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Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Titel: Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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zerstört hat. Das Indiana Arms.«
    »Oh.« Sie fummelte an einem Ehering herum, der tief in ihren Finger einschnitt. »Gibt es da irgendein Problem?«
    »Brandstiftung ist immer ein Problem.« Ich setzte mich auf die Kante des Nachbarschreibtischs. »Die Firma zahlt die Prämie erst, wenn sie davon überzeugt ist, daß Mr. Seligman nichts damit zu tun hatte, daß das Feuer gelegt wurde.«
    Sie richtete sich im Stuhl auf; die blaßblauen Augen schossen hinter den Brillengläsern Blitze auf mich ab. »Das ist eine unerhörte Unterstellung. Schon der Gedanke! Mr. Seligman würde doch nie … Haben Sie irgendwelche Beweise, die das untermauern?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich beschuldige ihn nicht, das Feuer gelegt zu haben. Aber ich muß mich vergewissern, daß er es nicht getan hat.«
    »Er war es nicht. Das kann ich Ihnen versichern.«
    »Bestens. Das heißt, daß die Ermittlung kurz und angenehm verlaufen wird. Wie viele Objekte gehören ihm – außer dem Indiana Arms, meine ich.«
    »Mr. Seligman ist der reizendste, anständigste – hören Sie, er ist Jude, okay, und ich bin Katholikin. Glauben Sie, daß ihn das je gestört hätte? Als mein Mann mich verlassen hat und ich mich um meine beiden Mädchen kümmern mußte, wer hat da das Schulgeld bezahlt, damit sie in St. Innana bleiben konnten? Und die Weihnachtsgeschenke, die sie von ihm bekommen haben, ganz zu schweigen von mir, ich habe es bestimmt nicht nur einmal, sondern hundertmal gesagt, daß er Fanny besser nicht merken läßt, was er mir schenkt, nicht als ob ihm nichts daran gelegen wäre, glücklich verheiratet zu bleiben, was er auch war, bis sie vor drei Jahren gestorben ist. Seitdem ist er nicht mehr der alte, hat das Interesse am Geschäft verloren, aber falls Sie glauben, daß er ein Gebäude abgebrannt hat, müssen Sie nicht ganz richtig im Kopf sein.« Als sie schwieg, war sie rot angelaufen und keuchte leicht. Nur ein Unmensch hätte insistiert.
    »Treiben Sie die Mieten ein, Mrs. …«
    »Donnelly«, fuhr sie mich an. »Das machen die Hausverwalter. Hören Sie. Zeigen Sie mir jetzt besser erst einmal eine Legitimation, ehe Sie mich weiter mit Fragen bombardieren.«
    Ich holte die Lizenz aus der Brieftasche und reichte sie ihr mit einer meiner Karten: V.I. Warshawski, Finanzermittlungen. Sie schaute sich beides mißtrauisch an, musterte das Foto, verglich es mit mir. Aus rätselhaften Gründen ist mein Gesicht auf dem Bild hummerrot. Es irritiert die Leute ständig.
    »Und woher weiß ich, daß Sie von der Versicherung kommen?« Es war ein halbherziger Angriff, aber ein wirkungsvoller.
    »Sie können dort anrufen und nach Robin Bessinger in der Abteilung für Brandstiftung fragen. Er wird für mich bürgen.« Ich brauchte etwas Schriftliches von ihnen – morgen brachte ich besser ein Exemplar meines Dienstleistungsvertrags hin und holte mir eine Vollmacht ab.
    Ihr Blick wanderte zum Telefon, aber sie schien sich zu überlegen, es mache zuviel Mühe, sich noch länger gegen mich zu wehren. »Okay. Fragen Sie, was Sie wollen, aber Sie werden nie im Leben einen Beweis dafür finden, daß Mr. Seligman etwas mit diesem Brand zu tun hat.«
    »Welche Stellung haben Sie innerhalb der Firma, Mrs. Donnelly?«
    »Ich bin die Geschäftsführerin des Büros.« Sie hatte das Gesicht in wütende Falten gelegt, um jeden Angriff auf Mr. Seligman abzuschmettern.
    »Und das heißt, daß Sie …?«
    »Die Leute wenden sich mit Beschwerden an mich, ich lasse sie von den Hausmeistern oder Hausverwaltern überprüfen, je nachdem, wer zuständig ist. Ich hole Kostenvoranschläge ein, wenn etwas repariert werden muß, solche Sachen. Wenn Detektive kommen und Fragen stellen, spreche ich mit ihnen.«
    Das war ein unerwarteter Anflug von Humor; ich grinste anerkennend. »Wie viele Objekte sind es?«
    Sie zählte sie an den Fingern ab – eins an der Ashland Avenue, eins an der Fortyseventh Street und so weiter, insgesamt sieben, zuletzt das Indiana Arms. Ich schrieb mir die Adressen auf, damit ich hinfahren konnte, aber nach der Lage zu schließen, war keines eine Goldgrube.
    Nein, keine rückständigen Mieten. Ja, sie hatten früher viel mehr Angestellte im Büro gehabt, als Mr. Seligman jünger war – er hatte ständig Gebäude gekauft und verkauft, und dazu brauchte er mehr Angestellte. Jetzt gab es nur noch sie und ihn, ein Team, wie sie es immer gewesen waren. Und es gab keinen warmherzigeren Menschen als ihn, selbst wenn man nicht nur in der Stadt, sondern auch

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