Claire Rawley doch zur Uni gegangen, und nicht weit weg davon ist der Ort, wo Sparkes sein Haus am Meer hat«, erinnerte ich ihn.
    »Eben. So gesehen weist alles immer noch in dieselbe Richtung.«
    Er starrte ausdruckslos auf den dampfenden Topf auf dem Kocher.
    »Sie fährt mit einem fremden Auto nach Warrenton, kommt irgendwie in sein Haus rein, als er nicht da ist, wird ermordet und verbrennt in einem Feuer«, sagte er und rieb sich die Schläfen.
    »Ich sage Ihnen, das stinkt ungefähr so wie das, was Sie da gerade kochen, Doc. Irgendein wichtiges Stück fehlt in dem Ganzen, denn es passt alles nicht recht zusammen.«
    »Und gibt es denn in der Gegend von Wilmington irgendwelche Rawleys?«, fragte ich. »Besteht die Aussicht, dass sie da Verwandte hat?«
    »Da gibt's zwei Einträge, und keiner von beiden hat je von einer Rawley mit Vornamen Claire gehört«, sagte er.
    »Was ist mit der Universität?«
    »Bin noch nicht dazu gekommen«, antwortete er, während ich wieder einen prüfenden Blick in den Topf warf. »Ich dachte, das machen Sie.«
    »Gleich morgen früh.«
    »Sie wollen jetzt also die ganze Nacht hier rumsitzen und dies Zeug kochen?«
    »Da Sie fragen«, erwiderte ich und stellte den Kocher ab, »das Zeug, wie Sie das nennen, muss sich jetzt erst mal setzen, sodass ich nach Hause gehen kann. Wie spät ist es eigentlich? Oh Gott, fast neun. Und morgen habe ich ein e Verhandlung.«
    »Dann nichts wie raus aus dem Laden«, sagte er. Ich schloss die Tür des Leichenraums ab und öffnete erneut das Tor zur Tiefgarage. Am Himmel standen dunkle Wolkenberge, die vor dem Mond herjagten wie voll aufgetakelte Segelschiffe, und der heftige Wind machte hinter den Ecken des Hauses gespenstische Geräusche. Marino begleitete mich zu meinem Wagen und schien es nicht eilig zu haben, denn er holte seine Zigaretten hervor und zündete sich eine an.
    »Ich möchte Ihnen ja keine komischen Ideen in den Kopf setzen«, sagte er, »doch ich glaube, da ist noch etwas, das Sie wissen sollten.«
    Ich schloss meine Wagentür auf und schob mich hinter das Lenkrad.
    »Ich wage nicht zu fragen«, sagte ich und meinte es ernst.
    »Ich habe heute Nachmittag um halb fünf einen Anruf von Rex Willis von der Zeitung bekommen. Dem Chefredakteur«, sagte er.
    »Ich weiß, wer das ist.«
    Ich legte den Sicherheitsgurt an.
    »Anscheinend hat er von einem anonymen Absender einen Brief erhalten, so etwa aufgemacht wie eine Presseerklärung. Was ziemlich Übles.«
    »Worum geht es?« Ich war bereits alarmiert bis in die Haarspitzen.
    »Tja, er stammt vermutlich von Carrie Grethen, und sie behauptet darin, sie wäre aus Kirby abgehauen, weil sie vom FBI geleimt worden war und genau wüsste, dass man sie für etwas hinrichten würde, was sie nicht getan hat -wenn sie nicht geflüchtet wäre. Sie behauptet, zu m Zeitpunkt der Morde hätten Sie mit dem Chefprofiler des Falles, mit Benton Wesley, ein Verhältnis gehabt, und sämtliche so genannten Beweise gegen sie seien getürkt, vorgeschoben - es sei eine Verschwörung zwischen Ihnen beiden gewesen, um dem Ansehen des Bureau zu nutzen.«
    »Und wo ist das abgeschickt worden?«, fragte ich, während mein Blut in Wallung geriet.
    »Manhattan.«
    »Und es war ausdrücklich an Rex Willis gerichtet?« »Yo.«
    »Und selbstverständlich wird er das nicht veröffentlichen.«
    Marino zögerte.
    »Kommen Sie, Doc«, sagte er. »Wann hätte denn ein Zeitungsmensch mal irgendwas nicht veröffentlicht?«
    »Herrgott noch mal!«, stieß ich hervor und ließ den Wagen an.
    »Sind die Medien denn komplett wahnsinnig geworden? Sie kriegen einen Brief von einer Geisteskranken und drucken ihn in der Zeitung ab?«
    »Ich habe eine Kopie dabei, wenn Sie sie sehen möchten.«
    Er zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Gesäßtasche und reichte es mir.
    »Das ist ein Fax«, erklärte er. »Das Original ist bereits im Labor. Die Dokumentanalyse will sehen, was sich damit anfangen

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